Tag 3 in Kiel

"Hundefutter": Beim Anblick der Hauptspeise vergeht den "Dinner"-Gästen der Appetit

14.08.2024 von SWYRL/Bettina Friemel

Wie groß kann Dankbarkeit sein? Wenn es nach Christian (42) geht, dann gar nicht groß genug. Denn der heutige Gastgeber Nils (58) hat bei ihm ab jetzt für immer ein Stein im Brett - verschont er ihn beim "perfekten Dinner" an Tag 3 in Kiel doch mit seiner Hass-Zutat ...

"Mein größtes Hobby ist das Segeln", fühlte sich der waschechte Kieler Nils (58) schon als Kind auf dem Boot zu Hause. "Das Wasser ist für mich meine größte Leidenschaft." In einem Vorort von Kiel hat es sich der IT-System Engineer in einem Schwedenhaus gemütlich gemacht. Was seine Kochkünste angeht, macht Nils vieles nach Gefühl: "Ich bin Improvisator." Als Motto hat er sich "en beten Noorddüütsch" überlegt - "also norddeutscher geht's nicht". Denn: "Das ist wirklich Schleswig-Holstein, was ich heute koche." Es gibt:

  • Vorspeise: Lachstatar auf Kartoffelrösti
  • Hauptspeise: Labskaus 2.0
  • Nachspeise: Rode Grütt mit Eis

"Nils strahlt eine ganz, ganz angenehme ruhige Wärme aus. Eigentlich ist er der Fels in der Brandung", weshalb Christian nicht davon ausgeht, dass der Gastgeber unter Stress gerät. Der Blick auf die Speisekarte begeistert den Fischskeptiker jedoch nur mäßig: "Kann ich schon bewerten oder kann ich heute überspringen?" Einzig das "2.0" lässt ihn auf eine Labskaus-Variante ohne Fisch hoffen. Paulina (24) lässt sich sowieso überraschen: "Ich habe noch nie Labskaus gegessen."

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"Fußball gucken und Chips essen"

Wie erwartet tiefenentspannt begrüßt Nils seine Gäste. "Der hat die Tür aufgemacht, als kämen da Freunde zum Fußball gucken und Chips essen", bewundert Katja (48) den gechillten Empfang. "Als wäre gar nichts Aufregendes los." Nils zählt die Truppe eben schon zu seinem Freundeskreis: "Irgendwie ist das lustig mit euch."

Lachstatar auf Kartoffelrösti klingt banal, aber Nils hat sich etwas ausgedacht: "Das Besondere ist, was glaube ich noch keiner so gegessen hat, dass ich rohen Lachs und geräucherten Lachs gemischt habe." Die Reaktion eines Gastes sieht Nils völlig korrekt vorher: "Christian wird sich freuen: Oh, wieder Lachs, hurra!" Doch er hat ihm netterweise ein Rinder-Tatar zubereitet - zu dessen größter Freude. "Ich glaube, du bist der erste Kandidat mit 100 Punkten", honoriert Christian diese Geste. "Ein Gaumenschmaus von einer Vorspeise." Paulinas Skepsis dem rohen Fisch gegenüber verfliegt mit jedem Bissen: "Das ist klassisch, aber immer wieder gut."

Nils findet: "Sieht nicht appetitlich aus, schmeckt aber lecker"

Da auch im Labskaus Fisch verarbeitet wird, hat Nils eine Alternative parat: "Christian kriegt eine Schinkenrolle." Ansonsten ist seine 2.0-Version einfach ein bisschen schicker als das Original. Das Corned Beef kommt aus der Dose, der Rollmops aus dem Glas, dafür gibt es Rote-Bete-Carpaccio dazu.

"Sieht nicht so appetitlich aus, aber schmeckt wirklich sehr lecker", rührt Nils in seinem Fleischbrei herum. Weder Paulina, noch Kevin (27) und Christian haben jemals zuvor Labskaus gegessen. "Was seid ihr denn für Norddeutsche?", schaut die Thüringerin Katja, die sich als Einzige mit der Seemannskost auskennt, fassungslos in die Runde.

Und wie ist Christians erstes Mal? "Mmm, Wow! Das ist ein Geschmack!" Nils freut sich: "Es ist eben eine Matschepampe, aber mir schmeckt sie sehr gut." Was sagt Kevin? "Es tut mir leid, aber dein Labskaus sah erstmal von der Konsistenz bisschen aus wie das Hundefutter von Bruno." Auch Katja wird kein Fan: "Ich würde gerne sagen, dass ich es superlecker finde, aber das ist eben einfach nicht so."

"Selber schuld": Dessert geht in die Hose

Das simple Dessert: rote Grütze mit Eis. "Die Herausforderung ist ganz klar: Ich habe beides noch nie gemacht", wagt Nils ein Risiko. Während er das Eis ganz "hervorragend" findet, macht die Grütze Sorgen: "Es ist mir leider nicht gelungen, wie ich es haben wollte." Hätte er sich mal lieber ans Rezept gehalten. Jetzt gibt es eben eine Beeren-Soße zum Vanille-Gelato. "Das kommt davon, wenn man es nicht vorher probt. Da habe ich selber schuld."

Für die gut umgesetzten "Extrawürste" zeigt sich Christian bei der Bewertung wie angekündigt großzügig und hält 100 Punkte in die Kamera. Wirklich zählen tut am Ende immerhin die 10, was zusammen mit den anderen stabile 31 Punkte ergibt, aber leider nur den vorerst letzten Platz.

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