Die Toten vom Bodensee - Unter Wölfen - Mo. 17.06. - ZDF: 20.15 Uhr

In der alten Falle

15.06.2024 von SWYRL/Wilfried Geldner

Der 20. Film der ORF/ZDF-Krimireihe wurde bereits abgedreht, drei weitere sind geplant. Im nun wiederholten 15. Fall müssen Nora Waldstätten und Matthias Koeberlin auf der Suche nach einem Mörder eine gewohnt mystische Frage beantworten: Wer ist hier Wolf, wer Schaf?

Im Bregenzer Wald liegt ein Toter in der eigenen Falle. Er hatte es auf marodierende Wölfe abgesehen. Der Mann wurde erschlagen und danach in der historischen, von ihm reaktivierten Wolfsfalle versenkt. In solch gewaltigen Pfahlkonstrukten wurden vor Jahrhunderten die Wölfe gejagt, heißt es im 15. Fall der Krimi-Reihe "Die Toten vom Bodensee", die nun wiederholt wird.

Weniger Legenden- und Mystik-behaftet als sonst geht es in dieser Episode mit Nora Waldstätten und Matthias Koeberlin als Ermittler-Gespann Zeiler und Oberländer zu. "Unter Wölfen" lebt von viel Naturromantik, von Moos, Mondschein und Wald - und von der Magie einsamer Wölfe, in denen die einen bedrohliche Raubtiere sehen und die anderen Tiere, denen der Mensch ihre natürliche Umwelt nahm. Wurde der Fallensteller etwa von seinen Feinden, den Naturschützern, umgebracht?

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Was geschah damals, vor fünf Jahren?

Immerhin werden Hochsitze mit Kettensägen demoliert, zudem wurde das Auto des toten Fallenstellers zerkratzt. Macht sich nicht der Forstarbeiter Schlösser (Robert Stadlober) verdächtig, der den Toten aufgefunden hat? Den Tierschützern jedenfalls gilt sein besonderer Hass. Sie "kriechen aus allen Löchern", so behauptet er. Will er ihnen die Tat in die Schuhe schieben? Die Schäferin Ruth Lamprecht (Elfriede Schüsseleder) wiederum liebt die Wölfe heiß und innig, obwohl sie ihr doch gerade wieder ein Schaf gerissen haben. Viel weiß sie vom Anrecht der Wölfe zu erzählen. Die Natur hole sich eben zurück, was ihr der Mensch genommen habe.

Der Polizei kommt das komisch vor. Doch die Recherchen werden nicht leicht gemacht. Besonders Hannah Zeiler stößt in dem Fall, der sich alsbald zum Familiendrama wandelt, auf eine Mauer des Schweigens. Timmy (Jeremy Miliker), der Sohn einer Pensionswirtin, ist verstummt, seitdem seine kleinere Schwester vor fünf Jahren im Wald verschwand. "Selektiver Mutismus!" diagnostiziert Hannah Zeiler mal wieder messerscharf.

Starker letzter Auftritt von Nora Waldstätten als Hannah Zeiler

Aber die Regie (Christian Theede) gibt ihr und dem Kleinen Zeit. Irgendwann dringt Hannah ins Kinderzimmer des einst verschwundenen Mädchens ein, mit ihrem viel sagenden magischen Weltschmerz-Blick. Alles ist hier so belassen, wie es damals war - vielleicht kehrt ja das verschwundene Mädchen eines Tages zurück. Die Mutter hofft es jedenfalls. Als sich der Streit der Eltern, vor dem die Kinder damals fortgelaufen sind, fortzusetzen droht, ergreift Timmy noch einmal die Flucht. Kann die Kommissarin Timmys Schweigen brechen? Wem, wenn nicht ihr, die zuvor schon immer - von Wolf zu Wölfin, gewissermaßen - mit dem einsamen Wolf stumme Zwiesprache gehalten hat, könnte das sonst gelingen?

"Unter Wölfen" (Erstausstrahlung am 7. November 2022) ist der letzte Bodensee-Krimi mit Nora Waldstätten als Ermittlerin. Seitdem wird sie durch ihre Schauspielkollegin Alina Fritsch ("Freud") ersetzt, die Anfang 2023 erstmals als Abteilungsinspektorin Luisa Hoffmann neben Matthias Koeberlin auftrat. Der 19. Film der Reihe lief im vergangenen Februar im ZDF, der 20. Fall, "Nachtschatten" (Regie: Michael Schneider), ist bereits abgedreht, drei weitere Filme sind angekündigt. Die Ausstrahlungstermine sind bislang noch nicht bekannt.

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