24.10.2025 von SWYRL
Seit 2019 las Maxi Schafroth auf dem Nockherberg der Polit-Prominenz die Leviten. Im Sommer wurde sein Abschied kommunziert - ein Rauswurf, wie er jetzt offenlegte. Wie es Schafroth damit ging, verriet er nun in einem Interview.
Trauen sich Politiker auf den Nockherberg, müssen sie sich meist harte Worte gefallen lassen. Beim traditionellen Starkbieranstich in München führt ihnen der Fastenprediger Versäumnisse des vergangenen Jahres vor Augen. Seit 2019 war Maxi Schafroth in diese Rolle geschlüpft - ehe im Juli 2025 ein "Wechsel" auf dem Posten des Fastenpredigers kommuniziert wurde. Dass es sich dabei vielmehr um einen Rausschmiss handelte, offenbarte Schafroth nun in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung".
"Es wurde nur etwas diplomatischer kommuniziert, auch von mir selbst, weil ich keine Empörungswelle lostreten wollte", erklärte der 40-Jährige. Er sehe sich nicht als Person, "der sich das Handy vors Gesicht hält, um auf Social Media loszumotzen", fügte Schafroth hinzu. Trotzdem habe ihn die Entlassung persönlich getroffen, räumte er ein: "Natürlich, ich hänge da mein Herz rein, da mache ich auch kein Geheimnis draus."
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Schafroth beklagt: "Bleiben Sie bei Söder und Aiwanger mal souverän"
Bei seiner letzten Predigt im März hatte Schafroth CSU-Chef Markus Söder hart angegangen. Dessen Arbeit umschrieb der Kabarettist wenig schmeichelnd unter anderem als "Politik ohne Umweg übers Hirn direkt ins Bauchgefühl". - "Passt scho', war okay", es habe allerdings "schon stärkere Reden" gegeben, gab Söder in der TV-Übertragung des Bayerischen Rundfunks hinterher schmallippig zu Protokoll.
Deutlicher wurde Familienministerin Ulrike Scharf: "Ich bin etwas enttäuscht, dass in so schwierigen Zeiten wir konfrontiert werden vom Fastenprediger mit 'Lüge' und 'Unwahrheit' und 'Unfähigkeit'", ärgerte sich die CSU-Politikerin über die Fastenpredigt. Sie habe sich "mehr Verantwortung" gewünscht.
"Die Rede von 2024 war eigentlich härter", wunderte sich Schafroth nun in der "Süddeutschen Zeitung" über die harte Kritik. 2025 habe er jedoch darauf verzichtet, die Politiker "am Anfang der Rede weichzuklopfen wie ein Schnitzel". Die Schlammschlacht im Wahlkampf und das stetige "Grünen-Bashing" Söders hätten ihn davon abgehalten. "Ich hab ja gesagt: souverän bleiben. Aber bleiben Sie bei Söder und Aiwanger mal souverän. Nicht leicht, dass da der Grant nicht mit einem durchgeht", so Schafroth.


