Königin Margrethe
Bye, bye, Margrethe! Als die beliebte Königin von Dänemark Anfang 2024 in den Ruhestand ging, war der Schritt keine ganz große Überraschung. Denn während etwa Königin Elisabeth II. bis zu ihrem Tod auf dem Thron saß, sind Abdankungen in anderen Monarchien deutlich verbreiteter - in welchen Royal-Familien sie fast schon Tradition sind, erfahren Sie hier.
© Chris Jackson/Getty ImagesMargrethe II. von Dänemark
Ihr Vater (Frederik IX., 1947-1972) und ihr Großvater (Christian X., 1912-1947) schieden erst mit ihrem Tod aus dem Amt: Margrethe II. hingegen gab Ende 2023 ihre Abdankung zum 14. Januar 2024 - dem 52. Jahrestag ihrer Thronbesteigung - noch zu Lebzeiten bekannt. Seitdem ist ihr Sohn Frederik König von Dänemark.
© Elisabetta Villa/Getty ImagesAkihito von Japan
So etwas gab es in Japan lange zuvor nicht: Im April 2019 dankte Kaiser Akihito nach 30 Jahren auf dem Chrysanthemen-Thron ab. Das letzte Mal kam das in der Geschichte des Kaiserreichs vor 200 Jahren vor.
© Koki Nagahama/Getty ImagesNaruhito von Japan
Einen Tag nach der Abdankung wurde Akihitos Sohn Naruhito zum neuen Kaiser. Weil in Japan weiterhin der kaiserliche Kalender gepflegt wird, brach damit eine neue Zeitrechnung an: Statt von 2019 wurde in Regierungsdokumenten von Heisei 31 gesprochen, dem 31. Jahr von Akihitos Herrschaft. Naruhitos Epoche heißt Reiwa.
© Atsushi Tomura / Getty ImagesJuan Carlos von Spanien
Als König Juan Carlos am 2. Juni 2014 seine Abdankungspläne verkünden ließ, war die Überraschung groß. Bislang hatte der spanische Monarch eine Abdankung ausgeschlossen, obwohl in den vergangenen Jahren sowohl seine Gesundheit als auch sein Image stark angeschlagen waren. Nach fast 40 Jahren auf dem Thron übergab Juan Carlos die Amtsgeschäfte ...
© Casa de Su Majestad el Rey via Getty ImagesFelipe VI. von Spanien
... an seinen Sohn Felipe, der am 19. Juni 2014 König Felipe VI. von Spanien wurde. Juan Carlos darf sich dennoch weiterhin König nennen - er behält den Ehrentitel auf Lebenszeit.
© Fernando Alvarado/Pool - Getty ImagesAlbert II. von Belgien
Damals munkelte man, dass bei Juan Carlos' Entscheidung eine Rolle gespielt haben könnte, dass sich im Jahr zuvor gleich zwei Monarchen in den Ruhestand verabschiedet hatten. Auch Albert II. von Belgien gab gesundheitliche Gründe an, als er im Juli 2013 seine Abdankung erklärte. Allerdings lief zeitgleich auch eine Vaterschaftsklage gegen ihn.
© Tim P. Whitby/Getty ImagesLeopold III. von Belgien
Albert II. gilt als erster König der Belgier, der freiwillig abtrat, obwohl schon sein Vater Leopold III. den Thron vorzeitig geräumt hatte. Leopold III. war während des Zweiten Weltkriegs beim Volk in Ungnade gefallen und dankte 1951 zugunsten seines Sohnes Baudouin ab. Der starb 1993 kinderlos, sodass sein Bruder Albert die Krone erbte.
© Keystone/Hulton Archive/Getty ImagesPhilippe von Belgien
Auf Albert II. folgte am 21. Juli 2013 dessen Sohn Philippe auf den Thron. Der ist mit 64 Jahren wohl noch weit davon entfernt, aus Altersgründen abzudanken. Doch als Vater von vier Kindern müsste er sich zumindest über die Nachfolge keine Sorgen machen.
© Chancellerie du Premier Ministre via Getty ImagesElisabeth von Belgien
An erster Stelle der belgischen Thronfolge steht übrigens Philippes älteste Tochter Elisabeth - als erste belgische Prinzessin überhaupt. Bis zu einer Gesetzesänderung im Jahre 2001 durfte die belgische Krone nämlich nur an männliche Nachfahren gehen. Demnach würde die heute 23-Jährige einmal die erste Königin des Landes werden.
© Olivier Matthys/Getty ImagesBeatrix der Niederlande
Ein halbes Jahr, bevor Albert II. seine Abdankung ankündigte, war im Nachbarkönigreich der Niederlande bereits Königin Beatrix mit gutem Beispiel vorangegangen: Sie kündigte Ende Januar 2013 an, dass die Niederländer ab April einen neuen König haben werden.
© Patrick van Katwijk7Getty ImagesWillem-Alexander der Niederlande
Gemeint ist natürlich ihr ältester Sohn Willem-Alexander, der am 30. April 2013 mit seiner Unterschrift den Wechsel an der Spitze des kleinen Staats perfekt machte. Obwohl er in Jugendjahren von der Presse noch als "Prinz Pils" bezeichnet wurde, gilt der König mittlerweile als sehr beliebt.
© Jerry Lampen / Pool - Getty ImagesJuliana der Niederlande
Eine große Sache war der Abdankungswunsch von Beatrix übrigens nicht, eher eine Familientradition. So wurde Beatrix 1980 selbst Königin, weil ihre Mutter Juliana, die "Großmutter aller Niederländer", ihr nach 32 Jahren Herrschaft den Weg freimachte.
© Keystone/Hulton Archive/Getty ImagesWilhelmina der Niederlande
Juliana wiederum war am 6. September 1948 Königin geworden, nachdem ihre Mutter Wilhelmina abgedankt hatte. Die hatte aus gesundheitlichen Gründen schon 1947 die Regierungsgeschäfte zeitweise an ihre Tochter abgegeben, blieb aber auf deren Drängen im Amt, bis es wirklich nicht mehr ging. Nach 58 Jahren gab Wilhelmina den Thron auf.
© Hulton Archive / Getty ImagesCatharina-Amalia der Niederlande
Angesichts dieser Familiengeschichte ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Willem-Alexanders älteste Tochter Catharina-Amalia ihn vor seiner Thronbesteigung fragte, wie lang er denn vorhabe zu regieren. Schließlich wäre sie als Nächstes an der Reihe.
© Patrick van Katwijk/Getty ImagesJigme Khesar Namgyel Wangchuck von Bhutan
Zu seiner Thronbesteigung galt Willem-Alexander mit 46 Jahren als jüngster König Europas. Da kann Jigme Khesar Namgyel Wangchuck nur höflich lächeln: Er wurde am 9. Dezember 2006 im Alter von 26 Jahren König von Bhutan - und nach der Krönungszeremonie 2008 zum damals jüngsten amtierenden Staatsoberhaupt der Welt.
© Paula Bronstein/Getty ImagesJigme Singye Wangchuck von Bhutan
Dabei war sein Vater, Jigme Singye Wangchuck, erst 50 Jahre alt, als er zurücktrat. "Der beste Zeitpunkt, um ein politisches System zu verändern, ist dann, wenn Stabilität und Frieden herrschen - warum also auf eine Revolution warten?", begründete der König seine überraschende Entscheidung. Seinen Sohn krönte er 2008 selbst.
© Bhutan Government DIT via Getty ImagesNorodom Sihanouk von Kambodscha
Gleich zweimal dankte König Norodom Sihanouk von Kambodscha im Laufe seines Lebens ab: Er war 1941 von den französischen Besatzern zum Nachfolger seines Großvaters König Sisowath Monivong erklärt worden, überließ den Thron 1955 jedoch seinem Vater Norodom Suramarit. 1993 wurde Norodom Sihanouk abermals König und regierte diesmal bis 2004.
© Three Lions/Hulton Archive/Getty ImagesNorodom Sihamoni von Kambodscha
2004 bat der damals 81-jährige König darum, abdanken zu dürfen - er kämpfte zu diesem Zeitpunkt schon seit mehreren Jahren gegen Krebs. Zu seinem Nachfolger ernannte der Thronrat Sihanouks jüngsten noch lebenden Sohn Norodom Sihamoni. Wer ihm einmal folgen könnte, ist ungewiss: Der 65-Jährige ist unverheiratet und kinderlos.
© Fred Dufour/ Pool - Getty ImagesJean von Luxemburg
Im Jahr 2000, also vier Jahre vor seinem kambodschanischen "Kollegen", verabschiedete sich Jean von Luxemburg nach 36 Jahren als Großherzog vorzeitig von seinem Volk - so, wie es zuvor schon seine Mutter Charlotte (1964) und seine Tante Maria-Adelheid (1919) getan hatten.
© Mark Renders/Getty ImagesHenri von Luxemburg
Nachfolger des kürzlich verstorbenen Jean war sein ältester Sohn Henri, der inzwischen seit 24 Jahren Staatsoberhaupt der Luxemburger ist.
© Pascal Le Segretain/Getty ImagesElizabeth II. von Großbritannien
Bei ihr war Abdankung nie ein Thema: Obwohl Elizabeth II. gegen Ende ihrer Amtszeit ihrem Sohn Charles immer mehr Aufgaben übertrug, saß sie bis zu ihrem Tod im September 2022 auf dem Thron. Wohl auch, weil die letzte Abdankung im britischen Königshaus so skandalös war ...
© Chris Jackson/Getty ImagesEdward VIII. von Großbritannien
Queen Elizabeths Vater, Georg VI., wurde 1936 nämlich König, weil sein älterer Bruder, König Edward VIII., nach zehn Monaten Regentschaft hinschmiss. Das Parlament hatte es dem jungen König nicht erlaubt, seine zweifach geschiedene Geliebte Wallis Simpson zu heiraten. Das Vertrauen in die Monarchie wurde durch seine Abdankung schwer erschüttert.
© Mark Renders/Getty Images