Im Podcast "Ronzheimer"

Markus Lanz kritisiert "Wokeness" der Medien - und ist "wütend und enttäuscht" von sich selbst

24.07.2024 von SWYRL/Franziska Wenzlick

Der mediale Umgang mit Joe Bidens Gesundheitszustand in den verganenen Jahren sei stellenweise "fatal" gewesen, findet Markus Lanz. Im Podcast "Ronzheimer" nimmt sich der ZDF-Talker auch selbst in die Kritik.

Wollten die Korrespondenten im Weißen Haus nicht sehen, wie es wirklich um den Gesundheitszustand von Joe Biden bestellt ist? Markus Lanz hält dies durchaus für möglich. "Wie viel Schuld haben die Medien an der aktuellen Situation?", will "Bild"-Journalist Paul Ronzheimer in der aktuellen Folge seines Podcasts "Ronzheimer" in Bezug auf den Wahlkampf-Rückzug des US-Präsidenten von seinem Gast wissen. Der Moderator erklärt: "Schuld ist ein großes Wort in dem Zusammenhang, finde ich. Aber ich war irgendwie wütend und auch enttäuscht von uns selbst."

Als Medienschaffende hätten auch Lanz und sein Gesprächspartner die Neigung, "uns selber zu bestätigen, gegenseitig aufeinander zu gucken, abzuschreiben", glaubt Lanz. In diesem Zusammenhang zitiert der ZDF-Talker den US-amerikanischen Komiker John Stewart: "Massenmedien sind nicht böse. Massenmedien sind einfach nur faul und sensationsgeil." Dies sei "natürlich ein ganz harter Satz", räumt Lanz ein. Aber: "Ein bisschen was ist dran, wenn man den Kern nimmt. Wir neigen dazu, uns gegenseitig zu bestätigen."

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Markus Lanz über "fatalen" Fehler der Medien

Mit Blick auf Joe Biden habe sich Lanz gefragt: "Wie kann es sein, dass diese Leute, die alle so nah dran sind an diesem Präsidenten, das nicht schreiben?" Es habe offenbar "eine Art nicht abgesprochenes, nicht offizielles Einverständnis zwischen denen, die da tätig sind", gegeben, nicht das Alter des Präsidenten zu thematisieren, mutmaßt der 55-Jährige. "Ist das Wokeness? Ist das der Versuch, ganz politisch korrekt zu sein, weil man nicht diskriminierend über das Alter sprechen will? Das ist in dem Fall natürlich fatal."

Lanz selbst "bemühe" sich darum, stets "den differenzierten Blick zu bewahren und gleichzeitig auch klar zu benennen, was da schlicht und ergreifend ist". Im Falle Joe Bidens beinhalte diese journalistische Sorgfaltspflicht einerseits, gesundheitliche Probleme nicht zu verschweigen oder kleinzureden. Andererseits dürfe eines nicht unerwähnt bleiben: "Wir haben bis heute keine richtige, klare Diagnose. Wir wissen nicht, was mit Joe Biden ist." Wichtig sei dem Polittalker zufolge vor allem, eine Lehre aus dem medialen Umgang mit Biden zu ziehen: "Wir alle müssen wirklich dringend lernen aus dieser Geschichte."

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