02.10.2022 von SWYRL/Jürgen Winzer
Es waren viele Überraschungen angekündigt und eine richtig fette gab es gleich zum Auftakt der siebten Staffel von "The Masked Singer" (ProSieben). Während nämlich die Ratecrew mit ihren Tipps rohrkrepierte, lagen die Fans goldrichtig: Die Zuschauer enttarnten den geschassten Brokkoli als RTL-Moderatorin.
Kein Herz für Gemüse hatten die ProSieben-Fans, die erstmals per neuer "Joyn Me"-App über Wohl und Wehe der Kandidaten der siebten Maskenball-Staffel entschieden. Diese Staffel hat, und das war eine weniger schöne Überraschung, die auch mit keinem Wort von Moderator Matthias Opdenhövel thematisiert wurde, erstmals nur neun Maskierte. Das tat aber dem farbenfrohen Auftakt keinen Abbruch. Zu schillernd und schön die Masken, zu engagiert die Performances, zu gut gelaunt das ganze Team.
Das galt auch für den Brokkoli, dabei hatte der allen Grund sauer zu sein. Denn die Gemüsepflanze wurde von den Zuschauern rausgevotet und dann auch noch enttarnt. Denn während die drei "Rateprofis" (Ruth Moschner als einzige feste Größe sowie Linda Zrvakis und Smudo als erste Gastrater) mit ihren Tipps (Katrin Bauerfeind, Luisa Dellert, Sally Özcan) nur Nieten zogen, landeten die Zuschauer mit ihrer Top-1-Verdächtigen den Volltreffer: Der Brokkoli wurde "geköpft" und zum Vorschein kam RTL-Moderatorin Katja Burkard.
Abonniere doch jetzt unseren Newsletter.
Ruth Moschner träumt von Robbie Williams als Maulwurf
Die bewies Größe im Moment des viel zu frühen Ausscheidens. Aber erstens muss es halt einen treffen und zweitens hatte sie trotzdem Riesenspaß. "Ich hatte so was von Bock", meinte sie und gab zu: "Ich bin echt traurig, dass es schon vorbei ist." Burkards Auftritt mit "Rockstar" (Pink) war wirklich gemüsemäßig, nämlich frisch und knackig. Und sie schaffte es, ihr ansonsten bei der Moderation bekanntes Markenzeichen, ihr sympathisches Lispeln, komplett zu verbergen, was viele Fans bei Instagram überraschte. "Das war eine fantastische Reise", sagte sie, "leider zu kurz".
Eine geht. Heißt: Acht Masken sind noch dabei. Und erneut gelangen den Maskendesignern und Ausstattern fantasievolle Meisterleistungen. Eher dezent kommt noch der Maulwurf daher, der mit "Holding Out For A Hero" (Bonnie Tyler) einen exzellenten Show-Opener gab. Da könnte ein Mann mit "Boygroup-Erfahrung" drinstecken, wie Smudo vermutete, auch wenn es nicht Robbie Williams sein wird, wie sich Moschner kurz erträumte.
Tobt Rea Garvey als Werwolf über die Bühne?
Geheimnisvoll schimmernd und mystisch ummantelt kam die Black Mamba als erstes Kostüm-Highlight daher. Zwar ist die rein optisch eindeutig eher eine Kobra, aber so einen Fehler machten auch die Leute, die den deutschen Filmtitel "Die Klapperschlange" dichteten, obwohl Kurt Russell in "Flucht aus New York" deutlich ein Kobra-Tattoo trägt ... Dafür sang die aktuelle Black Mamba zumindest einen passenden Titel, nämlich "Trust In Me", den Song, mit dem die Schlange Kaa im "Dschungelbuch" den kleinen Mogli hypnotisiert. Der Zauber klappt noch heute: Die Mamba schlängelte sich in Runde zwei.
Das schafften auch die beiden absoluten Stimmungsgegensätze im zweiten Dreikampf: Der hyperaktiv-aggressive Werwolf ("Ich muss böse sein, ich werde euch das Füchten lehren!") und der schüchtern-melancholische einsame Roboter. Ersterer eskalierte auf der Bühne und schnaubte furios "Hard Rock Hallelujah" (Lordi), der Blechkamerad jammerte eindrucksvoll "Mr. Lonely" (Bobby Vinton). Beide haben Favoriten-Potenzial. Witzig wäre, wenn Ruth Moschner mit ihrer Werwolf-Vermutung Recht hätte: "Das ist Rea Garvey! Gefesselte Stofftiere, ansprechendes Äußeres, komische Haare."
Wetten? Shirin David ist nicht Walross-Lady Waltraud
Eine Favoritenrolle hatte bis zum ersten Ton die Walross-Dame Waltraud, die der Star der Marketing-Kampagne war. Die ist zwar immer noch Sympathieträger, aber überhaupt keine Sängerin. Quittung: Die pinkfarbene Lady, die definitiv nicht Shirin David sein wird, obwohl die Vermutung rein optisch berechtigt ist, musste in die "Verlängerung". Im Voting-Showdown mit Brokkoli und Goldi war sie dann die Erste, die doch in Runde zwei gewählt wurde.
Konkurrent Goldi ist ein besonderer Geselle. Er sieht, als plüschig knuddeliger Mix aus Hamster, Bär und Hummel total süß aus, will das aber partout nicht sein. Er haderte mit seinem Vertrag, der ihm die Putzigkeit vorschrieb und prollte und zeterte backstage rum. Onstage sang er, um sarkastisch Klischees zu erfüllen, ausgerechnet den Schmachtfetzen "An Angel" (Kelly Family).
Steckt Sebastian Vettel im Goldi-Kostüm?
In seinem Dreikampf unterlag der "Putzige unter Protest" damit gegen die Pfeife, einen lässigen Schlaks, der in seiner "Smooth Criminal"-Darbietung sogar einen Hauch von Moonwalk einbaute. Und gegen die Zahnfee. Dieses letzte Kostüm, bis zum Schluss streng geheim, wurde einem unbekannten Promi vor den Augen aller im Schattenspiel der Silhouetten live übergestülpt. Ein netter Gag, dem eine "sehr, sehr schöne" Performance (Smudo) zu "When You Believe" (Mariah Carey und Whitney Houston) folgte.
Richtig stark wär es allerdings, wenn Linda Zervakis mit ihrer gewagten Vermutung Recht hätte, dass sich im Goldi-Kostüm Sebastian Vettel befindet. Denn der Brummbärige setzte sich dann doch gegen den Brokkoli durch. Sehr zum Leidwesen von Katja Burkard.