Was ist Matcha?
Es bedarf keiner künstlichen Farbstoffe, um Matcha die charakteristische Farbe zu verleihen. Das Pulver entsteht beim Mahlen Grüner Teeblätter. Daher kommt auch der japanische Name: "Mat" bedeutet "gemahlen", "Cha" bedeutet "Tee". Das Traditions-Getränk aus Japan liegt seit Jahren bei uns im Trend - wegen Optik, Geschmack und der Art und Weise, wie der Körper darauf reagiert.
© iStock/grafvisionTeil traditioneller Teezeremonie
Matcha ist nicht gleich Matcha. Je nachdem, wo und wie es zum Einsatz kommt, kann sich das Pulver in der Qualität unterscheiden. Für eine Teezeremonie zu besonderen Anlässen kommt eine edle Auswahl zum Einsatz. Damit der Geschmack beim Backen zur Geltung kommt, muss der Matcha andere Beschaffenheit haben.
© iStock/oluolu3Angebaut zu Füßen des Fuji
Guter Matcha entsteht aus Tencha: dem Blattfleisch, das übrig bleibt, nachdem die Gefäße entfernt wurden. Für manch edle Sorte findet diese Trennung von Hand statt.
© iStock/Sean PavoneSchatten-Trick
In der Regel werden die Pflanzen wenige Wochen vor der Ernte abgeschattet. So können sie noch etwas länger weiter reifen und mehr von den vielversprechenden Stoffen einlagern. Das Blattgrün wird intensiviert. Anschließend werden die Blätter für den Matcha gedämpft, damit sie ihre Farbe behalten, und getrocknet. Schließlich wird das Blattfleisch von den übrigen Bestandteilen gelöst.
© iStock/PATCHARIN SAENLAKONMatcha-Mühlen mahlen langsam
Es gibt auch Matcha-Mühlen aus Keramik, traditionell sind die Werkzeuge jedoch aus in besonderer Weise gekerbtem Granitstein. Der Mahlvorgang vollzieht sich ganz langsam. So wird aus dem Blattgewebe des Grünen Tees das knallgrüne Pulver.
© iStock/krblokhinMatcha-Trend als US-Import
Seinen Ursprung hat Matcha in China. Von dort aus fand das beliebte Getränk seinen Weg nach Japan. Der aktuelle Trend um Matcha in unseren Breiten kam über einen Umweg, nämlich über die USA. Zunächst sah und schmeckte man dort mit Begeisterung das andersartige Grün in den hippen Cafés: als Matcha Latte, Iced Matcha Latte, in Smoothies - oder klassisch als Tee mit grasgrünem Schaum.
© iStock/puhimecMatcha zum Reinbeißen
Matcha wird nicht nur gerne getrunken, sondern auch gegessen. In besonderer Form eignet sich der Pulvertee auch zum Verfeinern und natürlich Colorieren von Gebäck, Pralinen, Speiseeis oder Reisgerichten.
© iStock/flyingv43Zubehör zur Zubereitung
Für die Zubereitung einer Tasse puren Matchas wird schon eine Art kleines Ritual vollzogen. Es stellt zwar keine Teezeremonie im eigentlichen Sinne dar. In dieser reduzierten Form ist es aber doch mehr Einstimmung auf den folgenden Genuss als einen Teebeutel in einen Becher zu werfen.
© iStock/laineaMatcha aufschäumen - so geht's
Außer dem Teepulver und Wasser in einer Temperatur von 80 Grad Celsius erfordert die Zubereitung folgendes Zubehör: eine Matcha-Schale, genannt "Chawan", einen Dosierlöffel, genannt "Chasaku", und einen Matcha-Besen, genannt "Chasen". Der berühmte Besen besteht aus einem Bambus-Stück, auch seine Borsten. Profis wärmen die Schale vor und machen den Besen vorab feucht.
© iStock/grafvision"M" wie "Matcha"
Pro Tasse gießt man, je nach Geschmack, ein oder zwei Gramm des Pulvers mit ungefähr 100 Millilitern Wasser auf, das möglichst weich sein sollte. Dann hat der Chasen seinen Auftritt: Aus einem lockeren Handgelenk heraus sollte er immer wieder eine M-Form (wie in "M-atcha") an der Oberfläche des Tees beschreiben, bis sich dort Schaum bildet.
© iStock/Food PhotographerElektrische Abkürzung
Nicht so stilvoll, dafür einfacher und ebenso effektiv ist es, dafür einen elektrisch betriebenen Milchaufschäumer zu benutzen. So erspart man sich zumindest Anfangsschwierigkeiten und Training mit dem Chasen.
© iStock/krblokhinMatcha als Kaltgetränk
Ein Kaltaufguss kann im Shaker zubereitet werden: Zwischen einem und vier Dosierlöffel-Portionen des Pulvers werden mit 150 bis zu 500 Millilitern Wasser geschüttelt. Eiswürfel kühlen das Getränk zusätzlich. Durch die niedrige Temperatur des Wassers werden bei dieser Matcha-Variante die enthaltenen Vitamine nicht zerstört.
© iStock/Anastasiya StasyukSchatzkästchen für das grüne Gold
Die "grün schäumende Jade", wie Matcha in Japan auch genannt wird, sollte korrekt aufbewahrt werden, um nichts an Qualität und Aroma einzubüßen. Es wird empfohlen, ihn trocken und kühl zu lagern, idealerweise in einer sogenannten Natsume, beziehungsweise in einem dicht schließenden Behältnis, im Kühlschrank.
© iStock/laineaMatcha als Medizin
Ebenso wie dem Genuss kann Matcha der Gesundheit zuträglich sein. In der traditionellen chinesischen Medizin kommt er seit mehreren tausend Jahren zur Anwendung. Die verschiedenen Inhaltsstoffe des Grünen Tees mit gesundheitsfördernder Wirkung stehen im Matcha konzentrierter zur Verfügung als im Aufguss Grüner Teeblätter: Grund ist die Pulverform. Die Effekte sind Gegenstand der Forschung.
© iStock/SITTHIPONGMatcha macht wach
Wer Matcha genießt, bekommt eine Wirkung des Pulvers relativ unmittelbar zu spüren: Ungefähr eine Stunde später fühlen sich viele wacher und konzentrationsfähiger. Das ist dem Koffein zu verdanken. Da der Körper das Koffein aus dem Tee, in dem es gebunden ist, auf andere Art aufnimmt als aus Kaffee, wirkt es schleichender und länger sowie weniger aggressiv auf den Magen.
© iStock/Madame HirokoKoffein-Kontrahent L-Theanin
Außerdem hat das Koffein im Matcha einen Gegenspieler, der seine Wirkung positiv beeinflusst: L-Theanin macht eher ruhig und ausgeglichen und trägt dadurch dazu bei, dass der Konsum von Matcha die Aufmerksamkeit fördert und das Stressempfinden dämpft.
© iStock/ilona titovaMultitalentierte Catechine
Catechine, die in Matcha zahlreich vertreten sind, tragen zum Schutz der Zellen und zur Stärkung der Abwehrkräfte bei. Weitere Untersuchungen haben ergeben, dass Catechine Krebszellen am Wachsen hindern, den Cholesterinspiegel niedrig halten und sich positiv auf Herz und Kreislauf auswirken können.
© iStock/franz12Wohltaten im Labor
Forschungsergebnisse zum Catechin EGCG machen sogar Hoffnung auf Wirksamkeit gegen das Voranschreiten von Alzheimer und Parkinson. Allerdings wurden die meisten Erfolge dieser Studien bislang vor allem im Labor beobachtet.
© iStock/TotojangBesser Schlafen dank Matcha
Immerhin, Teilnehmer einer japanischen Studie bestätigten vor kurzem einen positiven Effekt auf ihren Schlaf: Wer regelmäßig das Grüne Teepulver zu sich nahm, konnte häufig feststellen, dass sich die Schlafqualität verbesserte.
© iStock/Joerg SiegertIst das auch Bio?
Unter Umständen enthält Matcha-Pulver aber auch (Schad-)Stoffe, die man nicht so gerne konsumieren möchte. Immerhin wird für die Herstellung des Pulvers das ganze Blatt "samt Inhalt" verwendet. Deshalb sollte bei Matcha besonderer Wert auf Bio-Qualität und Herkunft aus Japan gelegt werden. Immer wieder wird allerdings trotz Bio-Qualität eine relativ hohe Belastung mit Aluminium festgestellt.
© iStock/franz12Matcha in Maßen
Neben all den segensreichen Inhaltsstoffen steckt in Matcha außerdem Oxalsäure, die verhindert, dass der Körper bestimmte Mineralstoffe wie Magnesium aufnehmen kann. Matcha zu einer Mahlzeit zu trinken, könnte also kontraproduktiv sein. Aus solchen Gründen und auch wegen des hohen Koffeingehalts wird empfohlen, dem Matcha maßvoll zu frönen, mit maximal drei Tassen täglich.
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