"Ich muss jetzt vorsichtig sein, was ich sage"

Nach US-Wahl-Debatte: Precht schockt Lanz mit Aussage übers Katzenessen

13.09.2024 von SWYRL

Markus Lanz und Richard David Precht haben in der neusten Folge ihres Podcasts "Lanz & Precht" über das zurückliegende TV-Duell zwischen Kamala Harris und Donald Trump gesprochen. Vor allem eine Aussage des Ex-Präsidenten sorgte für reichlich Diskussionen.

Bitte was? Das dachten sich offensichtlich nicht nur zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer, als Donald Trump (78) beim TV-Duell gegen Kamala Harris (59) darüber sprach, dass Migranten aus Haiti die Haustiere der Menschen in Springfield (USA) verspeisen würden. Auch bei Markus Lanz (55) und Richard David Precht (59) war die groteske Aussage des Ex-Präsidenten das Thema Nummer eins.

"Es war in Teilen sehr erwartbar", fasst Markus Lanz in der neusten Folge des Podcasts "Lanz & Precht" die US-Präsidentschaftsdebatte zwischen Harris und Trump zusammen, um dann aber unmittelbar zu ergänzen: "Es gab so ein paar ganz bizarre Momente. Für mich der bizarrste Satz: 'In Springfield essen die Leute, die hierhergekommen sind, die Hunde, sie essen die Katzen, sie essen die Haustiere, der Menschen, die dort leben.'"

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Markus Lanz nach US-Debatte fassungslos: "Das haben sie jetzt nicht wirklich besprochen"

"Man sitzt so vor dem Fernseher und denkt: Das haben sie jetzt nicht wirklich besprochen", so ein fassungsloser Lanz weiter. Von seinem stark erkälteten ("Ich mag deine Stimme. Das hat so einen erotischen Touch") Podcast-Partner Richard David Precht möchte er wissen, was ihm bei der Aussage Trumps durch den Kopf gegangen sei. Mit seiner Antwort hatte er so aber sicherlich nicht gerechnet.

"Ich musste an meine Kindheit denken", schockt Precht den Talkshow-Moderator und führt weiter aus: "Ich muss jetzt vorsichtig sein, was ich sage, weil die Stadt Solingen hat auch schon genügend Probleme. Aber es hieß in meiner Kindheit immer, dass die alten Solinger Katzen essen. Und wir hatten Katzen."

"Im Ernst?", hakt Lanz irritiert beim gebürtigen Solinger nach. Der klärt schnell auf, dass seine Katzen natürlich nicht gegessen wurden. Die Geschichte käme seiner Meinung nach aber daher, "dass tatsächlich nach dem Krieg in Deutschland sehr viele Katzen gegessen wurden. Einfach weil die Leute nichts zu essen hatten".

Bezüglich der Aussage von Donald Trump habe Precht mal nachgeforscht. Auch hier würde diese Geschichte auf einem existierenden Gerücht basieren, erzählt der TV-Philosoph. So habe ein Lokalsender berichtet, dass Bürgerinnen und Bürger in Springfield so etwas behauptet hätten. Dabei sei es allerdings zunächst um Enten gegangen.

Markus Lanz wird nach Donald-Trump-Aussage deutlich: "Unterirdisch"

"In Springfield leben 20.000 Migranten aus Haiti, die da in den letzten Jahren hingekommen sind, die sich natürlich viel auch in den öffentlichen Parks und so weiter aufhalten, natürlich keine vernünftigen Wohnverhältnisse haben. Und dass da schon mal jemand eine Ente gerupft hat, könnte ich mir vorstellen", überlegt Precht und fügt an: "Und dann hat sich in dieser Region ereignet, dass eine Frau tatsächlich eine Katze getötet und gegessen hat." Man wisse aber nicht, ob diese Frau aus Haiti war.

"Der Volksmund zählt ja dann eins und eins zusammen", erklärt Precht, dass die Behauptungen schließlich immer spektakulärer geworden seien. Für Donald Trump also quasi ein gefundenes Fressen. Precht: "Es ist so eine dicke Gerüchtewolke über Springfield. Ohne dass es einen einzigen Beweis dafür gibt, dass ein in Haiti gebürtiger Migrant tatsächlich einen Hund oder eine Katze gegessen hätte."

Markus Lanz wird zu diesem Thema deutlich: "Das ist mit Sicherheit, wenn es denn überhaupt jemals irgendwie stattgefunden hat, ein bizarrer Einzelfall. Wahrscheinlich hat es ihn gar nicht gegeben, wie du gerade schilderst. Aber so etwas dann vor einem Millionen-Publikum da irgendwie auszubreiten, das ist unterirdisch. Das macht man nicht. Das ist sozusagen die klassische Hetze."

Lanz weiter: "Interessant fand ich aber, wie ihm das Ding dann auf die Füße gefallen ist. Er wirkte plötzlich wirklich wie Joe Biden 2.0. Im Sinne von: Er wirkte plötzlich fahrig, er wirkte ältlich, er wirkte konfus in seiner Argumentation. Er wirkte genau wie das, was er an Joe Biden immer beklagt hatte." Kamala Harris habe seiner Meinung nach hingegen "sehr dynamisch" gewirkt: "Die trat ja auf wie eine Staatsanwältin."

Precht über Kamala Harris: "Sie hat haushoch gewonnen"

"Er wirkte lustlos", empfand Richard David Precht gar. Als Donald Trump damals Präsident wurde, sei er in dem TV-Duell zuvor in der Angriffsposition gewesen. "Hier war er gereizt, passiv, müde, wie so ein altes Schlachtross, das da irgendwie noch mal den 'Dirty Old Man' spielen muss und eigentlich keine Lust mehr hat", bemühte Precht einen Vergleich.

Für den Schriftsteller sei der Ausgang der TV-Debatte klar: "Sie hat haushoch gewonnen. Aber sie hat auch gegen einen unglaublich schwachen Trump gewonnen", erklärt er Kamala Harris zur eindeutigen Siegerin. Markus Lanz kann da nur zustimmen. Ob die US-Bürgerinnen und -Bürger das genauso sehen, wird sich bei der Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 zeigen. Umfragen zufolge liefern sich Trump und Harris ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen.

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