04.10.2023 von SWYRL/Natalie Cada
Die Kandidatin beherzigte einen Verkaufstipp von Horst Lichter. Das Ergebnis: Spott im Händlerraum von "Bares für Rares". Verkauft wurde die kultige Kommode dennoch - auch wenn keine Wertsachen in der Schublade gefunden wurden.
Die Kommode stand 25 Jahre auf dem Heuboden, und "das ist der falsche Platz". Diesen unstrittigen Tatbestand erkannte auch Horst Lichter sofort. Denn selbst seine "Enkeltöchter würden sich drum kloppen", vermutete der Moderator in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares". Doch leider war das Händler-Team für das verrückte Designobjekt nicht empfänglich ...
Horst Lichter hingegen war begeistert von dem "schicken Möbel". Auch Experte Detlev Kümmel hätte sich das schöne Designobjekt am liebsten selbst in die Wohnung gestellt. Verkäuferin Andrea aus Rüthi hatte das Stück einst bei einem Preisausschreiben gewonnen. Lange habe es im Kinderzimmer gestanden, berichtete sie, dann auf dem Heuboden.
Laut Prägestempel stammt das Möbel von 1990. Der Designer heißt Pierre Colleu, der die Kommode in Micky-Maus-Form für die Firma Starform wohl in den 1980er-Jahren entworfen hat. Zwar besteht das Möbelstück nur aus beschichteter Spanplatte, aber Detlev Kümmel war vor allem auch über den gepflegten Zustand begeistert: "Nahezu tadellos!"
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Experte sicher: "Hier darf man richtig spannende Ergebnisse erwarten"
Zudem war sich der Experte sicher: "Es gibt nicht nur Sammler von alten Möbeln, sondern auch jede Menge Sammler von Disney-Objekten." Lichter nickte zustimmend. Kümmel kannte sogar ein Objekt, das 7.000 Euro erzielt hatte. "Hier darf man richtig spannende Ergebnisse erwarten", lachte Experte Kümmel.
Kümmel taxierte die Micky-Maus-Kommode auf 1.200 bis 1.500 Euro, denn "das Thema ist schön, das Sammlerfeld riesig und Möbel aus den 80er-Jahren immer mehr im Trend". Die Verkäuferin staunte nicht schlecht: "Echt?" Ihr Wunschpreis lag bei nur 300 Euro. Lichter freute sich "außerordentlich" und zückte schon die Händlerkarte.
Zum Abschied gab Lichter der Verkäuferin noch einen Tipp: "Wenn die Händler nicht in die Pötte kommen, kannst du ihnen ruhig einen dazwischenwerfen und sagen: 'So einer ist schon mal für 7.000 weggegangen.'"
Kandidatin beherzigt Horst Lichters Tipp und erntet Spott
"Oh, Mickey Maus", stöhnte Steve Mandel beim Anblick der Kommode wenig begeistert. Der Händler winkte ab: "Für mich ist das nichts." Kollege Wolfgang Pauritsch fand die Kommode immerhin "schön", denn sie mache Freude. Aber mehr als 150 Euro wollte er als Startgebot nicht aufrufen.
Zudem musste Pauritsch zugeben, dass das Möbel eigentlich nur in ein Kinderzimmer passe und nicht wirklich zu seinem Ladenangebot: "Ich kaufe normalerweise keine Möbel." Auch Fabian Kahl zuckte mit den Schultern: "Ich habe keine Ahnung, wie viel so etwas wert ist." Nur zaghaft erhöhte er auf 200 Euro.
Danach verriet die Verkäuferin den "sehr viel höheren Preis aus der Expertise" und sorgte damit für großes Staunen bei Händlerin und Händlern. "Oh, oh, oh", schnaufte Thorsden Schlößner und Kahl fragte: "Das ist ein Sammlerartikel?" Verkäuferin Andrea meinte "ja" und erzählte dann noch von dem 7.000-Euro-Objekt, wie es Lichter ihr geraten hatte.
"Viele Mäuse für eine Maus"
"Für den Preis lagen aber Goldmünzen in der obersten Schublade", lachte Pauritsch und erhöhte nur auf 500 Euro. Auch der Name des Designers sorgte für keine höheren Gebote, sondern eher für Fragezeichen im Händlerraum. "Pierre Colleu? Noch nie gehört", meinte Kahl ratlos. Am Ende erreichten die Gebote mit Ach und Krach 800 Euro von Kahl.
Pauritsch meinte erleichtert: "Ich glaube, 800 Euro sind in Ordnung." Auch die Verkäuferin schien glücklich, dass sie überhaupt einen Käufer gefunden hat und bedankte sich überschwänglich bei Fabian Kahl. Der war ebenfalls verblüfft: "Hätte ich nicht gedacht, dass ich das Teil jetzt erstehe, das sind viele Mäuse für eine Maus."