"Bares für Rares"
Eckhard und David hatten keinen Platz mehr für ihren Tiger. Sie hätten sich "satt gesehen", vermutete Horst Lichter in der Dienstagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares". Für ihn verständlich, denn "das arme Tier" hatte nicht mal Zähne. "Bares für Rares"-Experte Albert Maier (Bild) gefiel der Tiger - auch wenn ihm zunächst ein Fehler in der Einschätzung unterlief ...
© ZDF"Bares für Rares"
"Oh Gott, dem armen Tiger haben sie die Zähne gezogen!", schrie Lichter voller Entsetzen. Albert Maier schüttelte ganz irritiert den Kopf und widersprach: "Nein, Horst, die wurden nicht gezogen. Das ist das Modell!" Lichter lachte und zitierte einen Abenteuerfilm aus den 1950-ern: "Ach so, der berühmte zahnlose Tiger von Eschnapur!"
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Für Maier handelte es sich um "eine imposante Darstellung" einer bekannten Manufaktur aus Tschechien. Die Tierfigur war am Boden von Royal Dux gestempelt und zudem vom schwedisch-östereichischen Künstler Otto Jarl signiert. Der bekannte Bildhauer hatte um 1900 viele Objekte geschaffen, die er auch an Meissen Porzellan verkauft hatte.
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Die Manufaktur Royal Dux wurde 1853 gegründet und "produziert bis zum heutigen Tag", betonte Maier die Bekanntheit der Marke. Das Objekt der Sendung datierte der Experte anhand des Prägestempels in die 1960er-Jahre. "Der Entwurf von Jarl ist aber älter", so Maier. Der stammte wohl von 1910. "Aber ich habe einen Fehler gemacht ...", setzte Maier an.
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"Das glaube ich nicht", scherzte Lichter. Doch Maier hatte die Figur erst als Porzellan bezeichnet und erst nach genauerer Betrachtung erkannte er: "Der Tiger wurde aus Steinzeug gefertigt!" Und der Zustand? Neben einer kleinen Abplatzung am Sockel war das Objekt "tip top in Ordnung." "Außer, dass er keine Zähne mehr hat!", witzelte Lichter.
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Der Wunschpreis lag bei 300 Euro. Doch die Darstellung beeindruckte den Experten, der auf 400 bis 500 Euro erhöhte. "Um die zu bekommen, müsst ihr fantastisch verhandeln!", gab Lichter den Tipp und überreichte die Händlerkarte. Wohl hatte er nicht viel Hoffnung, dass der zahnlose Tiger im Händlerraum einen hohen Betrag erzielen würde ...
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"Ui, ui, ui!" Wolfgang Pauritsch (rechts) erinnerte das Tier jedenfalls nicht an Lichters Film-Assoziation, sondern an die Serie aus den 1970er-Jahren: "Sandokan - Der Tiger von Malaysia". Doch mit seinem Tipp auf die Schwarzburger Werkstätten als Manufaktur lag er falsch. Da musste ihn Fabian Kahl (links) korrigieren: "Quatsch! Das ist doch kein Porzellan!"
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Danach wollte Kahl raten und tippte auf Carlshütte als Herstellungsort. Doch auch er lag falsch, erkannte er beim Prägestempel "Royal Dux". Umso mehr freute sich sein Kollege Jan Cizek über das tschechische Objekt. Und auch der Künstlername Otto Jarl sorgte für Staunen. "Es gibt Bronzen von Jarl, die kosten 10.000 Euro", so Pauritsch.
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Auch Elisabeth Nüdling fand die Raubkatze aus Feinsteinzeug "ein hoch dekoratives Stück. Das macht sich überall. Das ist ein richtiger Eye-Catcher", begeisterte sich die Händlerin. "Super! Sowas geht immer", pflichtete ihr Cizek (zweiter von rechts) bei und Kahl (links) startete mit 100 Euro. Doch bei diesem Preis blieb es nicht lang.
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Denn bei diesem Objekt wollte jeder mitbieten. So schaukelten sich die Händlerin und ihre männlichen Kollegen in kleinen Schritten schnell auf 400 Euro von Cizek. "Wäre das von Meissen, KPM oder Schwarzburger Werkstätten müsste man wirklich Nullen dran hängen", erklärte Nüdling (Bild). "Aber es ist Jarl! Der ist wirklich gut", betonte Pauritsch (rechts) nochmal.
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Cizek (zweiter von rechts) wiegte sich schon fast in Sicherheit mit seinem letzten Gebot, da meldete sich Roman Runkel (vierter von rechts) nochmal und trieb den Preis weiter hoch. Doch am Ende erhielt Nüdling bei 500 Euro den Zuschlag und Glückwünsche von ihren Kollegen: "Eine tolle Raubkatze, dekorativ mit richtiger Größe. Es passt alles. Gut gemacht, Lisa!"
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Als weiteres Objekt der Sendung wurde eine Karaffe aus geschliffenem Glas mit einer 800er Silber-Montierung von Albert Maier in die Zeit um 1890 bis 1900 datiert. Die sechs Gläser waren von 1930 und nicht Teil des Sets. Der Wunschpreis lag bei 200 Euro. Experte Maier taxierte bis 400 Euro. Händler Wolfgang Pauritsch zahlte 420 Euro.
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Ein Armband aus 750er Gold mit Turmalinen entstand laut Wendela Horz um 1900. "Ich bin wirklich begeistert!", so die Expertin über die Filigranarbeit im perfekten Zustand. Ihr Schätzpreis: 800 bis 1.000 Euro. Doch das höchste Gebot war von Wolfgang Pauritsch und nicht mehr als 700 Euro. So nahm der Verkäufer das Stück wieder mit.
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Das Stereoskop mit vielen Stadtaufnahmen und dem Original-Karton datierte Sven Deutschmanek auf 1910 bis 1915. Der Wunschpreis lag bei 80 bis 100 Euro, auch Deutschmanek schätzte genauso hoch. Händler Jan Cizek erhielt bei 150 Euro den Zuschlag.
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Ein Goldarmband zeigte eine Taufmedaille, die im Original von 1690 stammte, so Wendela Horz. Hier handelte es sich aber um einen Nachguss um 1900. "Es ist aber echtes Gold!" Der Wunschpreis lag bei 600 bis 800 Euro. Bereits der reine Goldwert lag bei 1.100 Euro und so taxierte Horz auf 1.300 bis 1.400 Euro. Händler Fabian Kahl bezahlte 1.500 Euro.
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