Robert Downey Jr.: Seine Karriere und sein Leben in Bildern
Die Karriere so facettenreich wie kaum eine zweite und auch das Leben voller Höhepunkte und Rückschläge: Robert Downey Jr. gehört zu den schillerndsten, aber auch talentiertesten Stars in Hollywood. Am 4. April feiert der Schauspieler seinen 60. Geburtstag. Die Galerie fasst aus diesem Anlass die wichtigsten Stationen seiner Arbeit und seines Lebens zusammen.
© 2024 Handout/HandoutRobert Downey Jr. und Robert Downey Sr.
Hier ist der abgedroschene Spruch angebracht: Sein Talent bekam Robert Downey Jr. in die Wiege gelegt. Sein Vater Robert Downey Sr.(Bild, 1936-2021) war Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur. Die künstlerische Handschrift Fimemachers äußerte sich in Low-Budget-Produktionen, in denen er oft mit beißendem Humor gesellschaftliche Zustände reflektierte. Einer seiner bekanntesten Filme: die Satire "Putney Swope" (1969).
© 2008 Getty Images/Stephen LovekinRobert Downey Jr. und Elsie Downey
Mutter Elsie Downey (geborene Ford, 1934-2014), war ebenfalls Schauspielerin, die auch in den Filmen ihres Ehemannes Robert Downey mitwirkte ("Greaser's Palace"). Mit dem Filmemacher war sie von 1962 bis 1975 verheiratet, aus der Ehe gingen neben Sohn Robert auch Tochter Allyson Downey hervor, die ebenfalls Schauspielerin ist.
© 2009 Getty Images/Kristian DowlingRobert Downey Jr. und Robert Downey Sr.
Mit seinem Vater (hier bei einer Laudatio für seinen Sohn bei den American Cinematheque Awards 2011) beginnt die Schauspielkarriere von Robert Downey Jr., mit fünf Jahren steht er in Robert Downeys "Pound" zum ersten Mal vor der Kamera - einer schrägen Komödie über Hunde, eine Katze und einen Pinguin, die in einem Tierheim darauf warten, eingeschläfert zu werden. Gespielt werden die Tiere von Menschen, darunter der kleine Robert als Welpe.
© 2011 Getty Images/Kevin WinterRobert Downey und Robert Downey Jr.
Sein Vater prägte aber auch die Schattenseiten seines Lebens. Selbst drogenabhängig, führte der ältere Downey den jüngeren an die Drogen heran. Als er sechs war, hätte sein Vater ihm erlaubt, Marihuana zu rauchen, heißt es. Mit acht Jahren sei er süchtig gewesen. "Wenn mein Vater und ich zusammen Drogen nahmen", erklärte Downey 1988 in einem Interview für das Buch "The New Breed", dann war das, als versuchte er, seine Liebe für mich auszudrücken, auf die einzige Art, die er kannte."
© Patrick McMullan/Patrick McMullanL.I.S.A. - Der helle Wahnsinn (1985)
Nach einer kurzen Theaterlaufbahn, einem gescheiterten Engagement beim US-Comedy-Klassiker "Saturday Night Live", weiteren kleinen Filmauftritten, etwa an der Seite von James Spader in der Action-Komödie "Tuff Turf" (1985), ergatterte sich Downey Jr. 1985 eine Rolle in John Hughes' Komödie "L.I.S.A. - Der helle Wahnsinn" - ein wichtiger Markstein in seiner Karriere.
© Universal PicturesJohnny Be Good
Denn seit dem Hughes-Film galt Downey als Teil des sogenannten Brat Packs. In Anlehnung an das legendäre Rat Pack um Frank Sinatra und Dean Martin bezeichnet der Begriff eine Gruppe von Schauspielern, die in den 1980er-Jahren in Filmen zusammen spielten und auch privat befreundet waren. Zu der Clique gehörten unter anderem auch Charlie Sheen, James Spader und Anthony Michael Hall, Downeys Kollege aus "L.I.S.A" und "Johnny Be Good" (Bild).
© Twentieth Century FoxRobert Downey Jr. und Sarah Jessica Parker
Nicht nur für Freundschaften waren gemeinsame Filmauftritte der Ausgangspunkt, sondern auch für Liebesbeziehungen. Sarah Jessica Parker lernte Robert Downey Jr. während der Dreharbeiten zum Drama "Moving in - Eine fast intakte Familie" (1984) kennen und lieben. Die Beziehung scheiterte 1991 angeblich an der seiner Drogensucht.
© Jim SmealUnter Null (1987)
1987 war Downey Jr. in einer Rolle zu sehen, die scheinbar für ihn maßgeschneidert wurde. Selbst längst drogensüchtig, spielt er in "Unter Null", einem Drama nach dem gleichnamigen Roman von Bret Easton Ellis, einen Drogensüchtigen. Später sagte er über seine hochgelobte Leistung: "Der Charakter war eine Übertreibung meiner selbst. Dann änderten sich die Dinge und in gewisser Weise wurde ich zu einer Übertreibung der Figur."
© 20th Century StudiosAir America (1990)
Filmgeschichtlich ohne große Bedeutung spielt "Air America" (1990) eine umso größere Rolle im Leben von Robert Downey Jr. Mit der Komödie begann seine lebenslange Freundschaft mit Mel Gibson (links). Darin spielen die beiden zwei Piloten des titelgebenden Unternehmens, das während des Vietnamkriegs insgeheim Spezialaufträge der CIA durchführt.
© CarolcoChaplin (1992)
Mit "Chaplin" (1992) erreichte Robert Downey Jr. den Höhepunkt seiner Karriere. Auf die Rolle des legendären Komikers, Schauspielers und Regisseurs Charlie Chaplin (1889-1977) bereitete er sich akribisch vor, studierte dessen Gestik und Mimik, lernte sogar Geige spielen. Lohn der Mühe war eine Oscar-Nominierung. Die Kehrseite: Die Filmbiografie floppte trotz guter Kritiken.
© StudiocanalShort Cuts (1993)
Der nächste künstlerische Erfolg folgte ein Jahr später: In "Short Cuts" (1993), Robert Altmans meisterhaftem Episodenfilm über die Abgründe der US-Gesellschaft der 1990er-Jahre, war Downey Teil eines ebenso prominenten wie brillanten Darsteller-Ensembles. In der Satire wirkten unter anderem mit: Andie MacDowell, Jack Lemmon, Tim Robbins, Julianne Moore, Matthew Modine, Frances McDormand und Tom Waits.
© Senator FilmFamilienfest und andere Schwierigkeiten (1995)
Gesellschaftsstudien waren in den 1990er-Jahren äußerst gefragt. Von Robert Altman sichtlich inspiriert, drehte Jodie Foster 1995 die Tragikomödie "Familienfest und andere Schwierigkeiten", in der sie das vermeintlich friedliche Familienfest Thanksgiving als familiäres Pulverfass entlarvt. Die Feierlichkeiten enden im Eklat. Im Ensemble-Film spielten neben Downey auch Holly Hunter (Bild), Anne Bancroft und Geraldine Chaplin mit.
© ParamountRobert Downey Jr.
Während Downey einen Film nach dem anderen drehte, vermehrten sich seit Mitte der 90-er die Fahndungsfotos, die die Polizei von ihm anfertigte. Das Problem Drogensucht wurde immer größer. Mehrfach wurde er verhaftet, etwa 1996 wegen Drogen- und Waffenbesitzes, oder 2001, als er barfuß umherwandernd aufgegriffen und später positiv auf Kokain getestet wurde. 1997 saß er wegen Verstoßes gegen die Bewährungsauflagen sechs Monate im Gefängnis.
© Getty ImagesAlly McBeal (1997-2002)
Auf seine Karriere wirkte sich seine Drogenabhängigkeit zunächst nicht nennenswert aus. Im Jahr 2000 bekam er sogar eine durchgehende Rolle im Serienhit "Ally McBeal". Dass er für seine Leistung mit Preisen überhäuft wurde, wunderte ihn selbst: Die Rolle spielte er am Tiefpunkt seiner Drogensucht, sagte er einmal, und ihm sei seine Karriere völlig gleichgültig gewesen.
© 20th Century StudiosGothika (2003)
Trotzdem wurde es den "Ally McBeal"-Produzenten irgendwann zu viel. Nach seiner letzten Verhaftung 2001 wurde Downey Jr. 2002 aus der Serie entlassen. Nach mehreren Versuchen, von den Drogen loszukommen, ist ihm dies 2003 schließlich gelungen. Auch im Beruf ging es wieder aufwärts. Mit "The Singing Detective", einer kruden Mischung aus Film noir und Musical, und dem Horror-Thriller "Gothika" (Bild) gelang ihm 2003 der Neustart.
© Columbia TriStarRobert Downey Jr. und Susan Downey
Und auch die Liebe stellte sich bald wieder ein. 2005 heiratete Downey die Filmproduzentin Susan Levin (heute Downey), die er am Set von "Gothika" kennenlernte. Aus der Ehe, die bis heute hält, sind ein Sohn und eine Tochter hervorgegangen. Einen weiteren Sohn hat Downey Jr. aus einer früheren Ehe (1992-2004) mit der Sängerin und Schauspielerin Deborah Falconer.
© 2024 Getty Images/Frazer HarrisonKiss Kiss, Bang Bang (2005)
Ein Schauspieler mit einer Drogenvergangenheit (Downey) und einer, der für seine streitlustigen Set-Eskapaden berüchtigt war (Val Kilmer, der am 1. April starb), in einem Film? Das musste ja schiefgehen. Ging es aber nicht. In der spritzigen Action-Komödie des Regie-Debütanten Shane Black harmonieren die beiden Hauptdarsteller als Kleinkrimineller (Downey) und Privatdetektiv (Kilmer) bestens.
© Warner Bros.Zodiac - Die Spur des Killers (2007)
Deutlich ernster ging es in "Zodiac - Die Spur des Killers" (2007) zu. In David Finchers auf wahren Begebenheiten beruhendem Psycho-Thriller spielt Downey an der Seite von Jake Gyllenhaal (rechts) einen Reporter, der im Fall eines Zodiac genannten Serienkillers recherchiert. Ein souverän erzählter, extrem spannender Film, der Downey in einer seiner besten Rollen zeigt.
© WarnerIron Man (2008)
Woran wir uns längst gewöhnt haben - Kritiker würden sagen: gewöhnen mussten, war 2008 durchaus gewöhnungsbedürftig. Robert Downey Jr., der Charakterdarsteller, dazu noch Skandal-gebeutelt, spielt in "Iron Man" einen strahlenden (Super)Helden, der die Welt rettet? Und doch funktionierte die Konstellation - das Fantasy-Spektakel wurde zum Auftakt einer der erfolgreichsten Filmreihen aller Zeiten.
© 2008 MVL Film Rinance LLC.Marvel's The Avengers (2012)
Nur: Den Superhelden spielte Downey Jr. vielleicht doch das eine oder andere Mal zu oft. Für Filmprojekte abseits des Marvel-Universums blieb wenig Raum und Zeit. In der Rolle war der Schauspieler nicht nur in drei "Iron Man"-Filmen zu sehen, sondern auch in der immerhin aus fünf Teilen bestehenden "Avengers"-Reihe sowie im Standalone "Spider-Man: Homecoming".
© 2011 MVLFFLLC. TM & 2011 Marvel.Tropic Thunder (2008)
Dass Downey Jr. ein begnadeter Komiker ist, bewies er auch mit seiner wohl schrägsten Rolle. In "Tropic Thunder" (2008), einer sagenhaft abgedrehten und genauso lustigen Satire über die Dreharbeiten eines Vietnamfilms, spielt er einen Schauspieler, der seinen Beruf mehr als ernst nimmt: Für die Rolle eines schwarzen Soldaten lässt Kirk Lazarus (rechts) seine Haut chirurgisch verdunkeln. Politisch korrekt war morgen.
© ARD Degeto / DreamworksSherlock Holmes (2009)
Superhelden haben es Downey Jr. offenbar angetan. Insofern war es nur folgerichtig, dass er für Guy Ritchies Action-Krimi "Sherlock Holmes" (2009) in die Rolle des titelgebenden Superdetektivs schlüpfte. Was hat Sherlock mit Superman und Co. zu tun? Antwort Downey Jr.: Der Meisterermittler "war wahrscheinlich der erste Superheld, ein intellektueller Superheld".
© 2009 Warner Bros. Ent.Der Richter - Recht oder Ehre (2014)
Seit 2008 hatte Downey Jr. viele, aber nicht nur Superheldenfilme gedreht. Zu den wenigen Ausnahmen gehört das Justizdrama "Der Richter - Recht oder Ehre" (2014). Darin spielt er einen abgebrühten Staranwalt, der in einem Prozess seinen Vater (Robert Duvall) vertritt. Der war mal selbst ein geschätzter Anwalt und wird beschuldigt, einen Straftäter absichtlich überfahren zu haben.
© Warner / Claire FolgerDie fantastische Reise des Dr. Dolittle (2020)
Mit "Die fantastische Reise des Dr. Dolittle" haben Downey und Filmteam von einem weiteren Literatur-Klassiker den Staub gefegt. Das Fantasy-Spektakel basiert auf den 1920er-Jahre-Kinderbüchern des britisch-US-amerikanischen Autors Hugh Lofting. Der Handlungskern: Ein Arzt namens Dolittle (Downey) erlebt mit Tieren, mit denen er sprechen kann, ein großes Abenteuer.
© UNIVERSAL STUDIOS and PERFECT UNIVERSE INVESTMENT INC.Oppenheimer (2023)
Die Krönung einer langen und abwechslungsreichen Karriere: Für die Rolle des Leiters der US-Atomenergiekommission, Lewis Strauss, in "Oppenheimer" erhielt Downey Jr. 2024 endlich den ersehnten Oscar. Als Nebendarsteller, wohlgemerkt. Der Hauptdarsteller-Preis ging an Cillian Murphy, der in Christopher Nolans virtuosem Biopic meisterhaft den theoretischen Physiker J. Robert Oppenheimer spielt, den "Vater der Atombombe".
© Universal PicturesThe Sympathizer (2024)
Alle drehen heute Serien, warum nicht auch Robert Downey Jr.? "The Sympathizer" von "Old Boy"-Regisseur Park Chan-wook kreist um einen vietnamesischen Doppelagenten, genannt der "Captain" (Hoa Xuande), der 1975 nach dem Ende des Vietnam-Krieges ins US-Exil geht, wo er es mit so manchen US-Agenten zu tun bekommt. Der Clou: Die Gegenspieler des Captains werden allesamt von Downey Jr. verkörpert.
© HBO / Hopper Stone