"Bares für Rares"

Schätzpreis weit übertroffen: Für diesen Flitzer greift ein "Bares für Rares"-Händler tief in die Tasche

21.11.2023 von SWYRL/Natalie Cada

Aus erster Hand? Horst Lichter konnte kaum glauben, dass dieses "wunderschöne Stückchen" von 1957 laut Fahrzeugschein erst einmal angemeldet worden war. "Ich habe mich ein bisschen verliebt", gab der "Bares für Rares"-Moderator zu. Und auch im Händlerraum herrschte große Begeisterung ...

Über dieses Objekt freute sich Horst Lichter in der Dienstagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" besonders. Auch sein Experte verliebte sich sofort in den alten Flitzer, der aussah wie neu. Verkäufer Rolf hatte viel Herzblut in die Maschine gesteckt und suchte dafür Wertschätzung. Und die bekam er auch.

"Hörst du, wie schön sie schnurrt?", lächelte auch Experte Detlev Kümmel, als er den Motorroller testete. Das schöne Geräusch erkannte Lichter sofort, obwohl es "nicht viele Roller mit Viertaktmotor" gab. "Ein wunderschönes Stückchen", säuselte er weiter und fragte verwundert Verkäufer Rolf: "Warum will man den verkaufen?" Dem Verkäufer fiel es schwer, sich zu trennen. So sprach er von seinem Roller wie von seinem eigenen Kind. "Doch der Roller hat noch Brüder und Schwestern" und deshalb musste er weg. Als Lichter die Zahl der Geschwister erfuhr - insgesamt elf - strahlte er noch mehr und gestand dem Verkäufer: "Ich mag dich."

Die beiden teilten eine große Leidenschaft: Motorräder. Aber auch Kümmel hatte sich bereits als Riesen-Fan geoutet und flüsterte: "Ich bin begeistert." Anscheinend handelte es sich um einen "Heinkel"-Roller, der auf den ersten Blick aussah wie neu. Doch die Papiere verrieten: "Der Roller wurde einmal zerlegt und komplett wieder neu aufgebaut." Mit Erfolg: "Das sieht wirklich gut aus", würdigte der Experte die Restauration des Rollers, der erstmals 1957 auf den Markt kam. Laut Fahrzeugschein war der Roller aus der Sendung einer der ersten: von Dezember 1957. "Schau mal": Kümmel zeigte Lichter den Brief und der konnte seinen Augen kaum trauen ...

"Der ist aus erster Hand?", fragte Lichter verblüfft. Sonst gingen diese Roller durch "800 Hände" wusste auch Kümmel. Verkäufer Rolf hatte das Objekt von seinem Nachbarn übernommen und selbst nie angemeldet. "Wann bekommt man ein Fahrzeug aus dem Jahr der Erstproduktion aus erster Hand?" Selbst das Original-Nummernschild war noch vorhanden. "Großartig", staunte Lichter und fragte nach dem Wunschpreis: "Alles über 3.000 Euro wäre für mich eine Wertschätzung und würde mich freuen", erklärte Rolf. Die bekam er von Experte Kümmel, der bis zu 3.500 Euro schätzte. "Ich habe mich ein bisschen verliebt", schnaufte Lichter bei der Übergabe der Händlerkarte. Und Kümmel seufzte nochmal tief ...

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"Super hingekriegt": "Bares für Rares"-Händler lobt Restaurationsarbeit des Verkäufers

Auch im Händlerraum wurde über das Baujahr gestaunt. "Hättest du gedacht, dass der Roller so alt ist?", wunderte sich Elke Velten, als Wolfgang Pauritsch und Walter Lehnertz das Gefährt samt Papieren untersuchten. "Oh schön, hier ist sogar noch das alte Nummernschild", säuselte Pauritsch. "Baujahr 1957 und der Roller sieht aus wie neu?", fragte der Händler und der Verkäufer antwortete stolz: "Ich habe mir Mühe gegeben." Es gebe einen gut organisierten "Heinkel"-Club, "da bekommt man jedes einzelne Teil". Die Restaurationsarbeit würdigte auch Lehnertz und meinte: "Das hast du super hingekriegt."

Das erste Gebot kam von Pauritsch in Höhe von 3.000 Euro. Jos van Katwijk überbot mit 3.500 Euro und Pauritsch gab noch 4.000 Euro. Nach diesem kurzen Duell schien das Ende der Fahnenstange schon erreicht. Und der Verkäufer hatte seine Wertschätzung schon erhalten. Doch ein bisschen mehr wollte er noch herauskitzeln. Und so zählte Verkäufer Rolf nochmal alle Vorteile auf: Denn neben dem ersten Kennzeichen noch aus der britischen Zone gab es den Original-Fahrzeugbrief und das Werkstatt-Handbuch. "Wahnsinn", staunte auch Fabian Kahl, bot aber nicht mit. Doch Pauritsch erhöhte noch auf 4.500 Euro. "Ein tolles Objekt", aber van Katwijk stieg jetzt aus.

Am Ende erhielt Pauritsch bei 4.500 Euro den Zuschlag. "Vielen Dank für die Wertschätzung", bedankte sich Rolf und Pauritsch freute sich: "Wow, Erstbesitz, Baujahr 1957, das ist es." Lehnertz säuselte noch: "Ja, schön fanden wir ihn alle." Und der Verkäufer flüsterte etwas bedrückt: "Jetzt ist er weg, der schwarze Roller ..."

"Bares für Rares": Marmorskulptur erzielt nur halben Schätzpreis

Als weiteres Objekt der Sendung wurde ein Gemälde von Bianca Berding in die 1870er-Jahre datiert. Laut Signatur handelte es sich um Paul Weber, "ein studierter und auch sehr erfolgreicher Künstler", der sich auf Landschaften spezialisiert hatte. Wunschpreis: 800 bis 1.000 Euro. Schätzpreis: 1.000 bis 1.400 Euro. Elke Velten zahlte 850 Euro.

Eine Löffelsammlung mit den Köpfen der englischen Königinnen und Könige aus der Zeit zwischen 1607 und 1776 stammte laut Heide Rezepa-Zabel aus London und war mit der Jahrespunze von 1975 versehen. Der Wunschpreis belief sich auf 100 bis 150 Euro, die Expertin schätzte 330 Euro und Fabian Kahl zahlte 270 Euro.

Eine Bronzefigur (um 1900) erkannte Bianca Berding als "stolzen, selbstbewussten Stahlarbeiter" von Adolf Josef Pohl, einem sehr erfolgreichen Bildhauer aus Wien. Der Wunschpreis lag bei 1.000 Euro, der Schätzpreis bei 1.500 bis 1.800 Euro, Wolfgang Pauritsch zahlte aber nur 750 Euro.

Ein Ring und Armband mit Opalen aus Australien, die Rezepa-Zabel als Fundstücke mit einer individuellen Runddraht-Fassung aus 585er Gold beschrieb, stammten aus den 1970er-Jahren. Der Wunschpreis lag bei 2.500 Euro, Rezepa-Zabel taxierte auf 2.300 bis 2.600 Euro und Fabian Kahl zahlte 2.800 Euro.

Für eine Zimmerbrunnen-Skulptur (1986) aus Marmor des österreichischen Künstlers Hans Muhr wünschte sich der Verkäufer 1.500 Euro. Detlev Kümmel schätzte den Wert weitaus höher, auf 2.000 bis 2.400 Euro. Doch Fabian Kahl zahlte letztlich nur 1.000 Euro.

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