22.12.2025 von SWYRL
Von der "Bullyparade" über "Der Schuh des Manitu" bis "Hubert und/ohne Staller": Christian Tramitz ist aus dem deutschen Fernsehen nicht mehr wegzudenken. Seine Karriere begann jedoch im Radio.
Als ewig grantiger Polizeiobermeister Franz Hubert ist Christian Tramitz seit beinahe 15 Jahren in der ARD-Erfolgsserie "Hubert und/ohne Staller" zu sehen. In über 200 Folgen ermittelte er bereits in und um die oberbayerische Kleinstadt Wolfratshausen, zunächst an der Seite von Helmfried von Lüttichau als Johannes Staller. Der Schauspieler verabschiedete sich in "Hubert und Staller - Eine schöne Bescherung" (2018). Anlässlich der Weihnachtszeit wiederholt die ARD den Fernsehfilm am Montag, 22. Dezember, um 14.03 Uhr.
Zusammen mit Michael Bully Herbig und Rick Kavanian prägte Tramitz die deutsche Comedy-Szene der 2000er-Jahre entscheidend mit. Dabei begann seine Karriere bereits 20 Jahre vorher. Neben seinem Studium - Geige, Kunstgeschichte und Philosophie in München - nahm Tramitz Schauspielunterricht. "Ich wollte das eigentlich gar nicht", erinnerte sich Tramitz 2018 in einem Interview mit der Nachrichtenagentur teleschau: "Aber jetzt habe ich wahnsinnig viel Spaß daran."
Ab 1978 war Tramitz als Synchronsprecher in diversen Rollen in der SciFi-Serie "Der unglaubliche Hulk zu hören. Anfang der 80er-Jahre stand er dann das erste Mal vor der Kamera. Er war in diversen Werbespots zu sehen und spielte in einer Folge der zehnten Staffel der ARD-Serie "Die unsterblichen Methoden des Franz Josef Wanninger" mit. Einige Jahre später, 1986, folgte dann die erste, kleine Filmrolle in "Drei D". Doch der große Durchbruch ließ noch auf sich warten.
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Erfolg mit der "Bullyparade": "Wir haben einen Zeitgeist erkannt"
Tramitz fing beim Münchner Radio Gong an und arbeitete dort zum ersten Mal mit Michael Bully Herbig zusammen. Gemeinsam nahmen sie die Radiosendung "Bayern-Cops" auf. Daraus entstand die Fernsehserie "Isar 3", in der der damals 41-Jährige ebenfalls mitspielte. Ab 1997 arbeiteten die beiden zusammen mit Rick Kavanian an der Sketch-Comedy-Show "Bullyparade". Tramitz war als Autor und als Schauspieler beteiligt. Er erklärte sich den Erfolg der Show 2013 in teleschau-Interview so: "Ich glaube, wir haben einen Zeitgeist erkannt und ihn in Komödie übersetzt."
Aus einigen Charakteren der Show entwickelte das Trio "Der Schuh des Manitu" (2000). Die Parodie der "Winnetou"-Filme zählt bis heute zu den erfolgreichsten deutschen Filmen seit dem Zweiten Weltkrieg. Fast zwölf Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen die Komödie im Kino. Sowohl für diesen Film als auch für "(T)raumschiff Surprise - Periode 1" gewannen Tramitz, Herbig und Kavanian den Bambi und den deutschen Comedypreis.
Nach dem Ende der "Bullyparade" 2002 bekam der gebürtige Münchner eine eigene Comedy-Show. "Tramitz and Friends" war von 2004 bis 2007 bei ProSieben zu sehen. Das Format wurde jedoch aufgrund mangelnder Einschaltquoten nach der dritten Staffel abgesetzt.
Christian Tramitz: "Wenn mir mal beim Drehen langweilig wird, dann höre ich sofort auf"
Seit November 2011 ist Tramitz als Frank Hubert in "Hubert und/ohne Staller" zu sehen. Nach dem Ausstieg von Helmfried von Lüttichau 2018 ermittelt Michael Brandner als degradierter Polizeiobermeister Reimund Girwidz zusammen mit Staller. Aus "Hubert und Staller" wurde "Hubert ohne Staller". Die Vorabendserie ist weiterhin ein Erfolg, doch "Helmfried fehlt uns natürlich", erzählte Tramitz 2018 in einem teleschau-Interview.
Er selbst denkt noch lange nicht ans Aufhören, verriet er: "Ich habe aber einen eigenen Gradmesser: Wenn mir mal beim Drehen langweilig wird, dann höre ich sofort auf. Aber so lange man noch eigene Ideen entwickelt und sagt: 'Wir knacken diese Szene - auch wenn's schwierig wird!', dann bleibe ich dabei."



