08.11.2023 von SWYRL
Diesmal stehen bei "The Taste" (SAT.1) die Coaches selbst an den Töpfen und werden mit ihrer - teils schlimmen - schulischen Vergangenheit konfrontiert. Tim Raue will Gastjurorin Cornelia Poletto mit viel "Amore" überzeugen, stößt aber auf wenig Gegenliebe. Und Alexander Kumptner verbrennt sich auch noch die Hand.
Rollentausch bei "The Taste": "The pressure is on", stellt Kandidatin Nina (42) fest, als sie ihren Coach Tim Raue mit Schweißperlen auf der Stirn an der Kochinsel werkeln sieht. "Das ist der Druck von Milliarden kulinarischen Tonnen", bestätigt der Sternekoch, der gerade versucht, Ravioli mit Venusmuscheln und gegrillter Paprika zu exakten geometrischen Formen anzuordnen. Wenn "selbst der Großkotz Raue wackelt" (Tim über Tim), muss höhere "Mathematik" im Spiel sein. Aber warum?
In Folge drei der SAT.1-Kochshow "The Taste" heißt es "Zurück in die Schule" - und das zum Entsetzen mancher etablierter Spitzenköche. "Eigentlich schockt mich hier eh nichts mehr", übt sich Alexander Herrmann ("Ich war in strebsam und mittelmäßig in der Qualität") in Gelassenheit, muss aber dennoch nachfragen: "Wer hat sich den Sch... ausgedacht?"
Das müsste die "The Taste"-Redaktion gewesen sein, zusammen mit Moderatorin Angelina Kirsch und einer wohlbekannten Gastjurorin: "Ist ja wie nach Hause kommen", reibt sich Cornelia Poletto die Hände: "Ich stehe für italienische Küche, aber auch nordische Kälte." Für ihre Kollegen hat sie einiges vorbereitet: "Ich weiß, wie ich in der Küche mit King Kongs umgehen kann." Auf die Gefahr anschließender Ächtung: "Ich weiß nicht, ob wir danach noch mit ihr sprechen", scherzt Alexander Kumptner.
Die geradezu absurde Aufgabe "Koche dein Lieblingsfach aus der Schulzeit" hat es in sich. Wer gewinnt, bringt sein gesamtes Team automatisch eine Runde weiter. Für das Team des am schwächsten bewerteten Coaches wird es indes brenzlig: Es muss ins Entscheidungskochen. "Yippie Ya Yeah", kommentiert Raue fassungslos, Frank Rosin schwant Schwieriges: "Wir hauen uns eh schon die Köpfe ein, wenn wir um die Kandidaten fighten. Jetzt gegeneinander - wisst ihr, was hier gleich los sein wird?"
"Ah geh, habt's mich gern", so Alexander Kumptner wienerisch lakonisch, und Kandidat Dennis (45) aus Alexander Herrmanns Team freut sich: "Ich will auch die Coaches einmal schwitzen sehen." Sein Kollege Michi (26) gibt allerdings frechzu bedenken: "Können die sich überhaupt noch an die Schulzeit erinnern?"
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Tim Raue. "Als würde mir das Böse der Schule immer noch wie Sch... am Schuh kleben"
Kea (20) kann das noch: "Meine Hauswirtschaftslehrerin hatte es nicht leicht mit mir - ich war der Meinung, ich kann besser kochen", erinnert sich der Kochprofi aus Niederbayern. Alphatier Tim Raue hatte offenbar ebenfalls kein leichtes Spiel mit Hierarchie: "In 11 Jahren habe ich 14 Schulen besucht, und zwar nicht freiwillig. Ich habe auch deshalb keinen Führerschein, weil ich nicht wieder in die Schule gehen wollte." Bei "The Taste" holt es ihn wieder ein: "Als würde mir das Böse der Schule immer noch wie Sch... am Schuh kleben." Eher versonnen blickt Alexander Kumptner auf die flexible Zeitplanung seiner Schulzeit zurück: "Es gab sicher die eine oder andere Stunde, in der ich gesagt habe, da treffe ich lieber ein Mädel."
Im "Taste"-Fach "Geschichte" macht sich Kumptner an einen "herrlich fluffigen" (Poletto) karamellisierten Kaiserschmarrn mit Calvados-Äpfeln, während Frank Rosin, Sohn eines Bildhauers und Steinmetzes, das Fach "Kunst" zu einem geflämmten Loup de Mer mit Melone, Paprika und Hühnerhaut umsetzt. Mit "Knallbrause", einer Mischung aus Lecithin und Agar-Agar, versetzt Alexander Herrmann seine Kalbfleisch-Canneloni. Das Zusammenspiel mit den Texturen begeistert Poletto: "Die Knallbrause hat mich angesprungen." Sieg für "Streber" (Kumptner) Herrmann: "Die beste Chemienote meines Lebens!".
In Mathe versagt Tim Raue jedoch kläglich. Ausgerechnet seinen mit viel "Amore" zubereiteten Löffel empfindet Cornelia Poletto als "zu wenig vielfältig" - Raue wird Letzter. "Niederschmetternd", so sein Fazit: "Es kotzt mich an, dass ich verloren habe."
"Zu wenig frische Leichtigkeit"
Im Entscheidungskochen, das das Motto "Schulkantine" trägt, geht es für einige Kandidaten um alles. Während Benni (47) seine Frikadellen gerade so vor dem Verbrennen retten kann, hilft es bei der Hand seines Coaches Kumptner nichts mehr: Mit der heißen Pfanne berührt er Kumptners Finger, und der Coach muss von Sanitätern versorgt werden. Benni ist sichtlich verzweifelt und "getouched", Kumptner aber bleibt lässig: "Wenn wir weiterkommen, verbrenne ich mir auch noch mehr Finger."
Keas Kreation aus Kalbsgeschnetzeltem, Spätzle und Rahmsoße bietet Cornelia Poletto jedoch zu "wenig frische Leichtigkeit" - das Aus für das Talent? Die Rettung kommt aus Franken: Alexander Herrmann holt die Köchin per Joker in sein Team: "Auf diesen Moment habe ich gewartet."
Ausgerechnet an einem Tipp seines Coaches Frank Rosin scheitert jedoch Heval aus Braunschweig. "Mach Kapern in die Frikadelle", empfiehlt er seinem Schützling: "Das bringt viel Umami." Cornelia Poletto sieht das anders: "Kinder mögen diese Säure nicht." Damit ist Heval raus - und bleibt am Schluss tapfer: "Ich habe tolle Menschen kennengelernt und bin glücklich über die Erfahrung." Bleibt das Schlusswort für Kandidatin Nina: "Das Leben bei 'The Taste' ist hart."