Tornado
Immer wieder werden US-Bundesstaaten von Tornados heimgesucht, auch in Deutschland tauchen die Wirbelstürme immer wieder auf und hinterlassen eine Spur der Verwüstung. Aber wie genau entstehen diese Stürme und worin unterscheiden sie sich von Hurrikan, Orkan & Co.?
© iStock/Justin HobsonSturm
Windgeschwindigkeiten von mehr als 74 km/h werden als Sturm bezeichnet. Das entspricht einer Stärke 9 auf der Beaufort-Skala. Ab 102 km/h (Windstärke 10) handelt es sich um einen schweren Sturm, ab 117 km/h (Windstärke 11) um einen orkanartigen Sturm, ab 118 km/h (Windstärke 12) spricht man von einem Orkan.
© iStock/ RobertHoetinkOrkan
Orkane treten besonders im Herbst und Winter vor allem in Mittel- und Nordeuropa auf und können bis zu 300 km/h schnell werden. Zu diesen Jahreszeiten trifft die warme Luft aus Richtung des Äquators auf die kältere Polarluft. Je größer dabei die Temperaturunterschiede, desto stärker die Stürme.
© iStock / Lux_DOrkan Kyrill
Immer wieder hinterlassen Orkane in Deutschland und Europa schwere Schäden. Abgedeckte Häuser, entwurzelte Bäume, Stromausfälle und Einschränkungen im Bahnverkehr sind die Folge. Mit bis zu 200 km/h zog zum Beispiel 2007 Sturmtief Kyrill über Europa und richtete Sachschäden in Höhe von zehn Milliarden Dollar an, davon 5,5 in Deutschland.
© 2007 Getty Images/Sean GallupWirbelsturm
Kreist die Luft um eine vertikale Achse, spricht man von einem Wirbelsturm. Damit sind im allgemeinen Sprachgebrauch fast immer tropische Wirbelstürme gemeint. Diese entstehen über dem Meer, bei einer Wassertemperatur von mindestens 26,5 Grad Celsius. Das Wasser verdunstet durch die Sonneneinstrahlung und die Luft steigt auf ...
© iStock / Elen11Wirbelsturm
Unten entsteht niedriger Luftdruck, aus der Umgebung wird immer mehr warme und feuchte Luft angezogen. Die Erdrotation sorgt dafür, dass sich die Luftmassen in Drehbewegung versetzen. Die Wirbelstürme entstehen meist nur zwischen dem 5. und 20. Breitengrad nördlich und südlich des Äquators, denn nur dort ist die sogenannte Corioliskraft groß genug.
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Je nach Ort der Entstehung haben Wirbelstürme unterschiedliche Namen. Entsteht ein Sturm im Nordatlantik und auf dem Nordostpazifik sowie im Karibischen Meer und im Golf von Mexiko, handelt es sich um einen Hurrikan. Im Atlantik treten sie meist zwischen Anfang Juni und Ende November auf, im Pazifik zwischen August und September.
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Sobald er auf Land trifft, wird der Hurrikan so zu einer großen Gefahr, immerhin ist er mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 118 km/h unterwegs und bringt schwere Niederschläge mit sich. Hurrikan Katrina war, gemessen am materiellen Schaden, bisher der verheerendste Vertreter seiner Art: Mit 300 km/h zog er 2005 über den Südosten der USA, dabei verloren 1.000 Menschen ihr Leben. Der entstandene Schaden wird mit etwa 81 Milliarden Dollar beziffert.
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Tropische Wirbelstürme, die in Ost- und Südostasien und im nordwestlichen Teil des Pazifiks auftreten, werden Taifun genannt. Meist sind sie stärker als Hurrikans oder Zyklone. Sie treten ganzjährig auf, vermehrt aber im August und Dezember.
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Auch das Auftreten eines Taifuns hat meist schwere Schäden zur Folge. Durch hohe Windgeschwindigkeiten und sehr starken Regen in sehr kurzer Zeit entstehen Erdrutsche und Überschwemmungen. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 230 km/h und Böen bis zu 380 km/h war Haiyan einer der stärksten Taifune, die seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemessen wurden. 2013 richtete er besonders auf den Philippinen schwere Verwüstungen an.
© 2013 Getty Images/Dan KitwoodZyklon
Entsteht ein Wirbelsturm im nördlichen und südwestlichen Indischen Ozean sowie im Südpazifik, spricht man von einem Zyklon. Zwar ist die Hauptsaison der Zyklone nach dem Sommermonsun zwischen Mai und Juni sowie Oktober und November, doch auch zu anderen Zeiten ist ihre Entstehung möglich.
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Einer der folgenschwersten Zyklone der jüngeren Vergangenheit wütete im April 2008: Nargis entstand im Golf von Bengalen und verwüstete vor allem Myanmar. Mehr als 130.000 Menschen verloren ihr Leben, der materielle Schaden wird auf etwa zehn Milliarden Dollar geschätzt.
© 2008 Getty Images/Uriel SinaiWilly-Willy
Eine besondere Form des tropischen Wirbelsturms gibt es in Australien und Indonesien: den Willy-Willy. Mit einer Windgeschwindigkeit von etwa 118 km/h erreicht er einen Wert von 12 auf der Beaufort-Skala, seine Hauptsaison liegt zwischen Januar und Ende März. Der Name wurde von europäischen Einwanderern geprägt: aus dem englischen "whirlwind" machten sie zunächst "whirly-whirly", woraus später "willy-willy" entstand.
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Im Gegensatz zum tropischen Wirbelsturm entsteht ein Tornado an Land. Der schnelle, rotierende Luftwirbel ist meist kleiner und kurzlebiger als ein Hurrikan. Tornados entstehen unterhalb von Gewitterwolken in Form eines Schlauchs oder Trichters und werden in den USA Twister genannt. In Deutschland spricht man meist auch von einer Windhose.
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Berührt die entstehende Luftsäule den Boden, spricht man von einem Tornado. Oft schlägt er unberechenbare Haken und wird von Hagel begleitet. Am häufigsten und verheerendsten treten Tornados in den USA auf, pro Jahr entstehen in den Vereinigten Staaten 1.200 dieser Stürme, jährlich bis zu 80 Todesopfer und 1.500 Verletzte sind die Folge.
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Blizzards nennt man eher seltene, dafür aber sehr heftige Schneestürme, die vor allem in Nordamerika auftreten. Sie sind die Folge von heftigen Kaltlufteinbrüchen. Dabei bricht häufig innerhalb nur weniger Stunden das Chaos aus: meterhohe Schneeverfrachtungen, Eisregen, eisige Winde von bis zu 100 km/h sowie Temperaturstürze von bis zu 40 Grad sind möglich.
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