22.08.2023 von SWYRL/Bettina Friemel
Warum beim "perfekten Dinner" kochen, was man eh schon kann? Das denkt sich Sam (56) an Tag 2 der Ulm-Woche und wagt sich an unbekannte Spezialitäten aus Südafrika. Ob die würzigen Erstlingswerke bei den Gästen ankommen?
"Meine Frau ist in Südafrika aufgewachsen, und wir werden da wieder hingehen", verrät Sam, warum er einen gewissen Bezug zur Kulinarik des Landes hat. Aber: "Es ist für mich heute die echte Challenge, etwas zu kochen, was ich im Leben noch nie gekocht habe und noch nie aussprechen konnte." Die Challenge hat ihm seine Frau Tanja "reingedrückt", als sie ihn zum "perfekten Dinner" angemeldet hat. "Ich koche Südafrikanisch, was für mich absolutes Neuland war", scheut der Coach und Trainer einer eigenen Akademie in Neu-Ulm in Bayern kein Risiko.
Unter dem Motto "Kap-Kulinarik an der Donau" gibt es fruchtiges "Bobotie", das laut Sams Beschreibung Meerestier umwirbt. Zur Hauptspeise tanzt schnelles Federvieh "Chakalaka", und zum Dessert küsst betrunkene Fruch "Melktert". "Was heißt 'Bobotie'? Was soll das sein?", fragt sich nicht nur Bine (43). Eine Eingebung hat sie dafür beim Dessert: "Es gibt doch auch die Amarula-Dinger? Es gibt doch auch die betrunkenen Elefanten?" Gar nicht so daneben.
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Für Julia schmeckt Bobotie nach "Leberwurstbrot mit Marmelade"
Sams Balkon mit Blick auf die Donau und das Ulmer Münster beeindruckt. "Eine bessere Aussicht auf Ulm kann man fast nicht haben", schmeckt Richi (38) der Aperitif vor der traumhaften Kulisse gleich noch besser.
"Bobotie ist ein Hackfleisch-Frucht-Auflauf, der in Südafrika eines der gängigsten Gerichte ist", klärt Sam auf. Ob den Gästen sowas schmeckt, ist ihm egal: "Es geht ja um die Gaudi." Dazu brät er Black Tiger Garnelen. "Das riecht bisschen wie Lasagne", nähert sich Kathi (41) dem fremden Genuss. Julia (43) vergleicht den Auflauf mit "Leberwurstbrot mit Marmelade". Leider hat Sam bei zwei Garnelen den Darm übersehen. "Da hätte ich noch ein bisschen feiner gearbeitet", rügt Kathi. Richis Fazit: "Es war ein sehr interessantes Gericht."
Kathi findet "Chakalaka einfach nur scharf"
Zum zweiten Mal diese Woche gibt es Straußen-Filet, diesmal mit Polenta und Chakalaka-Gemüse. Den Hauptgang peppt Sam mit ein paar Anekdoten aus Südafrika auf. Die Mais-Beilage schmeckt Richi besonders gut: "Da würde ich mir tatsächlich ein Blech mitnehmen." Das Fleisch fand er am Vorabend besser: "Er hat gegen die Kathi was Strauß angeht verloren." Julia irritieren Speck und Ei in der Polenta: "Das hat mich eher an alpenländische Küche erinnert." Kathi hat ganz andere Probleme: "Mir war's bei der Chakalaka einfach nur scharf."
"Melktert ist Mürbteig, der in kleinen Schälchen gebacken wird mit einer Milchschaum-Creme", beschreibt Sam sein Dessert. Dazu gibt's ein Amarula-Eis und Aprikosen-Spiegel. "Ich bin nicht so die Süße, die Nachspeise hat mir aber gut geschmeckt", lobt Kathi. Sehen die anderen genauso, deshalb übernimmt Sam mit 30 Punkten vorerst die Spitzenposition.