Tag 2 in Berlin

"Das perfekte Dinner"-Gäste staunen: Matze lebt und liebt in Dreier-Beziehung

16.01.2024 von SWYRL

"Keine Unfreundlichkeit, sondern tiefste Herzmasse": So beschreibt Ur-Berliner Matze (58) das Wesen seiner Heimatstadt. An Tag 2 von "Das perfekte Dinner" (VOX) ist er selbst der beste Beweis dafür. So pflegte er acht Jahre lang seinen demenzkranken Vater - und lebt in einer polyamoren Beziehung.

Vom Kopfteil seines Betts baumeln Handschellen, und er selbst besticht durch Wappen-Tattoos und schwarzes Leder. Doch entgegen seines imposanten Auftretens erweist sich Matthias alias "Matze" als durch und durch sensibler Zeitgenosse. Seinen Beruf als Künstler und auch das Kochen nutzt der gesellige 58-Jährige ("Ich tanke Energie durch soziale Kontakte") zum "Runterkommen".

Dazu kommt ein offenes Herz für viele Beziehungsformen. So nahm er sich acht Jahre Auszeit von der Arbeit, um seinen pflegebedürftigen Vater durch die Demenzerkrankung zu begleiten: "'Das perfekte Dinner' ist mein Neustart." Auch sein Lebensgefährte Ben inspirierte Matze nicht nur zu den Brezenknödeln im Hauptgang. Der aus Regensburg stammende Freund hat nämlich einen weiteren Partner: "Alles besprochen und auf Augenhöhe", bekräftigt Matze: "Es ist doch wunderbar, die Kraft zu haben, im Leben mehrere Personen zu lieben."

  • Vorspeise: Jakobsmuscheln auf Feigen-Carpaccio mit Espresso-Olivenöl-Vinaigrette

  • Hauptspeise: Turm aus sous vide gegartem Rehrücken an Birnen-Rotwein-Spiegel, Brezenknödel und Wirsinggemüse

  • Nachspeise: Zweierlei aus Mousse au Chocolat und Passionsfruchtsorbet

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Piran fragt interessiert: "Welche Regeln gibt es, wenn man polyamourös lebt?"

Solche Bekenntnisse sowie die an der Esszimmerwand hängenden "Familienfotos" in Dreierkonstellationen faszinieren vor allem den wesentlich jüngeren Piran (30). "Welche Regeln gibt es, wenn man polyamourös lebt?", zeigt er sich sehr interessiert. Und wer je wie Josipa (34) Zweifel an dieser Form der Liebesbeziehung hegte, dürfte sich von Matzes lakonischen Antworten überzeugen lassen: "Schön, wenn genug Liebe für alle da ist."

Die schreibt der gebürtige Zehlendorfer und jetzige Schöneberger (Piran: "Ist ja bekannt für seine Diversity-Szene") Matze auch dem Umgangston in der heimatlichen Hauptstadt zu. Was andere am rauen Berliner Pflaster für Unfreundlichkeit halten könnten, kommt für ihn "aus tiefster Herzmasse": "Das kann man in Süddeutschland vielleicht nicht verstehen."

"Ick freu mir"

Eine überregionale Sprache spricht jedoch sein ausgezeichnetes Menü. Die Espresso-Vinaigrette auf seiner Jakobsmuschel überzeugt sogar Meeresfrüchte-Verweigerin Andrea (44) von den Vorzügen schwimmenden Getiers auf dem Teller. Wild mag sie auch nicht, aber bei Matzes Reh macht sie eine Ausnahme: "Das schmeckt eher wie Hüftsteak."

Für Piran ist es vor allem die Soße (Matze: "Je länger reduziert, desto geiler"), die "Umami im Mund verteilt." Die einzige zarte Kritik an der Mousse au Chocolat kommt von Elisabeth (29): "Vielleicht ein bisschen zu fest." Ansonsten gibt es 32 Punkte für den Vielfach-Liebenden Matze, derzeit Platz 2 und einen zufriedenen Gastgeber: "Ick freu mir."

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