29.10.2022 von SWYRL
Australian-Shepherd-Hündin Chinook beschützt ihre Menschen mit aller Macht: Beim Gassigehen attackiert sie Artgenossen an der Leine. Frauchen Christin ist besorgt, denn sie erwartet in Kürze Nachwuchs. Bekommt "Der Hundeprofi"-Trainerin Sophie Grethe den Wirbelwind rechtzeitig in den Griff?
Gassirunden sind ein Graus für die Halter von Australian-Shepherd-Hündin Chinook. In der aktuellen Folge von "Der Hundeprofi - Rütters Team" (samstags, 19.10 Uhr bei VOX) trifft Trainerin Sophie Grethe auf eine massiv gestressten Hündin und ihre verzweifelten Menschen. "Zu Hause ist sie ruhig, aber draußen tobt sie wie wild, wenn wir Hunden begegnen", klagt Frauchen Christin. Wie soll es erst werden, wenn das Baby da ist? "Meine größte Angst ist, dass Chinook mich umreißt, vielleicht sogar mit dem Kinderwagen", fürchtet sie.
Nur drei Monate bleiben fürs Training, dann ist der Nachwuchs da. "Das kann echt knapp werden", sagt VOX-"Hundeprofi" Martin Rütter. Denn Chinook weiß überhaupt nicht, wohin mit sich. "Die ist so energiegeladen, das kann gefährlich werden", mahnt Rütter. Zuerst wollen der Hundeprofi und seine Trainerin die Ursache für Chinooks Aggression gegenüber Artgenossen herausfinden.
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"Chinook muss lernen, dass die Menschen keinen Bodyguard brauchen"
Vor dem Trainingsgelände von Sophie Grethe werden dazu Testhunde vorbeigeführt. Chinook reagiert mit lautstarkem Bellen und Imponiergehabe. Auch Herrchen Andreas wird deutlich in Grenzen verwiesen. "Die hütet euch und vertreibt den anderen Hund", erkennt die Hundetrainerin. Der Fall ist insofern tricky, weil die Hündin einerseits ihre Menschen kontrollieren und zugleich "Eindringlinge" vertreiben will.
Martin Rütter: "Der Hund glaubt, dass er die Verantwortung in der Gruppe hat. Chinook muss jetzt lernen, dass die Menschen aber keinen Bodyguard brauchen." Dafür sollen Christin und Martin mehr Führung übernehmen und ihr beibringen, mehr auf sie zu achten. Neben einer "Schau!"-Übung soll Chinook auch an einen Maulkorb und ein sicheres Geschirr gewöhnt werden. "Es wird anstrengend, aber es wird gut", verspricht Trainerin Sophie Grethe.
Martin Rütter ist begeistert: "Wow! Totale Streber, saugut!"
Nach fünf Wochen trägt die Hündin ihren Maulkorb bereits anstandslos. "Mein Trainerherz geht auf!", freut sich Sophie. Und auch sonst gibt es erste, große Fortschritte: Chinook folgt mit neuem Geschirr viel besser und reagiert schon bestens auf das Kommando "Schau". Es läuft so gut, dass bereits ein (noch leerer) Kinderwagen mit ins Training eingebaut wird, damit die Hündin sich daran gewöhnen kann. Eine erste Hundebegegnung geht ohne Ausrasten über die Bühne, Chinook läuft brav an der Seite von Herrchen Andreas. Der kann es kaum fassen: "Absoluter Wahnsinn! Ich bin etwas sprachlos", freut er sich riesig.
Beim nächsten Besuch ist das Baby von Christin und Andreas schon mit beim Training dabei. Durch weiteres fleißiges Üben schafft es Chinook nun, ohne Stress an anderen Hunden vorbeizugehen. Martin Rütter ist begeistert: "Wow! Totale Streber, saugut!" lobt er das Mensch-Hund-Team. Nicht nur Martin, auch Frauchen Christin kann mit Kinderwagen an dem anderen Hund vorbeigehen - an lockerer Leine. Chinooks Frauchen ist total glücklich über die positive Entwicklung: "Sie hört einfach, das tut so gut in der Seele", sagt sie strahlend.
Nur an Chinooks Erzfeind, einem Schäferhund aus der Nachbarschaft, kann die Hündin noch nicht ohne Stressanzeichen vorbeigehen. Als sich die zwei Hunde am Zaun begegnen, ist es mit Chinooks Ruhe vorbei. "Da gibt es noch Luft nach oben", argwöhnt der Hundeprofi. Doch wenn Christin und Martin weiter dran bleiben, wird auch diese Hundebegegnung bald machbar sein, so die Prognose von Martin Rütter. "Wenn das Kind dann Abitur macht, sind wir auch so weit", scherzt er.