"Die Höhle der Löwen"

VOX-Löwin entsetzt: "Mit Abstand der schlechteste Pitch, den ich je gesehen habe"

16.09.2024 von SWYRL/Rupert Sommer

Passend zur "Nachhaltigkeitswoche" bei VOX pitchen bei "Die Höhle der Löwen" Gründer mit umweltbewussten Geschäftsideen. Wirklich nachhaltig sind dann aber vor allem der Ärger von Judith Williams - und der Fahrspaß zweier anderer Investoren.

Gleich fünf Gründer-Auftritte drehen sich in der neuen Folge von "Die Höhle der Löwen" um nachhaltige Geschäftsideen. Allerdings fallen Fleischersatz-Produkte und Brillengestelle ohne Plastik bei den VOX-Investorinnen und -Investoren durch. Ein Pitch sorgt sogar für handfeste Verärgerung. Da schauen die Gründer bedröppelt aus dem Bienenkostüm.

Warum und weshalb einer aus dem Start-up-Duo zum Pitch erscheint wie die leibhaftige Biene Maja? Das ist nur eine der Fragen rund um "FiniBee". Die Idee von Denise und Thomas aus Frankfurt am Main: Sie wollen deutschlandweit ein Netz von Ausleihstationen für Powerbanks etablieren. Denn: "Wir sind davon abhängig, dass unser Handy immer genug Saft hat. Und genau das ist die Mission von FiniBee." So richtig durchdacht wirkt ihr Geschäftsmodell aber nicht.

Keiner auf den Investoren-Sesseln von "Die Höhle der Löwen" versteht so recht, wie sich aus der Idee ein Geschäft entwickeln ließe. Bis zur Präsentation zählte das Startup 700 aktive Nutzer. Umsatz: 3.500 Euro - im Jahr wohlgemerkt! "Ich bin ein bisschen sprachlos", klappt bei der Offenbarung Judith Williams die Kinnlade herunter.

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"Nachhaltig" ist hier nur der Ärger von Judith Williams

Williams, VOX-"Löwin" der ersten Stunde und anlässlich der Jubiläumsstaffel zurückgekehrt, ist die letzte Investorin, die noch nicht ausgestiegen ist. Sie tut es mit einem Knall: "Mit Abstand der schlechteste Pitch, den ich je gesehen habe", schäumt die sonst so freundliche Homeshopping-Expertin. "Nachhaltig" am vorgestellten Produkt ist wohl vor allem ihr Ärger.

Besser läuft es in der Spezial-Folge für zwei Schrauber-Freunde, die sich seit Schulzeiten kennen und die beide Maschinenbau studierten. Ihr Start-up heißt "Metorbike" und ermöglichte es Michael und Marvin aus Meddewadde, ihre Motorradleidenschaft zum Beruf zu machen.

"Mit modernster Technik, einem stilvollen Retrolook und 'Made in Germany'", bewirbt Michael, Co-Gründer von Metorbike, die elegant gestalteten E-Motorräder im Vintage-Design. "Wir wollten keine Kompromisse eingehen, und deswegen haben wir es selbst gebaut." Außerdem denken sie "grün": So bauen sie für den Antrieb Recycling-Akkus ein, die ehemals in E-Autos steckten. Die Reichweite: 60 Kilometer. Zum Fahren reicht wegen der geringen Höchtgeschwindigkeit ein normaler Pkw-Führerschein.

Löwen schwärmen: "Ein unglaubliches Fahrgefühl"

Nicht nur optisch unterscheiden sich die Metorbike-Gefährte kaum von einem herkömmlichen Verbrenner. Und auch nicht akustisch. Möglich macht das ein technischer Clou: ein Soundsystem, auf dem sich acht verschiedene Motorklänge vom satten Mehrzylinder-Dröhnen bis zum futuristischen Elektro-Sound abspielen lassen.

"Das finde ich so stark", bejubelt Ralf Dümmel den satten Sound der E-Bikes, der wohlgemerkt lediglich aus einem Lautsprecher kommt, aber authentisch wirkt. "Komm, Nils, wir drehen eine Runde", lädt er den gleichfalls begeisterten Nils Glagau ein. Als Testfahrer schwingen sich die beiden Löwen auf die Räder und düsen über den Parkplatz vor dem Studio.

Als sie zurückkehren, sieht man Begeisterung in ihren Augen. "Ein unglaubliches Fahrgefühl", schwärmt Ralf Dümmel. "Das hat richtig, richtig Spaß gemacht." Nils Glagau stimmt ein: "Großartig!"

Michael und Marvin wollen endlich raus aus der Werkstatt und ihre Bikes groß machen - auch aus dem Ausland trudeln bereits Bestellungen bei ihnen rein. Sie rufen 500.000 Euro für 17 Prozent an ihrer Firma auf. Glagau, der Investor mit der Rocker-Mähne, geht forsch auf die Gründer zu und drängt ihnen einen Handshake auf. Ein Deal? So schnell? Noch nicht ganz!

Nils Glagau: "Ich kaufe erst mal eins"

"Ich kaufe euch eins ab", platzt es aus dem Orthomol-Firmenchef heraus. Ob er gleich auch die angebotenen Anteile an Metorbike kauft? Das dann doch nicht. "Ich kaufe erst mal eins", sagt Glagau - ein Motorrad. Doch das bleibt nicht sein letztes Wort.

Wenig später zieht er sich hinter der Stuhlreihe zur Besprechung mit dem Kollegen Carsten Maschmeyer zurück. Üblicherweise ein sehr gutes Zeichen. Und das ist es auch diesmal. Glagau und Maschmeyer unterbreiten den Gründern ein Kombi-Angebot: 500.000 Euro für dann aber 25 Prozent an dem Startup.

"Ihr wisst, wie groß wir Firmen machen können", sagt Maschmeyer noch. Doch das Eigenlob ist gar nicht nötig. "Da brauchen wir nicht diskutieren", sagt Michael kurzentschlossen. Handschlag, Umarmungen - und der extrem rasante Deal ist perfekt. "Das ist zwar mega", meint Maschmeyer mit Blick auf eines der schönen Motorräder. "Aber Ihr seid giga." Was für ein Lob! "Ihr seid mustergültige Gründer." Nils Glagau drückt seine Freude noch etwas unvermittelter aus: "Geile Jungs - geile Bikes!"

Fleischersatz-Produkt schmeckt Carsten Maschmeyer gar nicht

Deutlich enttäuschender verläuft der Abend für das Gründer-Duo hinter dem Food-Start-up "Tämptästic". Dahinter verbirgt sich ein Fleischersatz-Produkt auf Basis von fermentierten Sojabohnen. Eigentlich eine klassisch nachhaltige Geschäftsidee. Dumm nur, dass "Tämptästic" so manchem Löwen - allen voran Carsten Maschmeyer - so gar nicht schmeckt. Kein Deal!

Und auch die "Manti Manti"-Gründerinnen mit ihren Kinder-Brillengestelle, die auf Bio-Rohstoffbasis produziert werden, fallen durch. Zu teuer der Preis für die Produkte, zu steil die Bewertung, zu klein die Marktnische. Ebenfalls: kein Deal!

Bleibt neben den Bikes dann nur ein anderer Wow-Artikel: die Sneaker von "Vlace"-Gründerin Viola aus Ludwigshafen. Die gerade mal 26-Jährige will die von ihr persönlich entworfenen, eleganten und bequemen Turnschuhe vermarkten, die aus veganem Leder-Ersatz gefertigt werden.

Für das Obermaterial werden Abfälle aus der Obst- und Gemüseindustrie weiterverwertet. Janna Ensthaler, der Expertin für nachhaltiges Investieren, imponiert die Idee sehr: Sie steigt mit 200.000 Euro ein - für 23 Prozent an "Vlace". Da atmet die Gründerin sichtlich auf - ihre Wunsch-Löwin! Es wäre sonst eine eher triste Nachhaltigkeits-Show geworden.

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