06.05.2024 von SWYRL/Rupert Sommer
Gereizte Stimmung und ein leidenschaftliches Bieter-Gefecht: Ein indisch-deutsches Geschäftspaar sorgt für hitzige Stimmung bei "Die Höhle der Löwen" (VOX). Erst als ein Spiele-Erfinder mit seinen fantastischen Kreationen und ein Pony auftreten, beruhigen sich die Gemüter.
So kennt man den Star-Investor aus München gar nicht: Es sind erst wenige Minuten in der neuen Folge des VOX-Montagabendklassikers "Die Höhle der Löwen" vergangen, schon hält es Carsten Maschmeyer nicht mehr auf seinem Stuhl. Und er herrscht seine Mit-Investoren an. Mehr noch, er bringt richtig Leben in die Bude und animiert Nils Glagau, Tijen Onaran und Ralf Dümmel zu einem Wettkampf mit unkonventionellen Methoden, wie man ihn in der Sendereihe noch nicht zuvor gesehen hatte.
Doch was war geschehen? Zunächst einmal trat das indisch-deutsche Ehepaar Shweta und Lars, die beiden Gründer von "Just Nowsh", mit einer Produktpräsentation vor die Löwen-Bank, die keine Fragen offen ließ. Mitgebracht hatten die Start-up-Unternehmer, die sich beim gemeinsamen Wirtschaftsstudium kennen und lieben gelernt hatten, ein Herzensprodukt. Shweta, die in der indischen Millionenmetropole Mumbai aufgewachsen ist, lebt nun schon länger mit ihrem Gatten in Berlin. Was sie sehr vermisst, sind ihre Lieblingsspeisen aus Indien. Vor allem hierzulande kaum bekannte Gewürze verursachten Geschmackssensationen.
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Popcorn-artige Snacks aus Seerosen-Samen - knusprig lecker
"Also holten wir mit den Water Lily Pops ein Stück Heimat nach Deutschland", erklärt die 34-Jährige. "Sie sehen aus wie Popcorn, werden aber nicht aus Mais, sondern aus den Samen der Seerose hergestellt." Entsprechend seien sie vergleichsweise gesund. "Die Samen enthalten alle essenziellen Aminosäuren und haben wenig Fett."
"Die Konsistenz ist super", freut sich Nils Glagau, der rasch zum "Water Lily Pops"-Fan mutiert. "Die Süße macht richtig süchtig", freut sich auch Tijen Onaran. Was mindestens genauso gut ankommt: Das Ehepaar ist bestens vorbereitet, argumentiert souverän und scheint die Geschäftszahlen bestens im Griff zu haben. "Toll, ihr seid richtig fit", lobt Nils Glagau. "Ich habe selten ein so professionelles Gründerpaar erlebt."
Auch Carsten Maschmeyer zeigt sich komplett begeistert. "Ich bin fast davor, eine Ausnahme zu machen und in Food zu gehen", sagt er, der normalerweise nicht in Lebensmittel investiert. Und dann platzt ihm der Kragen. Es ist zwar klar zu sehen, dass großes Interesse seiner Kollegen an einem Investment in "Just Nosh" vorherrscht. Doch zunächst halten sich alle potenziellen Bieter mehr oder weniger vornehm, man mag vermuten taktisch zurück. Ralf Dümmel, Nils Glagau, Tijen Onaran und Tillman Schulz belauern sich gegenseitig.
Feiges Taktieren - Maschmeyer platzt der Kragen
Maschmeyer kann da nicht länger zusehen. "Ich habe jetzt ein bisschen die Nase voll, dass ihr hier taktiert, wer als Nächstes was sagt", schimpft er. Also steht er plötzlich auf, schnappt sich eine Tüte Snacks und drängt den Kollegen ein Wettkampf-Spiel auf: Wer ein "Water Lily Pop" in die Luft wirft, muss es mit dem Mund auffangen. Wer das nicht schafft, muss ein Angebot abgeben. Schulz und Onaran gelingt ihr Fang-Kunststück.
Nils Glagau prescht vor. "Ich geh' raus aus der Deckung." Er unterbreitet dem indisch-deutschen Ehepaar einen Vorschlag, der genau zu den ursprünglichen Erwartungen der Gründer passt - 100.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile an "Just Nosh". Sofort zieht Ralf Dümmel, der Handelsexperte, nach. Er macht ebenfalls ein Kaufangebot, allerdings will er 20 Prozent haben. "Hoffentlich entscheidet ihr euch für mich."
Plötzlich pitchen die Löwen um die Gründer
Danach melden sich Tijen Onaran und Tilllman Schulz mit einem Kombi-Vorschlag. Die Investorin will ihre Influencer- und Social-Media-Kontakte spielen lassen, Schulz als Food-Experte soll den Weg in die Geschäfte ebnen. Sie fordern für ihr Angebot ebenfalls 20 Prozent der Anteile - allerdings mit einer Doppel-Löwen-Lösung.
Nun haben die Gründer die Qual der Wahl. Der Pitch hat sich gedreht. Es geht nun darum, sich als Investor der Firma anzupreisen. So trägt dann Tijen Onaran dick auf, sie spricht vollmundig von "der besten Kombi, die ihr bekommen könnt". Ralf Dümmel verzieht da genervt das Gesicht. Gereizte Stimmung!
Gründerin Shweta wollte sich eigentlich nicht von so vielen Anteilen trennen, doch dann gibt sie sich einen Ruck: Der Zuschlag für "Just Nosh" geht an Schulz/Onaran. Und die jubeln ausgelassen, besuchen "ihre" Gründer später sogar hinter der Bühne. Was für ein Krimi - mit Carsten Maschmeyer in einer Art Hercule-Poirot-Rolle!
Vorbildlich süß: Ein Pony lässt sich im VOX-Studio füttern
Da brauchte die Sendung erst einmal ein paar Takte zum Durchschnaufen. Schnell gelang das allerdings, als der Salzburger Konrad, Gründer von "Clever Horse Clip", ebenfalls die Herzen bewegte: Er ließ sich bei seiner Präsentation für einen Zügel-Halter, der gegen Verletzungen beim Ausbrechen aufgeschreckter Pferde schützen soll, von einem Pony begleiten. Und die zehnjährige Rosa erwies sich als vorbildlich süß. Sie bekam natürlich einen Apfel gefüttert - und Streicheleinheiten. Trotzdem: kein Deal, weil doch viele Fragen offen blieben.
Ähnlich sentimental gestaltete sich die Stimmung im Studio, als Marcel, ein cooler Tüftler aus Berlin, seine voll beweglichen "bionicTOYS" vorstellte. Vor allem Nils Glagau und Doris Wöhrl wirkten hin und weg von den Spielzeugtieren, deren Konstruktionssystem Anbieter wie Lego weit zu übertreffen scheint. Nach langem Hin und Her - Marcel rief eine extrem stolze Firmenbewertung auf - machte Ralf Dümmel den Deal.
Ohne Abschluss ging schließlich das originelle, aber letztlich doch unausgereifte und vor allem viel zu teure Lasten-Mofa "Fat Albert" aus dem Rennen. Dafür kam die patente "LOREMO"-Gründerin Franziska mit ihrem App-basierten Bestellsystem für individualisierte Gemälde zur Verschönerung von Wohn- oder Geschäftsimmobilien an ein Geschäft mit einem ungewöhnlichen Trio: Tillman Schulz, Dagmar Wöhrl und Carsten Maschmeyer wollen die Idee mit vereinten Kräften groß machen.