05.10.2023 von SWYRL
Auf Hawaii fand Konny Reimann mit seiner Ehefrau Manu sein persönliches Glück. Doch nicht immer stand der Auswanderer auf der Sonnenseite des Lebens. In seiner Autobiografie erinnert sich der 68-Jährige nun an seine dramatische Kindheit und seinen prügelnden Stiefvater zurück.
Ein ewiger Tüftler, der als Heimwerker vor nichts zurückschreckt, und ein Nordlicht, das das Leben mit seiner trockenen Art nimmt, wie es kommt: So kennt das TV-Publikum seit Jahren Kult-Auswanderer Konny Reimann, der sich mit Ehefrau Manu auf Hawaii sein eigenes Paradies errichtet hat. Dabei hatte der 68-Jährige einen alles andere als leichten Start ins Leben. In der neuen Autobiografie "Einfach machen" schildert er laut "Bild" unverblümt seine Erfahrungen mit seinem gewalttätigen Stiefvater.
"Das Verprügeln war bei uns an der Tagesordnung", schreibt Reimann in einem Kapitel über seine Kindheit. Die verbrachte er gemeinsam mit zwei Geschwistern, seiner Mutter und seinem Stiefvater in einfachen Verhältnissen in einer Wellblech-Baracke bei Hamburg. Durch seinen Stiefvater, einen gewalttätigen Trinker, sei Reimann schon "als kleines Kind mit roher Gewalt in Berührung" gekommen.
Er könne sich daran erinnern, "da bin ich vielleicht vier Jahre alt, stehe auf dem Bett (...) und muss zusehen, wie mein Stiefvater meinen kleinen Bruder, ein Kleinkind, brutal verprügelt". Sein Stiefvater habe seinen Bruder "mit voller Wucht mit einem Gürtel" geschlagen. Das seien "grausige Zeiten" gewesen, schreibt Reimann.
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Brutale Prügel-Attacke gegen Konny Reimann: "Das Blut spritzte an die Wand"
Auch Konny Reimann selbst wurde nicht verschont, sondern des Öfteren mit einem Gürtel auf den bloßen Hintern geschlagen: "Diese Gewalt fand so oft statt, ich kann mich erinnern, dass die Schläge irgendwann gar nicht mehr weh taten. Ich ließ das einfach immer wieder über mich ergehen." Besonders schlimm sei es einmal gewesen, als ihm sein Stiefvater "seine Faust so brutal ins Gesicht schlug, dass sogar Blut an die Wand spritzte".
Zwar habe er nie mitbekommen, dass auch seine Mutter Opfer von Gewalt geworden wäre, dennoch habe Reimann aus Angst sogar die Haustür zugenagelt. Erst als er 1972 eine Ausbildung zum Schiffsmaschinenbauer begann, konnte sich Konny Reimann der tagtäglichen Auseinandersetzung mit der Gewalt entziehen. Um sich selbst zu verteidigen, besuchte der damalige Teenager einen Karatekurs: "Das alles hat ihn aber anscheinend so beeindruckt, dass er tatsächlich nicht zuschlug."
Die schlimme Kindheit habe bei Reimann viele Probleme ausgelöst, denen er sich erst im Nachhinein bewusst geworden sei. "Die Empathie für andere, das Sich-Öffnen, dieses normale Sozialverhalten, das man bei familiären Bindungen mitbekommt, war bei mir sehr reduziert", räumt der 68-Jährige ein. Heute könne er aber von sich behaupten, das Einfühlungsvermögen zurückerlangt zu haben: "Es hat aber weit mehr als 40 Jahre gedauert."