Die große Angst - Mo. 09.09. - ARD: 20.15 Uhr

Wahlen im Osten: Welche Auswirkungen hat das Erstarken von AfD und BSW?

06.09.2024 von SWYRL/Susanne Bald

Bei den Wahlen in Sachsen und Thüringen schnitten AfD und BSW stark ab. Für Brandenburg wird ein ähnliches Ergebnis prognostiziert. Was bedeuten diese Wahlerfolge und der Niedergang etablierter Parteien für Wirtschaft und Gesellschaft? Die Autoren einer ARD-Doku haben in den drei Bundesländern Stimmungen eingefangen.

Nicht nur den Präsidentschaftswahlen in den USA blicken viele in diesem Herbst mit Sorge entgegen, auch den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg wurde und wird mit Anspannung entgegengesehen. Wie es Umfragen bereits prognostiziert hatten, wurde die AfD bei der Wahl am 1. September in Thüringen stärkste, in Sachsen, knapp hinter der CDU, zweitstärkste Kraft. In beiden Bundesländern landete das erst in diesem Jahr gegründete BSW auf dem dritten Platz. Für die Wahl in Brandenburg am Sonntag, 22. September, wird ein ähnlicher Ausgang prognostiziert. Die Bildung von Parlamentsmehrheiten wird verkompliziert, wie sich nach den ersten beiden der drei Wahlen bereits zeigt.

Es sind Wahlen, die nicht nur die drei Bundesländer, sondern "das Land grundsätzlich verändern" könnten, wie der Rostocker Politikwissenschaftler Wolfgang Muno kürzlich in den Medien zitiert wurde.

Mit diesem Themenkomplex beschäftigt sich auch die ARD-Dokumentation "Die große Angst - Zerreißprobe im Osten", eine Woche nach den Wahlen in Sachsen und Thüringen und zwei Wochen vor der Wahl in Brandenburg; der Film läuft am Montag, 9. September, zur Primetime.

Dem Beitrag liegen laut Ankündigungstext unter anderem folgende Fragen zugrunde: "Was bedeutet das für Wirtschaft, Kultur und Kommunalpolitik? Wird der Osten Deutschlands durch den Niedergang der etablierten Parteien und die Wahlerfolge von AfD und BSW zunehmend unregierbar? Kippt die gesellschaftliche Stimmung, und wo und wie finden sich jetzt neue Kompromisse?"

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Mehrmonatige Stimmungsmessung in der Bevölkerung

Auf der Suche nach Antworten begleiteten die Filmautoren Jan Lorenzen, David Holland, Emma Mack und Katja Herr über mehrere Monate Menschen aus Sachsen, Thüringen und Brandenburg, die ihre persönlichen Perspektiven und Lebenssituationen darstellten und Einblick in ihre Sorgen, Ängste, Wünsche und Erwartungen gaben.

Darunter auch einige Profi-Basketballer des sehr diversen Teams der Erfurter Löwen. In der Doku äußern sie ihre Sorge, dass der Alltagsrassismus, den sie regelmäßig erleben, normalisiert werden könnte. Dass die fremdenfeindliche Stimmung in der Region auch in der Wirtschaft bereits für Probleme sorgt, berichtet im Beitrag der Dresdner Unternehmer Christian Piechnik. Immer mehr internationale Fachkräfte wollten nicht für sein weltweit renommiertes Robotik-Start-up arbeiten, da sie sich in Sachsen nicht sicher fühlten.

Und auch die Kultur ist gefährdet. Das berichten in der Doku etwa die Betreiber des Kulturzentrums Steinhaus im sächsischen Bautzen, wo der mehrheitlich AfD-besetzte Stadtrat dessen Finanzierung hinterfrage. Die Berliner Band Beatsteaks macht mit Solidaritätskonzerten in der Region auf diese besorgniserregende Situation für Kulturschaffende aufmerksam: "Die Leute müssen unbedingt zusammenkommen und zusammenhalten für die Demokratie in diesem Land für das, was da so komisch gewittrig aufzieht."

Aufgrund der Aktualität und Brisanz des Themas wurde beim MDR bis kurz vor der Ausstrahlung an der Dokumentation gearbeitet, sodass auch die Ergebnisse der Wahlen in Sachsen und Thüringen am 1. September berücksichtigt werden konnten.

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