06.02.2025 von SWYRL
Timothy Dalton wurde als vierter James-Bond-Darsteller weltberühmt. Doch nach nur zwei Filmen, "Der Hauch des Todes" und "Lizenz zum Töten", war Schluss. Was hat der britische Schauspieler seither gemacht?
Da ist sie wieder, die Filmfrage aller Filmfragen: Wer ist der beste James-Bond-Darsteller aller Zeiten? Sean Connery, antworten wohl die meisten. Andere halten es eher mit Roger Moore, der in die Reihe mehr Ironie und "Easy Living" brachte. Freunde des modernen Action-Kinos schwören dagegen auf Daniel Craig, der James Bond wieder geerdet hat.
Es ist ein weites Feld - auf dem ein Timothy Dalton nur selten anzutreffen ist. Der britische Schauspieler wird bei der Debatte eher stiefmütterlich behandelt - so sehr, dass schon so mancher Diskutant verwundert festgestellt haben dürfte: "Stimmt, der war auch mal Bond". Ja, auch Dalton spielte 007 - und seither noch einiges mehr.
Dass Dalton als Bond-Darsteller etwas ins Hintertreffen geraten ist, mag auch daran liegen, dass ihm nach "Der Hauch des Todes" (1987) und "Lizenz zum Töten" (1989) ein dritter Einsatz als 007 verwehrt blieb. Dafür hatte der zweite Film, in dem Dalton die Hauptfigur noch härter und brutaler anlegte als im ersten, viele Fans enttäuscht.
Was sich auch auf das Einspielergebnis auswirkte. Zwar war "Lizenz zum Töten" kein Flop, doch auch kein absoluter Blockbuster. Ob Dalton aber nach seinem zweiten Bond-Einsatz gekündigt wurde oder er freiwillig die Bond-Rolle ad acta legte, sei dahingestellt. Fest steht: Eine weitere Möglichkeit, sich als veritabler Nachfolger von Connery und Moore zu beweisen, hatte er nicht.
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Leisetreter Timothy Dalton
Natürlich wird diese Entwicklung auch die weitere Laufbahn des 1946 in Colwyn Bay, Wales, geborenen Schauspielers beeinflusst haben. Müßig darüber zu spekulieren, welchen Karriereweg er andernfalls eingeschlagen hätte. Den Weg, den er letzlich nahm, ist mit Filmen spärlich gesät. Zu den bekanntesten gehören noch seine beiden letzten, und die sind schon eine Weile her: die Komödie "Hot Fuzz - Zwei abgewichste Profis" und das gefloppte Starvehikel "The Tourist" mit Johnny Depp und Angelina Jolie. Regie beim letzten Film führte der deutsche Oscar-Preisträger Florian Henckel von Donnersmarck. Fast könnte man meinen, Dalton hat ein Talent dafür, in Filmen mitzuwirken, die die Karrieren der daran Beteiligten sabotieren.
Dagegen spräche sein Oeuvre als Fernsehschauspieler. Mitte der 1990er-Jahre war Dalton durch "Scarlett" wieder in aller Munde. In der Miniserie, die die Kino-Romanze aller Kino-Romanzen fortsetzt, nämlich "Vom Winde verweht", spielte er den Scarlett-O'Hara-Verführer Rhett Butler. Und so setzt sich das bis heute fort, dass Dalton bei der Serienauswahl ein glückliches Händchen beweist. Angefangen mit "Penny Dreadfull" über die Superhelden-Serie "Doom Patrol" bis hin zur Westernserie "1923". Im Spin-off zum Serienhit "Yellowstone" spielt er einen Fiesling, den er als James Bond gejagt hätte: einen skrupellosen Bergbau-Tycoon.
Kunststück: skandalfrei durch Hollywood
Dass die wenig erfreuliche Entwicklung von "James Bond" seiner Karriere womöglich geschadet hat, wird Dalton am wenigsten wurmen. Denn nie war er ein Schauspieler, der das Rampenlicht suchte. Er gilt als medienscheu, Skandale liegen ihm fern. Über sein Privatleben sind kaum mehr als eine Handvoll Details bekannt.
Ein Kunststück, das zu schaffen bei einer Karriere, die in den 1960er-Jahren begann. Verheiratet war Dalton nie, ihm werden jedoch Beziehungen mit Whoopy Goldberg und Stefanie Powers nachgesagt. Und von 1971 und 1986 war er mit der Schauspielerin Vanessa Redgrave liiert. Sein einziges Kind aber, Sohn Alexander, zeugte er 1997 mit der russischen Komponistin Oksana Grigorieva, mit der er bis 2003 ein Paar war.
In seiner Freizeit schaut Dalton gerne Fußball. Seine Lieblingsmannschaft: Manchester City, obwohl er in Los Angeles lebt. Schwer unter einen Hut passen auch seine musikalischen Vorlieben. Dalton hört Jazz und geht gerne in die Oper. Ausgeglichenheit dürfte er beim Angeln finden, nicht zuletzt ist er leidenschaftlicher Leser.
Oper, angeln, lesen - wer das liest, ohne zu wissen, dass Dalton James Bond gespielt hat, käme wohl kaum auf den Gedanken, dass Dalton James Bond gespielt hat. Hat er aber - und das gar nicht mal schlecht. Manch einer sagt sogar, er sei der beste Bond-Darsteller aller Zeiten.
"Der Hauch des Todes" ist am 6. Februar, ab 20.15 Uhr auf VOX zu sehen. "Lizenz zum Töten" läuft im Anschluss ab 23.00 Uhr.