"Bares für Rares"

Meisterhaftes Berlin-Bild bei "Bares für Rares": Wunschpreis um ein Vielfaches übertroffen

04.12.2023 von SWYRL/Julia Schöppner-Fleige

"Meisterhaft", staunt die Expertin, und auch die Händler sind begeistert von dem "Zeitzeugnis" auf Papier: Eine Kreidezeichnung aus Berlin führt zu einem wahren Bietergefecht bei "Bares für Rares".

"Menschenskinder, hier ist ja ein richtiger Auflauf!" Horst Lichter meinte das Bild. Der "Bares für Rares"-Gastgeber war auf Anhieb angetan vom dem Kunstwerk, das auch den Händlern und der Expertin ausgesprochen gut gefiel und eine Menge Geld in die Kasse des Kandidaten spülte. Die Anziehungskraft des Bildes kannte Matthias nur zu gut: "Das Gemälde hing lange Zeit im Wohnzimmer und es kam immer sehr gut an." Bereits seit drei Generationen sei es in Familienbesitz. Der Künstler Paul Paeschke selbst habe es einst seinen Großeltern geschenkt.

Dr. Bianca Berding war hin und weg: "Das ist eine wunderschöne Vedute." Vedute steht in der Bildenden Kunst für eine Art der Darstellung einer Landschaft oder einer Stadtansicht. Veduten seien Paul Paeschkes große Stärke gewesen. Er habe zwar auch Ölgemälde angefertigt, konzentrierte sich aber ganz klar auf den Bereich Grafik, wozu Radierungen wie auch Zeichnungen zählen. Als Berliner Künstler habe er mit besonderer Vorliebe seine eigene Stadt gezeichnet. In diesem Fall: die lebendige Prachtstraße Unter den Linden.

Vor allem die Atmosphäre gefiel der Expertin bei der Kreidezeichnung von 1937 besonders gut: "Das ist meisterhaft gelöst!" Der Zustand indes gefiel ihr etwas weniger. Sie nannte ihn "nur altersentsprechend befriedigend". Zwar fand Dr. Bianca Berding keine großen Schäden, "aber das Papier hat ganz klar gelitten. Es hängt wirklich jämmerlich im Rahmen", musste sie feststellen. Lag Matthias' mit seinem Preiswunsch von 1.000 Euro dennoch richtig? Nein, der echte Wert lag sogar deutlich höher! Die Kunstexpertin kam bei ihrer Expertise des signierten Werkes auf 2.000 bis 2.500 Euro.

Dass es sich hier um ein wertvolles "Zeitzeugnis" handelte, erkannten auch die Händler sofort. Als Erstgebot nannte David Suppes sogleich 990 Euro. Die anderen Händler fackelten nicht lange und boten munter mit. Am Ende sicherte sich Elke Velten das Objekt für 3.600 Euro. Damit wurde Mathias' ursprünlicher Wunschpreis von 1.000 Euro um ein Vielfaches übertroffen.

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Heimlicher Star bei "Bares für Rares": eine alte Nivea-Dose

Weiter ging es mit Schmuck in Form eines Armbands. Dr. Heide Rezepa-Zabel berechnete für das mit Brillanten besetzte Gold-Geschmeide 1.400 bis 1.600 Euro. Auch hier bekam Elke Velten den Zuschlag: Das Erbstück aus den 1960er-Jahren konnte sie sich für 1.450 Euro ans Handgelenk legen.

Eigentlich sollten die Ringe Bräuten in spe als Verlobungsring dienen. So zumindest dachte sich das eine ehemalige Vermieterin, als sie den Söhnen von Nadine und Christian die Schmuckstücke schenkte. Da sie weder alltagstauglich noch zeitgemäß waren, wurden sie nun bei "Bares für Rares" feilgeboten. Julian Schmitz-Avila fand Gefallen an den Brillant-Ringen und zahlte dafür insgesamt 500 Euro. Die Expertise lag sogar bei 800 bis 1.000 Euro.

Reinen Wein schenkte Dr. Bianca Berding beim nächsten Objekt ein. Den Ehrenbecher, der anlässlich eines Gesangswettbewerbes am 3. Mai 1908 verliehen wurde, schätzte sie auf 250 bis 300 Euro. Die Chorsänger gaben zunächst ein Stück zum Besten und betörten damit vor allem Julian Schmitz-Avila. Er kaufte den Silberbecher für 250 Euro.

Auch Achim hatte eine spannende Seltenheit dabei. "Reise durch die Schweiz" spielte er einst mit seinem eigenen Opa. Doch nicht nur das Brettspiel selbst gefiel. Sehr ahnsehnlich war auch die Nivea-Dose, die vermutlich aus den 20er-Jahren stammte. Darin wurden die Jetons aufbewahrt, da das eigentliche Säckchen des Spiels verloren gegangen war. Spiel und Dose waren laut Experte 90 Euro wert. "Die Dose ist besser als das ganze Spiel", fand Walter "Waldi" Lehnertz. 80 Euro war ihm das alte Spiel aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts wert.

Für Kinder gemacht war auch das Objekt, das Dagmar in die Sendung mitbrachte: Die Kindernähmaschine von Singer war ein Erbstück ihrer Patentante. 100 bis 130 Euro konnte sie laut Sven Deutschmanek dafür bekommen. Die "niedliche" Maschine entzückte auch die Händler. David Suppes machte am Ende den Sack mit 120 Euro zu.

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