21.10.2024 von SWYRL
Nur noch 20 statt 30 "Hart aber fair"-Sendungen darf Louis Klamroth kommendes Jahr moderieren. Als Misstrauensvotum will ARD-Programmdirektorin Christine Strobl das nicht verstanden wissen. Der 34-Jährige habe den Auftrag, neue Formate mit Mediathek-Schwerpunkt zu entwickeln.
Ganz leicht fiel es Louis Klamroth nicht, sich in der Riege der ARD-Polit-Talker zu etablieren. Erst wurden Differenzen mit seinem "Hart aber fair"-Vorgänger Frank Plasberg publik. Dann bestätigte die Sendeanstalt eine Art Quoten-Ultimatum zur Vertragsverlängerung. Zuletzt wurde bekannt, dass Klamroth im kommenden Jahr nur noch 20 statt 30 Ausgaben seines Montags-Talks produzieren darf. Dabei zeigte die Reichweiten-Kurve bei "Hart aber fair" zuletzt nach oben.
In einem Interview mit dem Medienmagazin "DWDL.de" hat ARD-Programmdirektorin Christine Strobl nun ihre Talk-Strategie erläutert - und dabei Louis Klamroth ausdrücklich gelobt. Der Moderator, der WDR und die Produktionsfirma Florida Factual hätten "einen tollen Job gemacht", sagte Strobl. "Sie haben spürbar an der Sendung gearbeitet, haben 'Hart aber fair to go' entwickelt und die Abrufzahlen in der Mediathek signifikant gesteigert. Das ist jetzt Louis' Sendung, und das finde ich großartig."
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"Hart aber fair", Miosga und Maischberger reichen nicht, "um alle zu erreichen"
Mit "Hart aber fair", "Caren Miosga" und "Maischberger" habe man im Ersten "tolle Formate", befand Strobl. "Aber das reicht heute eben aufgrund der veränderten Sehgewohnheiten nicht, um damit alle zu erreichen." Deshalb sei man an Louis Klamroth und sein Team mit dem Auftrag herangetreten, neue Formate zu entwickeln, "um eben genau diesen politischen Diskurs in eine jüngere Zielgruppe zu tragen".
Derzeit stecke man "mitten in der Konzeptentwicklung". 2025 sollen gleich mehrere Ideen ausprobiert werden, "alle mit einem klaren Fokus auf die Mediathek". Die Programmdirektorin ist sich sicher: "Wer, wenn nicht Louis Klamroth, Florida Factual und der WDR sollte das hinbekommen?"
Strobl deutete an, dass die neuen Konzepte, sollten sie ihr Publikum in der Mediathek finden, auch im linearen Programm eine Chance bekommen. Der Montagabend, der angestammte "Hart aber fair"-Sendeplatz, werde in diesem Sinne künftig variabler bespielt. "Nur eins bleibt dabei gleich: Er wird sich ausschließlich und ganz intensiv der Information widmen - in vielen verschiedenen Spielarten."