Praxis mit Meerblick - Mutter und Sohn - Fr. 23.08. - ARD: 20.15 Uhr

Zu viel los auf Rügen

20.08.2024 von SWYRL/Elisa Eberle

Im 13. Teil der ARD Degeto-Reihe "Praxis mit Meerblick" (2022) jagt ein Ereignis das nächste. Leider geht die Essenz dabei ein wenig verloren.

Eines ist sicher: Nora Kaminski (Tanja Wedhorn) ging es schon einmal besser. Beim Joggen läuft die Ärztin ohne Doktortitel vor ein Auto. Sie erleidet ein Schädel-Hirn-Trauma und muss sich dringend schonen. Doch Nora wäre nicht Nora, ließe sie dieses Schicksal einfach so über sich ergehen. Kaum ist sie aus dem künstlichen Delirium erwacht, kümmert sie sich schon wieder um einen Patienten - sehr zum Ärger ihres Sohnes Kai (Lukas Zumbrock), aber auch des behandelnden Chefarztes Dr. Heckmann (Patrick Heyn): "Praxis mit Meerblick - Mutter und Sohn" (2022) ist der 13. Teil der Fernsehfilm-Reihe, den das Erste nun zur besten Sendezeit wiederholt.

Der Patient, der Nora keine Ruhe lässt, heißt Moritz Daskow (Frederic Balonier). Der junge Mann leidet an Leukämie. Einzig eine Stammzellenspende kann ihn retten. Doch Moritz hat keine Blutsverwandten. Seine Mutter Katja (Vera Kasimir) hat ihn als Baby adoptiert. Zur leiblichen Mutter hat sie keinen Kontakt. Unterstützt von einem Taxifahrer (Uwe Dag Berlin) begibt sich Nora auf die Suche nach der unbekannten Frau.

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Verlorenes Potenzial

Der unermüdliche Tatendrang von ihrer Rolle ist Hauptdarstellerin Tanja Wedhorn nicht allzu fremd: Auch sie, so erklärt sie in einem Interview, liebt ihren Beruf: "Mein großes Glück ist, dass ich über weite Strecken weder Dreh- noch Theaterarbeiten als kräftezehrende Arbeit empfinde. Ich komme eher energiegeladen und glücklich nach Hause. Das macht vieles einfacher." Hinzukommt sicher der strahlende Sonnenschein, der in wirklich jeder Folge der mit meist mehr als fünf Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sehr beliebten Reihe herrscht: Manch ein Zuschauer oder manch eine Zuschauerin denkt da vielleicht zu Recht über einen Umzug auf die Ostseeinsel nach.

Im Film hat jedoch kaum jemand Zeit, das Wetter zu genießen, spitzt sich doch das nächste Drama zu: Peer (Dirk Borchardt), Noras zweifacher Ex, ist zurück auf Rügen. Zusammen mit Kai vertritt er Nora in gleich zwei Fällen: Der Sohn (Steffen Schroeder) einer kürzlich verstorbenen Patientin (Swetlana Schönfeld) wirft der Praxis Versäumnisse vor, den für den Autounfall verantwortlichen Max Jensen (Bernhard Piesk) wiederum plagt ein nicht enden wollendes schlechtes Gewissen.

Leider geht durch die Ereignisvielfalt der Tiefgang der Geschichte hier und da verloren: Interessante gesellschaftliche Fragen wie etwa das Aufbegehren eines homosexuellen Jungen gegen seine strenggläubige Mutter werden allenfalls angerissen, jedoch nie zu Ende diskutiert.

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