"Alles Finster" - Di. 16.07. - 3sat: 23.50 Uhr

Wenn in Österreich das Licht ausgeht

13.07.2024 von SWYRL/Franziska Wenzlick

3sat wiederholt eine Katastrophenserie der etwas anderen Art: Mit Herz, Humor und ungekühltem Bier stellen sich die Bewohnerinnen und Bewohner einer fiktiven Gemeinde in der deutsch-österreichischen Miniserie "Alles finster" einem europaweiten Blackout.

In ganz Kekenberg an der Della liegen die Nerven blank. Der Grund: Die "Oaschlöcher" vom FC Mucking sind für das Fußballmatch des Jahres angereist, und weil Schweinebauer Lukas (Tobias Ofenbauer) sich lieber im spontanen Strandurlaub mit seiner Resi (Karin Lischka) die Sonne auf den Bauch scheinen lässt, geht den Kekenbergern ein Spieler ab. Angetreten wird natürlich trotzdem - immerhin kann der Platz dem FC Mucking nicht kampflos überlassen werden. Wer nun befürchtet, in der deutsch-österreichischen Koproduktion "Alles finster" über einen längeren Zeitraum beim zugegebenermaßen nicht besonders spannenden Altherren-Fußball zusehen zu müssen, sei an dieser Stelle beruhigt: Es verstreichen keine zehn Minuten, da gehen in der ersten Folge der sechsteiligen Miniserie, die 3sat nun im Nachtprogramm wiederholt, schon europaweit die Lichter aus.

Dass der Stromausfall sich über den ganzen Kontinent erstreckt, wissen die Bewohnerinnen und Bewohner des fiktiven österreichischen Provinznests zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht. Wohl aber, dass das Fußballspiel im Dunkeln nicht weitergeführt werden kann und das Duell somit quasi als gewonnen gilt. "Mutig für ein Kaff, das es nicht mal schafft, seinen Platz 90 Minuten lang zu beleuchten", schimpft der Kapitän des FC Mucking angesichts des Unwillens der Kekenberger, den Pokal auszuhändigen.

Auch im weiteren Verlauf der Geschichte erweist sich die Bevölkerung des Dorfes als erstaunlich widerstandsfähig. Wie sich schon in der ersten Episode herausstellen wird, handelt es sich bei der plötzlichen Dunkelheit nämlich nicht um einen einfachen Stromausfall. Vielmehr haben es alle mit einem waschechten "Blackout" zu tun. Das heißt: über lange Zeit kein Strom, kein Internet, kein Wasser - und folglich auch bald keine Medikamente, keine Lebensmittel und, wie die Kekenberger entsetzt feststellen müssen, kein kaltes Bier mehr.

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Überraschend wenige Parallelen zu "Blackout"

Von einem solchen Schreckensszenario hatte wenige Monate vor der Erstausstrahlung von "Alles finster" bereits im Herbst 2021 die Romanverfilmung "Blackout" mit Moritz Bleibtreu erzählt. Im Gegensatz zur düsteren Joyn-Serie versieht "Alles finster" die Katastrophe jedoch mit einem Augenzwinkern. So absurd es auch klingen mag: Es ist nicht zuletzt der tiefschwarze Humor, der die von Allegrofilm in Zusammenarbeit mit ORF und BR produzierten Serie weitaus realistischer erscheinen lässt als vergleichbare Erzählungen.

Ein allem Anschein nach winziges - andere Menschen als die Hauptfiguren bekommt man in der Gemeinde bis zuletzt nicht zu Gesicht - Dorf in der österreichischen Pampa bleibt eben auch dann ein winziges Dorf in der österreichischen Pampa, wenn die Grundversorgung ausfällt. Was außerhalb dieses Mikrokosmos geschieht, spart Regisseur Michael Riebl bewusst aus. Es ist ohnehin viel schöner zu sehen, wie sich die taffe Agnes (Martina Ebm), die von Angstattacken geplagte Laura (Miriam Fussenegger), der Aluhut tragende Verschwörungstheoretiker Norbert (Christian Strasser), der gutmütige Klaus (Lukas Watzl), dessen Ferkel "Schnitzi" und die anderen Bewohnerinnen und Bewohner durch ihren durchaus nicht mehr ganz so idyllischen Alltag wurschteln.

3sagt zeigt die Episoden zwei und drei an den beiden kommenden Tagen im Nachtprogramm. Die restlichen drei Folgen sind dann nächste Woche von Dienstag, 23. Juli, bis Donnerstag, 25. Juli, jeweils zur gleichen Zeit zu sehen.

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