19.03.2025 von SWYRL
Marianne Rosenberg findet es "wichtig, als öffentliche Person für seine Werte einzustehen". Bereits in jungen Jahren zeigte sich die Sängerin politisch engagiert. In einem Interview anlässlich ihres 70. Geburtstags verriet sie nun, früher Teil der "linken Szene" gewesen zu sein.
Eine Hausbesetzerin sei sie zwar nie gewesen, betont Marianne Rosenberg gegenüber der "Vogue". Dennoch habe sie "in besetzten Häusern verkehrt und ab und zu auch dort geschlafen". In einem Interview mit der Modezeitschrift erzählt die Schlager-Legende weiter: "Ich war in der linken Szene aktiv und bin auf viele Demos gegen Ronald Reagan und Atomkraftwerke gegangen. Stramm auf High Heels im Schwarzen Block!"
Dass sie politisch aktiv wurde, hängt eng mit ihrer Familiengeschichte zusammen. Ihre Familie sei im Nationalsozialismus verfolgt und ermordet worden. "Diese Verbrechen haben mir meine Sicht aufs Leben gegeben", erklärt Rosenberg. Daraus entstand ihr Engagement für "Menschlichkeit, gegenseitigen Respekt und Vielfalt". Diese Werte vertritt sie bis heute konsequent: "Ich finde es wichtig, als öffentliche Person für seine Werte einzustehen und zu zeigen, wo man steht."
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Rosenberg: "Sind 80 Prozent, die sich diesen menschenverachtenden Tendenzen entgegenstellen"
Ihr Vater habe sie früh darin bestärkt, "wachsam und kritisch zu sein". So lautet Rosenbergs Botschaft noch immer "Toleranz, Freiheit und Vielfalt in jeder erdenklichen Form". Bereits in den 1990er-Jahren habe sie im Song "Blühendes Alptraumland" vor dem Wiedererstarken rechter Kräfte gewarnt. "Ich denke, wir hatten die Wahl, und wir haben sie immer noch", betont die gebürtige West-Berlinerin heute. "Wir sind alle besorgt, das steht fest. Doch am Ende des Tages sind wir immer noch 80 Prozent, die sich diesen menschenverachtenden Tendenzen entgegenstellen."