02.11.2023 von SWYRL
Ein deutscher Star in einem französischen Krimidrama: "Anatomie eines Falls" erzählt mit Sandra Hüller ("Toni Erdmann") in der Hauptrolle von einem mysteriösen Todesfall. In Cannes wurde der Film mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.
Internationale Bekanntheit erlangte Sandra Hüller mit ihrer Darbietung in Maren Ades gefeierter Tragikomödie "Toni Erdmann" (2016). Einen deutschen Kinostar würden sie wahrscheinlich aber nur wenige nennen. Warum eigentlich? Immerhin gehört sie zu den aufregendsten Schauspielerinnen der Gegenwart. Vielleicht liegt es ganz einfach daran, dass sie sich nicht in den Vordergrund drängt, völlig unprätentiös auftritt, in den Klatschspalten praktisch nie stattfindet und ihr Privatleben sorgsam abschirmt.
Überzeugen kann man sich von ihren vorzüglichen Fähigkeiten einmal mehr im französischen Krimidrama "Anatomie eines Falls" von Justine Triet (Drehbuch, Regie). Die zweite Zusammenarbeit der beiden Frauen - ihre erste war "Sibyl - Therapie zwecklos" (2019) - wurde 2023 bei den Filmfestspielen von Cannes mit dem Hauptpreis, der Goldenen Palme, ausgezeichnet und von der Kritik einhellig gefeiert.
Vielfach gelobt dabei: Hüllers fein austarierte Interpretation einer deutschen Schriftstellerin namens Sandra, die mit ihrem Ehemann Samuel (Samuel Theis) und ihrem seit einem Unfall erblindeten Sohn Daniel (Milo Machado Graner) in den französischen Alpen wohnt. Als Samuel eines Tages am Fuß ihres Hauses tot aufgefunden wird, gerät Sandra ins Visier der Justiz, die sie für eine Mörderin hält. Das ist die Prämisse eines Films, der Gerichts- und Beziehungsdrama geschickt verbindet - und dabei so manche bittere Wahrheit zutage fördert.