"Bares für Rares"
Die Verkäuferin einer Bronzestatuette suchte in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" einen Liebhaber für ihre hübsche Dame aus dem Familienbesitz. Das sollte kein Problem sein: Im Händlerraum standen potenzielle Kandidaten schon Schlange - und wurden fast handgreiflich ....
© ZDF"Bares für Rares"
Helga aus Rösrath hatte die Frauenfigur damals zur Hochzeit von einer Tante geschenkt bekommen. Gemeinsam mit ihrer Tochter Barbara aus Mühlacker suchte sie nun "Menschen, die Freude daran haben". Laut Bianca Berding (links) handelte es sich um Phryne, eine antike Kurtisane, die einst wegen ihres schamlosen Verhaltens zu Tode verurteilt werden sollte.
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Diese Gerichtsverhandlung wurde Teil der griechischen Mythologie, wie Bianca Berding erzählte: Phryne wurde freigesprochen, nachdem ihr Anwalt ihr die Kleider vom Leib gerissen hatte. Weil die Richter so ihre Schönheit erkannten, wurde sie nicht zum Tode verurteilt, sondern freigelassen.
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Die Gerichtsszene wurde vom französischen Maler Jean-Léon Gérôme 1861 in einem Ölgemälde festgehalten, fuhr die Expertin fort, während Horst Lichter gebannt lauschte: "Sein Schwager war ein sehr bekannter Bildhauer: Alexandre Falguière. Und der hat diese Bronze entworfen." Leider wies die Figur keinen Gießereistempel auf, dafür aber einen Hersteller-Vermerk.
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Der Hersteller Adolphe Goupil hatte Mitte des 19. Jahrhunderts "einen richtig großen Kunstverlag aufgezogen und nicht nur Gemälde reproduziert, sondern auch Bronzen". Die Produktion schätzte die Expertin zwischen 1870 und 1882, "denn ab 1882 hat die Firma anders gestempelt". Der Zustand war sehr gut, nur die Plinthe fehlte, merkte Berding an.
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"Es gibt Phryne-Ausgaben, das steht die Frau auf einem kleinen Sockel, die sind sehr, sehr selten und wirklich teuer", erläuterte Berding. Die Verkäuferin hatte sich 5.000 Euro für ihre Bronze gewünscht. Auf dem Pult stand aber "die einfachere Variante" ohne Sockel, und so schätzte die Expertin den Wert nur auf 1.800 bis 2.300 Euro.
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Die Händlerkarte wurde dennoch angenommen. Gute Entscheidung, denn im Händlerraum entbrannte gleich zu Anfang ein kleiner Streit um die hübsche Figur. "Warum hast du die jetzt in der Hand?", fragte Fabian Kahl (rechts), als Julian Schmitz-Avila die Statuette genauer betrachten wollte: "Weil ich sie erwerben möchte ..."
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Doch erwerben wollte die Bronze auch Kahl: "Sie verzückt das Herz", lachte er. Und so versuchte der Händler, das Objekt seinem Kollegen wieder zu entreißen. "Obacht, Fabian!", wurde er aber von Schmitz-Avila gleich ermahnt.
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Das erste Gebot kam indessen von Elisabeth Nüdling, die mit 800 Euro startete. Anscheinend hatten alle im Raum Interesse an der Figur und so schaukelte sich der Preis in 100-Euro-Schritten schnell auf 2.000 Euro hoch. Doch das Ende war noch lange nicht in Sicht - und die Verkäuferinnen lächelten schon ...
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Mit Jan Cizek (rechts) hatte Fabian Kahl einen neuen Kontrahenten. Um das Stück doch noch zu ergattern, bot Kahl satte 3.000 Euro. Doch Cizek ließ sich nicht abwimmeln und erhöhte den Preis weiter. "Sag mal", schnaufte Kahl, der sich eigentlich schon als Sieger gesehen hatte. Am Ende erhielt Cizek bei 3.250 Euro den Zuschlag für die "schöne Bronze".
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Als weiteres Objekt der Sendung wurde ein Ring aus 585er Gold mit alter goldener Queen-Victoria-Briefmarke (986er Gold) von Heide Rezepa-Zabel auf das Jahr 1964 datiert. Gewünscht wurden 1.500 Euro, die Expertin schätzte 2.100 Euro und Julian Schmitz-Avila zahlte sogar 2.500 Euro.
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Ein Voltmeter der Firma Schuckert & Co. aus Nürnberg war laut Sven Deutschmanek über 100 Jahre alt und "äußerst dekorativ". Der Wunschpreis lag bei 100 Euro. Der Experte taxierte das Messgerät aus Messing zwischen 50 und 80 Euro. Händler Jan Cizek zahlte 100 Euro.
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Ein Emaille-Werbeschild der Westmark-Brauerei stammte Sven Deutschmanek zufolge aus den 1950er-Jahren. Er lobte den "fast perfekten" Zustand und schätzte den Wert auf 400 bis 600 Euro. Obwohl die Verkäufer eigentlich 900 Euro wollten, nahmen sie die Händlerkarte an und verkauften an Walter Lehnertz für 380 Euro.
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Eine Reiseapotheke datierte Bianca Berding auf das frühe 18. Jahrhundert. Gewünscht wurden 400 Euro. Die Expertin schätzte den Wert nur auf 250 bis 300 Euro, denn "es handelt sich um eine einfache Ausführung". Doch nach einigen Geboten zahlte Händler Walter Lehnertz sogar 1.050 Euro: "Da kommst du nie wieder dran."
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Familienschmuck mit verarbeiteten Rohdiamanten (18 Karat) und 750er Gold begeisterte Heide Rezepa-Zabel. Sie datierte Armband und Anhänger auf die 1980er-Jahre. Gewünscht wurden 3.000 Euro, geschätzt 3.500 bis 3.700 Euro. Elisabeth Nüdling zahlte sogar 5.300 Euro für die "außergewöhnlichen Traumstücke".
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