Eminem
Happy Birthday, Eminem! Einer der wohl besten Rapper aller Zeiten feiert am 17. Oktober seinen 50. Geburtstag. Wir blicken zurück auf ein halbes Jahrhundert der Musikikone, beleuchten Höhe- und Tiefpunkte seiner Karriere - und verraten den ein oder anderen kuriosen Fakt zu Eminem.
© Getty Images / Kevin C. CoxSchwieriger Start
In einem Wohnwagenpark in Detroit groß geworden, wechselte Eminem (eigentlich: Marshall Bruce Mathers III) unzählige Male die Schule, bevor er in der neunten Klasse abging. Heute lebt er immer noch in Detroit, allerdings in einer guten Gegend.
© Kevin Winter / ImageDirect / Getty ImagesErste Meriten als Freestyler
Drogenabhängig und gewalttätig - Eminems Mutter konnte nur selten die Fürsorgerrolle übernehmen. Auch in der Schule hatte es der spätere Rap-Superstar schwer: Er wurde gemobbt. In der Musik fand Eminem ein Ventil. Inspiriert von seinen Vorbildern Beastie Boys und N.W.A. machte er sich schon zu Schulzeiten als Undergroundrapper und Freestyler einen Namen.
© Scott Gries / ImageDirect / Getty ImagesVon "M & M" zu Eminem
Zu Beginn seiner Rapper-Laufbahn nannte sich Eminem angelehnt an seine Initialen noch "M & M". Aus Angst vor einem Rechtsstreit mit dem Süßigkeitenhersteller wechselte er später zu Eminem, was der lautlichen Aussprache seiner Initialen entspricht.
© George De Sota / Liaison / Getty ImagesMit Dr. Dre nach oben
Rasch war das Talent von Eminem gemeinhin bekannt, spätestens nachdem der Künstler 1998 die "Slim Shady EP" veröffentlichte. Der Erfolg führte auch dazu, dass Eminem auf dem Radar von Produzent Dr. Dre auftauchte. Die HipHop-Legende war überzeugt, und Eminem hatte seinen ersten Label-Vertrag in der Tasche. Gemeinsam machten sie die EP zur LP und landeten prompt auf US-Chartplatz Nummer zwei.
© Getty Images / Bill PuglianoKein Mathegenie
Die steigende Popularität verschaffte Eminem TV-Präsenz und stieg ihm offenbar etwas zu Kopf. 1999, in der TV-Show von Howard Stern, gab der Rapper 27-jährig zu Protokoll, er sei 24 Jahre jung. Allerdings mutmaßten hinterher viele, der HipHop-Superstar könne auch in bekifftem Zustand mit den Zahlen durcheinander geraten sein.
© Brenda Chase / Online USA / Liaison AgencyMit Elton John gegen die Hater
Und noch eine Kontroverse: Nachdem Eminem (rechts) oft als homophob bezeichnet worden war, sah er sich irgendwann genötigt, ein Zeichen zu setzen. So sang er 2001 bei den Grammy Awards zusammen mit Elton John "Stan". Damit hatte keiner seiner Hater gerechnet!
© Kevin Winter / GIAuf der Anklagebank
Zwar veröffentlichte Eminem zwischen 2000 und 2004 drei Nummer-eins-Alben, befand sich aber auch immer häufiger in Konflikt mit dem Gesetz. Wegen unerlaubten Waffenbesitzes wurde der Musiker 2000 zu zwei Jahren Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Die Klage eines ehemaligen Mitschülers, der Entschädigung für ein vermeintlich diffamierendes Lied forderte, wurde 2001 abgewiesen.
© Bill Pugliano / Newsmakers / Getty ImagesZweimal hält nicht besser
Private Negativschlagzeilen folgten ebenfalls 2001: Eminems Ehe mit Kim Mathers hielt zwei Jahre, wurde dann aber geschieden. Beim Aufwärmen der Liebe im Jahr 2006 hielt die zweite Ehe lediglich drei Monate, bevor die Gefühle wieder erkalteten. Als Kim später einen Suizidversuch unternahm, stand Eminem ihr zur Seite, wenn auch nur als guter Freund.
© Brenda Chase / Online USA / Liaison Agency / Getty ImagesBeruflich hui, privat pfui
Angesichts all der privaten Eskapaden kam Eminem der berufliche Erfolg 2002 gerade recht. In diesem Jahr veröffentlichte er seinen wohl größten Hit "Lose Yourself". Mit dem Titel holte der Rapper zwei Auszeichnungen bei den Grammys 2004.
© Getty Images / Kevin WinterMit dem Goldjungen in der Hand
Außerdem bedachte ihn die Oscar-Academy mit einem Goldjungen für den besten Original-Song. Noch nie zuvor hatte ein Rapper diesen Preis gewonnen. "Lose Yourself" fungierte als epochaler Titelsong des berührenden und semi-biografischen Rapper-Films "8 Mile", in dem Eminem auch die Hauptrolle spielte.
© UniversalRaus aus der Vorstadthölle
Regisseur Curtis Hanson inszeniert in "8 Mile" die Geschichte von Jimmy "Rabbit" Smith (Eminem), der im schwarzen Ghetto um Anerkennung buhlt - von seiner alkoholkranken Mutter (Kim Basinger) wie von seinem Umfeld. Seinen Ausweg aus der Vorstadthölle sieht er im HipHop. Doch in der schwarzen Subkultur muss er sich als Weißer erst einmal beweisen.
© UniversalDauerabonnent auf den Grammy
Die Grammys für "Lose Yourself" markierten den vorläufigen Karrierehöhepunkt Eminems. Insgesamt holte er in seiner Laufbahn bis dato 15 Grammys. 2011 sackte er ganze zehn Nominierungen ein - nur Michael Jackson, Kendrick Lamar und Babyface brachten es auf mehr Nominierungen in einem Jahr.
© Frank Micelotta / Getty ImagesEntdecker eines Superstars
Die HipHop-Elite der 2000er-Jahre gemeinsam im Auto, von links Eminem, 50 Cent und Dr. Dre. Der Durchbruch von 50 Cent wäre ohne Eminem wohl nicht möglich gewesen. 2002 gab er dem damals aufstrebenden Rapper trotz Drogenvergangenheit eine zweite Chance und nahm ihn unter Vertrag. Gemeinsam mit Dr. Dre produzierte er das Erfolgsalbum "Get Rich or Die Tryin'" - der Rest ist Geschichte.
© Getty Images / Frank MicelottaLetzter Ausweg Entzug
Mitte der 2000er folgte dann die große Zäsur in Eminems Karriere. Er wurde abhängig von Schmerzmitteln, eine Schreibblockade hemmte ihn künstlerisch. Körperlich am Ende landete er Ende 2007 mit einer Überdosis Methadon im Krankenhaus. Wenig später begann er einen Entzug.
© Dave J Hogan/Getty Images for MTVFulminantes Comeback
Nach einer Weile klappte die Therapie und Eminem entdeckte den Sport für sich. "Heute werde ich nur noch high durch Endorphine", versichert er. Drogenprobleme und der folgende Entzug dominieren inhaltlich auch das Album "Relapse", mit dem sich Eminem 2009 musikalisch fulminant zurückmeldete - Platz eins in den USA und in Großbritannien!
© Getty Images / Michael LoccisanoTot? Von wegen!
Lange Zeit führte Eminem dank Tablettensucht und Drogenkontakten ein Leben am Limit. Vielleicht lässt es sich damit erklären, dass er bereits des Öfteren starb. 2000 war die angebliche Todesursache ein Autounfall. 2010 kursierte auf Facebook ein Post, der verkündete, dass auf Eminem eingestochen wurde und er mit dem Leben ringe. Völlig aus der Luft gegriffen.
© Kevin Winter / Getty ImagesVor der Kamera
Nicht nur mit dem Mikrofon auf der Bühne macht Eminem eine gute Figur, sondern in Film- und Fernsehrollen. Neben seinem bekanntesten Engagement in "8 Mile" war der Künstler als Cameo unter anderem im Drama "Wie das Leben so spielt" (2009) und in der Satire "The Interview" (2014) zu sehen. Zuletzt spielte er in der von 50 Cent produzierten Serie "BMF" (2021).
© Getty Images / Christopher PolkZwischen Box-Epos und Ego-Shooter
Auch in weiteren Sparten der Populärkultur hinterließ Eminem seine Spuren. Zum Boxdrama "Southpaw" (2015) mit Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle zeichnete der Musiker für den Soundtrack verantwortlich. Außerdem bewarb Eminems Titel "Survival" in mehreren Trailern das Videospiel "Call of Duty: Ghosts".
© Theo Wargo / Getty Images for MTV / Paramount GlobalIm Visier des Secret Service
Dass Rapper in zügellosen Textzeilen gerne übertreiben, sollte auch der US-amerikanische Secret Service wissen. Ausgerechnet bei Eminem schritt er jedoch 2018 ein. Er sah das Leben von US-Präsident Donald Trumps Tochter Ivanka bedroht. Die Ermittlungen wegen Eminems Textzeilen im Song "Framed" wurden aber nach zwei Tagen und einer persönlichen Befragung eingestellt.
© 2018 Getty Images/Kevin WinterSorry, Rihanna!
2009 wurde der Popsänger Chris Brown nach einer Prügelattacke auf seine Ex-Freundin Rihanna zu fünf Jahren auf Bewährung und Sozialstunden verurteilt. Nachdem sich Eminem zunächst mit einem Song auf Browns Seite geschlagen hatte, entschuldigte er sich 2014 mit dem Titel "Zeus" bei Rihanna. Die schien ihm bereits vergeben zu haben, immerhin hatte sie bei
"Love the Way You Lie" (2010) und "The Monster" (2013) mit dem Rapper zusammengearbeitet.
© Getty Images / Kevork DjansezianSchneller als er ist keiner!
In Fachkreisen gilt Eminem als der schnellsten Rapper überhaupt. Beweis für seine technischen Fähigkeiten gefällig? In seinem Song "Godzilla" rappt er durchschnittlich 3,88 Wörter pro Sekunde, das macht 948 Wörter in 244 Sekunden. Dank der Single "Rap God" ist Eminem sogar im Guinness Buch der Rekorde vermerkt: für die meisten Wörter in einem Song.
© Getty Images / Kevin WinterGute Freunde kann niemand trennen!
Auch im Januar 2020, 18 Jahre nachdem Eminem 50 Cent unter Vertrag genommen hatte, waren die beiden Rapper noch gute Freunde. Zur Ehrung von 50 Cent mit einem Stern auf dem Walk of Fame hielt sein Weggefährte die Laudatio und würdigte den Geehrten als "einer meiner besten Freunde in der ganzen Welt". Übrigens: Eminem selbst hat (noch) keinen Stern.
© Getty Images / Leon BennettPlatten-Rekordverkäufer
An Eminems Status gibt es heute absolut nichts zu deuteln, kein Rapper hat mehr Platten verkauft als er: Satte 220 Millionen Tonträger soll der Künstler in den über 20 Jahren seiner Karriere bislang abgesetzt haben. Mit großem Abstand verweist er damit Drake (170 Millionen Tonträger) und Kanye West (160 Millionen) auf die Plätze.
© Getty Images / Kevin WinterVerlässlicher Chartstürmer
Abzulesen ist die ungebrochen große Popularität von Eminem auch an dessen Alben, die ausnahmslos zu großen Erfolgen avancierten. Seit 1999 landeten neun von zehn Solo-Alben auf Chartplatz eins in den USA. Hierzulande stieß Eminem erstmals 2002 ("The Eminem Show") an die Spitze vor. Seither landeten alle Alben mindestens auf Platz zwei.
© 2014 Getty Images/Kevork DjansezianNur der Tony fehlt (noch)
Theoretisch ist auch der Entertainment-Ritterschlag für Eminem nicht mehr weit. Für die mit "EGOT" betitelte Kombination aus Emmy, Golden Globe, Oscar und Tony Award fehlt dem Rapper einzig der Tony. Nach dem Oscar und dem Golden Globe für "Lose Yourself" folgte 2022 der Emmy für eine Performance der Extraklasse ...
© Getty Images / Leon BennettAuf die Knie!
Gemeinsam mit Dr. Dre (zweiter von links), Mary J. Blige und Snoop Dogg (rechts) gestaltete Eminem bei einem Klassentreffen der HipHop-Giganten die Halbzeitshow des Super Bowl. Dabei sorgte er mit einem Zeichen der Solidarität für Aufsehen: Aus Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt setzte der Rapper zum Kniefall an.
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