Streaming-Plan

Brutales Treiben im alten Rom: Das sind die Streaming-Tipps der Woche

12.07.2024 von SWYRL

Im römischen Untergangs-Epos "Those About To Die" (Amazon Prime Video) gibt sich Anthony Hopkins als Kaiser Vespasian Gladiatorenkämpfen hin, bei Apple TV+ wird Natalie Portman mit zwei Todesfällen konfrontiert. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche noch bereithält, verrät die Übersicht.

Mit dem Begriff "Brot und Spiele" ist es so eine Sache: Der römische Kaiser Trajan (Regentschaft von 98 bis 117) gilt zwar als einer der besten Herrscher in der Geschichte des antiken Roms. Andererseits neigte der Mann auch zum Gigantismus in Sachen Unterhaltung. Angeblich soll es unter seiner Ägide einmal 122 Tage andauernde "Spiele" gegeben haben, im Rahmen derer 11.000 Menschen und 10.000 Tiere den Tod fanden. Und die Bevölkerung Roms? Soll von derlei Ereignissen begeistert gewesen sein, schreibt der Feuerschlucker, Zauberer, Abenteurer und Romanautor Daniel P. Mannix (1911-1997) in seinem bereits 1957 erschienenen Sachbuch "Those About To Die". 67 Jahre später liefert es die Vorlage zu einer gleichnamigen Serie bei Amazon. Der Deutsche Roland Emmerich ("Independence Day") inszeniert "Those About To Die" im Wechsel mit einem anderen Deutschen mit internationalen Credits, Marco Kreuzpaintner ("Beat", "Bodies"). Was Apple TV+, Disney+ und Co. in den nächsten Tagen noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

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"Those About To Die", Prime Video

Altstar Anthony Hopkins ("Das Schweigen der Lämmer") verkörpert in der zehnteiligen Serie "Those About To Die" (ab 19. Juli, bei Amazon Prime Video) den greisen Regenten Vespasian, real an der Macht von 69 bis 79 nach Christus. Er regierte ein Rom auf dem Zenit seiner Macht, das aber auch von Machtkämpfen und moralischem Verfall gekennzeichnet war: Vier Patrizierlager, für Serienzuschauer praktisch gekennzeichnet durch die Farben blau, weiß, rot und grün, buhlen um die Macht. Und die drückt sich insbesondere in der ovalen Arena des Circus Maximus aus, wo Gladiatoren kämpfen und schonungslose Wagenrennen weder Mensch, Tier noch Material schonen. Mit anderen Worten: ein ziemlicher Wahnsinn das Ganze, der vom cleveren Plebejer Tenax (Iwan Rheon, der sadistische Ramsay Bolton aus "Game of Thrones") als eine Art Wettpate und Impresario in Szene gesetzt wird.

"Those About To Die" (Drehbuch: Robert Rodat, "Der Soldat James Ryan") möchte eine Art Sittengemälde und komplexes Ränkespiel des damaligen dekadenten Lebens zeichnen. Mit wohl durchaus gewünschten Bezügen zu heutigen Dystopien und Niedergangszenarien der (noch) herrschenden westlichen Unterhaltungsgesellschaft. Doch man hätte nicht Großaction-Spezialist Roland Emmerich als Regisseur geholt, wäre den Machern vor allem an einem politischen Lehrstück und Shakespeare-haften Dramenfiguren à la "House of the Dragon" gelegen gewesen. Dieser Verdacht täuscht auch nicht bei Ansicht des Materials: Während die Blutflüsse durch ein Miniaturmodell des alten Roms im Vorspann der Serie noch optische Parallelen zur "Game of Thrones"-Welt zulassen, offenbaren die ersten "Those About To Die"-Folgen trotz Schauspielschwergewichts Anthony Hopkins doch vor allem den Wunsch, mit kurzfristigen optischen Reizen und einer Menge CGI-Action zu überzeugen.

"Lady In The Lake", Apple TV+

Die Miniserie "Lady in the Lake" (sieben Folgen, ab 19. Juli, bei Apple TV+) nach dem gefeierten Roman von Laura Lippman erzählt von zwei historisch verbürgten Todesfällen, dem eines kleinen jüdischen Mädchens und einer schwarzen Frau, die erst mal nichts miteinander zu tun zu haben scheinen. Die Handlung ist gar nicht so einfach zu beschreiben, denn ein großes Personenkarussell voller merkwürdiger Verstrickungen, Täuschungen und Ambitionen wird einem hier von der gefeierten Autorin und Regisseurin Alma Har'el ("Bombay Beach") präsentiert: Maddie Schwartz (Natalie Portman), eine jüdische Anwaltsfrau und Mutter eines Teenagersohnes, verlässt ihren Mann. Im Baltimore des Jahres 1966 zieht sie in eine nicht ganz standesgemäße Wohnung "downtown", wo die schwärmerische Tochter (Mikey Madison) ihres Vermieters ihre Freundschaft sucht. Parallel wird man in die Geschichte der schwarzen Mutter Cleo Sherwood (Moses Ingram, "Das Damengambit") eingeführt. Sie sorgt mit diversen Jobs fürs Geld in der Familienkasse.

Die beiden Hauptfiguren haben zu Anfang nichts miteinander zu tun und doch laufen sie sich früh über den Weg. Man muss ein wenig Geduld aufbringen, um das große Personenkarussell mit zum Teil ziemlich verschleierten Ambitionen dieser durchaus langsam in Gang kommenden Dialogserie zu verstehen. Wer einen klassischen Krimi oder ein klar definiertes Drama erwartet, könnte nach einiger Zeit desorientiert das Interesse verlieren. Und doch lohnt sich das Dranbleiben und die Geduld. Wegen des tollen Schauspiels und der atemberaubend schönen Ausstattung sowie poetischen Bildern aus einem noch stark rassisch geprägten amerikanischen Stadtporträt der 60-er.

"Mein Spion: Die ewige Stadt", Prime Video

Die Kinokomödie "Der Spion von nebenan" spielte 2020 mehr als 75 Millionen Dollar ein. Erzählt wurde darin die Geschichte des Versager-Agenten JJ (Dave Bautista), der eine überforderte Mutter (Parisa Fitz-Henley) und ihre neunjährige Tochter Sophie (Chloe Coleman) observieren sollte. Doch die patente Sophie kam JJ schnell auf die Schliche, zwang ihn, ihr sein Handwerk beizubringen, und verkuppelte ihn schließlich mit ihrer Mutter. Ähnlich turbulent geht es in der Fortsetzung "Mein Spion: Die ewige Stadt" (ab 18. Juli, Prime Video) weiter: Sophies Highschool-Chor darf im Vatikan für den Papst singen. Für die bevorstehende Italien-Reise bietet sich JJ als Aufsichtsperson an. Doch aus der erhofften Annäherung mit seiner inzwischen jugendlichen Stieftochter wird vorerst nichts, denn ein terroristisches Komplott bedroht JJs Vorgesetzten David Kim (Ken Jeong) und dessen Sohn Collin (Taeho K), Sophies besten Freund. "Mein Spion: Die ewige Stadt" wurde wie der Vorgängerfilm von Pete Segal inszeniert. Das Drehbuch schrieben erneut Erich Hoeber und Jon Hoeber.

"Descendants: The Rise of Red", Disney+

Was passiert im Märchen nach dem Happy End? Zahlreiche Film- und Serienproduktionen haben diese Frage in der Vergangenheit schon gestellt, so auch die 2015 gestartete Filmreihe "Descendants - Die Nachfahren". Vier Jahre nach der deutschsprachigen Erstausstrahlung des dritten Teils bei Disney Channel erscheint nun das Spin-off "Descendants: The Rise of Red" am 12. Juli bei Disney+. Die ersten drei "Descendants"-Filme erzählten von den Kindern der bekanntesten Märchenbösewichte, die auf Geheiß von Prinz Ben (Mitchell Hope) aus der Gefangenschaft auf der Insel der Verlorenen entlassen wurden und fortan gemeinsam mit den Kindern der Helden in Auradon zur Schule gingen. Seither sind einige Jahre vergangen: Uma (China Anne McClain), die Tochter von Ursula, ist inzwischen zur Schulleiterin der Auradon Prep aufgestiegen. In dieser Funktion lädt sie ein neues Villain Kid auf die Schule ein: Red (Kylie Cantrall), die Tochter der Herzkönigin (Rita Ora).

Deren Mutter wittert eine einmalige Chance und startet einen Putsch gegen Auradon, in dessen Folge Cinderella (Brandy) zum Tode verurteilt wird. Red, die mit den Gewaltfantasien ihrer Mutter alles andere als einverstanden ist, verbündet sich mit Cinderellas Tochter Chloe Charming (Malia Baker). Gemeinsam begeben sie sich auf eine Zeitreise, um zu verhindern, dass die Herzkönigin überhaupt so böse wird.

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