Begeisterung für Greifvögel
Die ewige Faszination des Menschen für den Greifvogel zeigt sich allein darin, wie gerne er als Wappentier und Emblem der Mächtigen verwendet wird. Greifvögel strahlen Stärke, Ruhe, Unbeirrbarkeit und Zielstrebigkeit aus. Aufgrund ihrer besonderen Talente wirken sie mitunter unbesiegbar.
© iStock/Etienne OutramRaubvogel ist nicht das Gleiche
Die Bezeichnung "Raubvogel" hat als Ordnungsname für Habicht, Bussard, Adler, Weihe, Geier und Milan ausgedient. Sie werden unter dem Begriff "Greifvögel" zusammengefasst. Denn als Raubvogel könnten streng genommen noch zahlreiche weitere Vogelarten gelten.
© iStock/Ondrej ProsickyDas Adlerauge
Zu den besonderen Fähigkeiten der Greifvögel gehört ihr Sehvermögen. Die spezielle Konstruktion des sprichwörtlichen "Adlerauges" lässt Beute entdecken, die mehrere hundert Meter weit weg ist.
© iStock/MriyaWildlifeDie Fänge
Um Beute zu ergreifen, sind die Greifvögel mit sogenannten "Fängen" ausgestattet: scharfen Krallen und kraftvollen Zehen. Damit können Sie kleine Nager und andere Beutetiere schnappen und wegtragen. Erscheint brutal, doch so leisten die Greifvögel ihren Beitrag zur ökologischen Balance. Sie sorgen etwa dafür, dass die Zahl an Schädlingen nicht überhandnimmt und dass Aas nicht liegen bleibt.
© iStock/ninelutskDer Schnabel
In der Regel sind Greifvögel Fleischfresser. Das ermöglicht ihnen ihr "Hakenschnabel", dessen oberer Teil sich ausladend über den unteren biegt und in einem spitzen Haken endet.
© iStock/FreiberuflerAnsitzjäger Mäusebussard
Sieht man einen Greifvogel auf Pflöcken oder dergleichen ansitzen oder auf Beute lauern, handelt es sich dabei hierzulande meist um einen Mäusebussard (Buteo buteo). Wie der Name sagt, hat er eine Vorliebe für Wühlmäuse, greift sich aber auch andere kleine Nager, die er auf dem Feld entdeckt.
© iStock/Anne CoatesyKreisender Mäusebussard
In der Luft kreist der Mäusebussard hoch über dem Feld. Bis 1,30 Meter kann seine Flügelspannweite betragen. Von anderen Greifvögeln ist der fliegende Mäusebussard an seinem aufgefächerten, rund geformten Schwanzende zu unterscheiden. Eine einheitliche Federfärbung gibt es nicht. Mäusebussarde tauchen in Braunschattierungen von hell bis dunkel auf.
© iStock/StefanSTUDIOHäufiger Mäusebussard
Doch egal, ob helles, mittel- oder dunkelbraunes Federkleid, die Flügelunterseite erscheint weiß gezeichnet. Der Mäusebussard ist hierzulande der am häufigsten gesichtete sowie gehörte Greifvogel. Sein heller Ruf ist charakteristisch.
© iStock/Henk BogaardEtwas anderer Wespenbussard
Der Wespenbussard (Pernis apivorus) ist mit weit nach vorne gerecktem Kopf in der Luft unterwegs. Denn so fängt er seine Leibspeise: Wespen. Er jagt sie aber auch zu Lande, indem er Wespennester zerlegt. Für diese zierliche Beute braucht der Wespenbussard keine so kräftigen Fänge wie seine Verwandten. Die kalte Jahreszeit verbringt er meist in südlicheren Gefilden.
© iStock/Andreas ZerndlÜberraschungsangreifer Habicht
Seltener zu sehen ist der Habicht (Accipiter gentilis) mit der quer gestreiften Zeichnung, der sich zum Nisten und Jagen im Wald aufhält. Dort ist er nicht nur hinter kleinen Säugern her. Auch Vögel bis zur Größe einer Taube sind vor ihm nicht sicher. Vor den Weibchen müssen sich sogar Mäusebussarde in Acht nehmen, die gerne im Wald nisten. Der Habicht ist berüchtigt für seine Überraschungsangriffe.
© iStock/Nick HurstKleiner Herr Habicht
Weil Frau Habicht Herrn Habicht bis zu einem Drittel an Größe und Gewicht übertrifft, werden die Männchen auch als "Terzel" bezeichnet. Bei fast allen Greifvögeln erscheinen die Weibchen merklich größer als das andere Geschlecht.
© iStock/Henk BogaardÄhnlicher Sperber
Leicht verwechselt wird der Sperber (Accipiter nisus) mit dem Habicht. Wobei der Habicht seinen kleineren Verwandten in der Regel um 20 Zentimeter überragt. So kann es auch passieren, dass ein Sperber von einem Habicht als Beute erlegt wird. Der Sperber wiederum macht Jagd auf kleinere Singvögel.
© iStock/Denja1Geschmeidiger Flieger Sperber
Auch der Sperber zieht sich gerne in den Wald zurück, wo er sich selbst gut tarnen und zugleich reichlich Beute machen kann. Das Typische an Sperbers Flugbahn ist, dass dabei eine Wellenform entsteht, weil er zwischen Flügelbewegungen und Gleiten wechselt.
© iStock/Vassiliy VishnevskiyLangschwänziger Sperber
Wie beim Habicht ist die Unterseite des Sperbers mit Querstreifen gezeichnet. Herr Sperber trägt darüber ein bläulich graues Federkleid, Frau Sperber ist in hellem Braun anzutreffen. Ein langer Schweif rundet das Erscheinungsbild ab.
© iStock/AGAMI stockGroßer Rotmilan
Der Größte unter den heimischen Greifvögeln ist der Rotmilan (Milvus milvus). Wenn er durch die Lüfte gleitet, kann er seine Flügel auf bis zu 180 Zentimeter Spannweite ausbreiten.
© iStock/Rudolf ErnstGleitender Rotmilan
Am Himmel lässt sich der Rotmilan anhand seiner deutlichen Schwanzgabelung und seiner rötlichen Färbung bestimmen. Auf Beutetour unternimmt der Rotmilan lange Flüge, am liebsten über weiter Landschaft. Neben Insekten und kleinen Wirbeltieren frisst dieser Greifvogel auch Aas.
© iStock/DidierphotoÄhnlicher Schwarzmilan
Auch der Rotmilan hat einen kleineren Verwandten, den Schwarzmilan (Milvus migrans). Sein Schwanz ist nicht so tief gegabelt und sein Gefieder erscheint dunkler.
© iStock/Ondrej ProsickyWasser-Fan Schwarzmilan
Der Schwarzmilan ist in der Nähe von Gewässern anzutreffen und wird deshalb auch als Wassermilan bezeichnet. Er frisst zwar Säugetiere und Aas, fängt aber auch gerne mal einen Fisch. Außerdem klaut er auch anderen Vögeln ihre Beute. Wenn es kalt wird, macht sich der Schwarzmilan auf den Weg nach Afrika.
© iStock/Abhishek S PadmanabhanWasservogel-Feind Rohrweihe
Noch früher reist die Rohrweihe (Cirus aeruginosus) ab. Da kann es bei uns noch sommerlich warm sein. Die Rohrweihe versteckt sich zum Brüten in Schilf und Sumpfgewächsen. Neben kleinen Nagern und Singvögeln müssen auch Wasservögel vor ihr zittern.
© iStock/Mana21Nicht verwandter Turmfalke
In einem Atemzug mit Greifvögeln werden häufig die Falken genannt, weil es zwischen den Vögeln viele Gemeinsamkeiten in Aussehen und Verhalten gibt. Bekannt ist vor allem der Turmfalke (Falco tinnunculus). Genetisch sind die Falken allerdings vielmehr den Papageien zuzuordnen.
© iStock/Frank FichtmüllerBekannter Bundesadler
Auch Deutschland hat einen Greifvogel als Wappentier, weshalb dieser sicherlich der meist entdeckte in diesem Land sein dürfte: zum Beispiel auf Münzen. Leicht zu bestimmen ist der Bundesadler auch.
© iStock/hanohiki