Lang lebe der König!
Peinliche Tonbandaufnahmen, ein öffentlich ausgetragener Scheidungskrieg, eine Kindheit vor den Augen der Welt: Über Charles III., den neuen britischen König, wurde mit Sicherheit viel mehr berichtet, als es ihm lieb war. Anlässlich seines 76. Geburtstags am 14. Novemver präsentieren wir in der Galerie Fakten, die Sie womöglich noch nicht kannten. (Photo by Aaron Chown-Pool/Getty Images)
© Aaron Chown-Pool/Getty ImagesLang lebe der König!
Peinliche Tonbandaufnahmen, ein öffentlich ausgetragener Scheidungskrieg, eine Kindheit vor den Augen der Welt: Über Charles III., den neuen britischen König, wurde mit Sicherheit viel mehr berichtet, als es ihm lieb war. Anlässlich seines 76. Geburtstags am 14. Novemver präsentieren wir in der Galerie Fakten, die Sie womöglich noch nicht kannten.
© Jane Barlow - WPA Pool/Getty ImageDer ewige Prinz
Am 14. November 1948 feierten die Briten die Geburt ihres damals noch künftigen Königs. Dass es so lange dauern würde, bis er einmal König wird, vermutete damals keiner: Seit seine Mutter Elizabeth am 6. Februar 1952 den Thron bestieg, stand er als Heir Apparent auf Rang eins der Thronfolge - so lang wie kein anderer Thronerbe in der britischen Geschichte zuvor.
© Central Press/Hulton Archive/Getty ImagesSensibelchen
Er mag mit einem goldenen Löffel im Mund aufgewachsen sein, doch glücklich war seine Kindheit wohl nicht. Als "verträumt und nachdenklich" beschrieb seine Gouvernante den jungen Charles. Zwei Eigenschaften, mit denen vor allem sein Vater Prinz Philip wenig anfangen konnte. Von seinen Mitschülern in Gordonstoun soll der Thronfolger gemobbt worden sein.
© Roger Jackson/Central Press/Getty ImagesRoyaler Akademiker
Dennoch legte Charles eine akademische Karriere hin: Tatsächlich ist er der erste britische Thronfolger überhaupt, der einen Universitätsabschluss machte. Er studierte in Cambridge zunächst Archäologie und Anthropologie, wechselte dann aber zu Geschichte. 1970 legte er seinen Bachelor ab, fünf Jahre später seinen Master.
© BIPPA/Central Press/Getty ImagesKinderbuchautor
Als großer Bruder war Charles sehr fürsorglich. Um Andrew (links) und Edward (rechts) zu unterhalten, dachte er sich einige Geschichten aus. Eine davon wurde 1980 sogar als Kinderbuch herausgebracht: "The Old Man of Lochnagar" handelt von einem Einsiedler, der auf einem Berg in der Nähe von Schloss Balmoral lebt.
© Central Press/Hulton Archive/Getty ImagesMultiinstrumentalist
Aber nicht nur schriftstellerisch ist König Charles begabt, er ist auch erstaunlich musikalisch: In seiner Kindheit spielte er Cello, Trompete und Gitarre. Außerdem war Charles Mitglied im Schulchor.
© Photo by Fox Photos/Hulton Archive/Getty ImagesHarfenhalter
Charles war es auch, der bei Hofe eine alte Tradition wieder aufleben ließ: Im Jahr 2000 berief er eine offizielle Hofharfenistin. Der Posten war zuletzt 1871 besetzt worden, als Charles' Urururgroßmutter Victoria noch auf dem Thron saß.
© Charles McQuillan - WPA Pool/Getty ImagesHobbymaler
Und mit dem Pinsel umgehen kann er auch noch: Seit Jahrzehnten malt der König in seiner Freizeit Aquarelle. 1977 wurden einige seiner Werke in Windsor Castle ausgestellt, 1987 in der Royal Academy.
© Patrick Hamilton - Pool/Getty ImagesSoapdarsteller
Ein König in einer Seifenoper? Alles schon dagewesen: Zum 40. Jubiläum von Großbritanniens dienstältester Soap "Coronation Street" besuchte Charles das Set und hatte sogar einen kleinen Gastauftritt als er selbst: Er war in einer Pseudo-Nachrichtensendung zu sehen.
© Daniel Callister/NewsmakersDoctor ... Charles?
Noch besser scheint Charles 2013 sein Besuch am Set von "Doctor Who" gefallen zu haben. Dem damaligen Hauptdarsteller des Sci-Fi-Dauerbrenners, Matt Smith, verriet er, dass er schon mit 15 großer Fan der Serie sei. Sein Sprecheinsatz als Außerirdischer imponierte dem Chefautor Stephen Moffat offenbar: "Wenn er wollte, könnte er eine Rolle haben", sagte er.
© Arthur Edwards - WPA Pool/Getty ImagesGeschenke-Fail
Was Charles hingegen nicht so gut kann: Geschenke machen. Findet zumindest Sharon Osbourne, Frau von Ozzy Osbourne. Als der Rocker 2003 mit einem Quad schwer verunglückte, schickte Charles ihm zur Aufmunterung eine Flasche Scotch, erzählte die TV-Moderatorin einst in ihrer Sendung. Dumm nur: Ozzy Osbourne ist trockener Alkoholiker.
© Cathal McNaughton-Pool/Anwar Hussein Collection/Getty ImagesCheers
Ob es sich dabei wohl um eine Flasche seines eigenen Whiskys gehandelt hat? Mit jeder Flasche Barrogill Malt Whisky, die zwischen 25 und 30 Euro kostet, wird die North Highlands Initiative des Königs finanziell unterstützt. Die hilft, Projekte im Norden Schottlands zu realisieren.
© Ian Forsyth - WPA Pool/Getty ImagesEi, Ei, Ei
Und was isst Charles gerne? Jeremy Paxman zufolge weichgekochte Eier: In seinem Buch "On Royalty" behauptet der Autor, Charles lasse sich sieben Eier kochen und esse dann dasjenige, dessen Eigelbkonsistenz am meisten zusage. "Frei erfunden", nannte eine Palastsprecherin die Anekdote: Der umweltbewusste König würde eine solche Verschwendung nie dulden.
© John Giles - WPA Pool/Getty ImagesWeinliebhaber
Zu seinem 22. Geburtstag schenkte sich Charles einen Aston Martin. Den fährt er noch immer, inzwischen aber mit ungewöhnlichem Treibstoff: "Das Bioethanol von unserem Lieferanten wird aus Wein hergestellt", verriet Charles' Ex-Privatsekretär Michael Peat dem "Telegraph". Die anderen Autos des Königs werden mit Biodiesel aus altem Frittierfett betrieben.
© Tim Whitby/Getty ImagesRentner
Und falls seine Autos mal nicht wollen, kann Charles immer noch Bus fahren: Wie jedem anderen britischen Senioren steht ihm ein Rabatt zu. Außerdem erhält Charles eine Rente, weil er während und nach seiner Zeit bei der Navy in die Rentenkasse eingezahlt hat. Das Geld spendet er allerdings einem wohltätigen Verein, der sich um ältere Menschen kümmert.
© Peter Muhly - WPA Pool/Getty ImagesVerkupplungsversuche
Heute mag man mit Charles nur noch Camilla und Diana in Verbindung bringen, doch in jungen Jahren hatte der damalige Prinz einige Liebschaften. Zudem versuchten viele Eltern, aus ihren Töchtern künftige Königinnen zu machen. Darunter: Richard Nixon. Der US-Präsident habe probiert, ihn 1970 mit seiner Tochter Tricia zu verkuppeln, erinnerte sich Charles 2015 gegenüber "CNN".
© David Cairns/Daily Express/Hulton Archive/Getty ImagesAbgewiesen
Diana Spencer war nicht die erste Frau, der Charles einen Antrag machte: Seinem Biografen Jonathan Dimbleby zufolge bat er 1979 Lady Amanda Knatchbull um ihre Hand, die Enkelin seines geliebten Großonkels Louis Mountbatten. Weil Mountbatten jedoch kurz zuvor einem Attentat der IRA zum Opfer gefallen war, wollte seine Auserwählte kein Mitglied der Königsfamilie werden.
© Tim Graham/Getty ImagesDiener
Dass man als Royal viele Pflichten hat, verdeutlicht Charles' deutscher Wahlspruch: "Ich dien" steht in seinem Wappen. Das hat nichts damit zu tun, dass seine Familie bis 1918 noch den sehr deutschen Namen Sachsen-Coburg-Gotha trug. Das Motto gehört wie die drei Straußenfedern schon seit dem 15. Jahrhundert zum Wappen der Prinzen von Wales.
© Scott Barbour/Getty ImagesDraculas Erbe
Charles III. hat nicht nur deutsche Vorfahren. Zu seinen Ahnen zählt Graf Dracula, wie er selbst dem "Telegraph" enthüllte: "Der Stammbaum zeigt, dass ich von Vlad III. Draculea abstamme", erklärte er. 2017 wurde Charles, der in Rumänien zwei Anwesen besitzt, sogar der offizielle Titel "Prinz von Transsilvanien" angeboten. Er lehnte dankend ab.
© Chris Jackson/Getty ImagesHäuptling Rote Krähe
Immerhin hat Charles schon mehr Titel, als sich jemand merken kann - und zwar nicht nur royale: In Vanuatu wurde er im April zum Mal Menaringmanu, einer Art Häuptling, ernannt, 2011 in Tansania zum "Hüter der Kühe" der Masai. 1977 erklärten ihn Schwarzfußindianer im kanadischen Alberta zum Ehrenhäuptling Rote Krähe.
© Anwar Hussein/Getty ImagesSei ein Frosch
Wie man Charles eine Freude machen kann? Indem man eine Froschart nach ihm benennt. Um Charles' Einsatz für den Erhalt der Regenwälder zu würdigen, taufte man eine in Ecuador heimische Amphibie Hyloscirtus princecharlesi. O-Ton des Geehrten: "Ich bin sehr gerührt. Ich habe einen Kloß im Hals, es muss ein Frosch sein."
© Arthur Edwards - WPA Pool/Getty Images