Rockröhre Cristina Scabbia von Lacuna Coil
Man weiß ja: "Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin." Doch was ist mit jenen, die in einer Heavy-Metal-Band landen und mithin derart derbe Guturallaute von sich geben, als wären sie direkt aus der Hölle auf die Bühne gebeamt worden? Böse? Gut? Himmel? Hölle? Anlässlich des neuen Albums von Lacuna Coil um Sängerin Cristina Scabbia (Bild) stellen wir die bekanntesten Frontfrauen vor.
© Giuseppe Cacace/Getty Images)Italiens Heavy-Metal-Chefin
Lacuna-Coil-Frontfrau Cristina Scabbia (Bild) ist in der sogenannten schwarzen Szene eine Größe. Dem breiteren Publikum ist die vor allem in den USA erfolgreiche Gothicrock-Band unter anderem durch eine kongeniale Coverversion des Depeche Mode-Klassikers "Enjoy The Silence" bekannt. Das neue Album "Sleepless Empire" ist ab 14. Februar erhältlich.
© Future Publishing/Metal Hammer Magazine/Will Ireland/Getty ImagesTotal in Mode
Cristina Scabbia (hier bei der Philipp Plein-Show während der Milan Fashion Week 2013) darf man getrost als Role Model der schwarzen Szene bezeichnen. In ihrer italienischen Heimat ist die 52-Jährige ein gern gesehener Gast bei öffentlichen Anlässen. In der Metalszene gehört sie zu den beliebtesten Duettpartnerinnen.
© Jacopo Raule/Getty Images for Philipp PleinWenn die Stimme Herzen bricht: Amy Lee
"How can you see into my eyes like open doors?" - Ein Intro, das jeder Rockfan auswendig kennt. "Bring Me To Life" war 2003 die erste Single der US-amerikanischen Alternative-Rock-Band Evanescence, die damit den weltweiten Durchbruch schaffte - und mit ihr auch Sängerin Amy Lee.
© P.R. Brown / Sony MusicGefallene Engel klingen schöner
Das Hit-Album "Fallen" (2003) machte Evanescence unsterblich. Was wohl mit einer bis dato nicht gehörten Mixtur aus modernen Alternative-Rockelementen und kristallklarem Mädchengesang zu tun hat - und ganz besonders mit dieser faszinierenden Frontfrau: Amy Lee, heute 43 Jahre alt, Stimmlage: Mezzosopran, weiß, wie man Gänsehautschauer erzeugt.
© 2007 Getty Images/Simon FergussonKeine Frau für die Schublade
"Gothic? Finde ich nicht passend!", sagte Amy Lee einst im Interview: Evanescence und ihre Frontfrau wollen sich nicht einordnen lassen. Sie versäumen kaum eine Gelegenheit, um auf ihre vielfältigen Einflüsse hinzuweisen.
© Chapman Baehler / EMIEngagement mit traurigem Hintergrund
Für ihr 2011er-Evanescence-Album lernte Amy Lee Harfe spielen: "Es ist kein einfaches Instrument, aber ich mag diese Art von Herausforderung." Die verheiratete Mutter (2014 brachte sie einen Sohn zur Welt) ist übrigens seit 2005 die nationale Sprecherin der Epilepsie-Stiftung in den USA. Sie engagiert sich, weil ihr Bruder von der Krankheit betroffen war. Er starb 2018.
© David McClister / Wind Up / EMIGroße Bühne statt Hörsaal
Für ihre Karriere bei Evanescence brach Amy Lee (Mitte) einst ihr Studium der "Musiktheorie und Komposition" ab. Die Musiker sind privat weitaus weniger melancholisch, als es ihre Musik vermuten lässt. "Wenn jemand mal einen Tag mit uns abhängen würde, würde er wohl feststellen, dass wir ziemlich albern, erstaunlich normal und ausgeglichen sind", sagte Lee über ihre Band.
© P. R. BrownDie Frau kann singen: Floor Jansen
Seit Jahren eine feste Größe in der Rock- und Metalszene: Floor Jansen, niederländische Frontfrau der finnischen Symphonic-Metal-Band Nightwish. Die Chartstürmer können sich seit 2013 auf das Charisma der hervorragend ausgebildeten Leadsängerin verlassen. Markenzeichen ist ihr wandelbarer Power-Sopran.
© Nuclear BlastMit 16 begann eine Erfolgsgeschichte
Die Niederländerin gründete vor ihrer Nightwish-Zeit gleich zwei erfolgreiche Bands: After Forever und ReVamp. Bereits mit 16 Jahren, 1997, startete Floor Jansen als Leadsängerin durch.
© Nuclear BlastNightwish ohne Floor Jansen?
Fast möchte man fragen, ob es je eine Zeit bei Nightwish vor Floor Jansen gegeben hat. Zu eindrücklich ist die Bühnenpräsenz der 43-jährigen Niederländerin, zu perfekt passt sie in die illustre Nordmännertruppe von Nightwish.
© Raphael Dias/Getty ImagesFloor Jansen
Floor Jansen, die mit Sabaton-Schlagzeuger Hannes Van Dahl ein Kind hat, ist als Gastsängerin geschätzt, 2022 war sie außerdem in der TV-Show "Sing meinen Song" zu sehen. Im März 2023 veröffentlichte Jansen ihr Soloalbum "Paragon". Weniger schön: 2022 wurde bei Jansen Brustkrebs diagnostiziert, zuletzt meldete sie aber, dass sie die Krankheit überstanden habe.
© Laura ZalengaDie einzig wahre Nightwish-Frontfrau?
Solo-Projekte hin oder her, Floor Jansen (Bild, vierte von links) bleibt ein fester Bestandteil von Nightwish (das letzt Album "Yesterwynde" erschien im September 2024). Inzwischen ist sie nicht mehr aus der Band wegzudenken.
© Tina KorhonenDie Frau geht ihren Weg: Tarja Turunen
Tarja Turunen, klassisch ausgebildete Sopranistin, sang von der Gründung 1996 bis 2005 für Nightwish. Es war eine Ära, die in die Hardrock-Geschichte einging - Metal mit Opernsängerin, so etwas hatte es bis dato nicht gegeben, jedenfalls nicht mit derartigem kommerziellen Erfolg. Doch nach all den guten Jahren knallte es bei der Trennung heftig.
© Jo Hale/Getty ImagesDie Zeit heilt viele Wunden
Auch schmutzige Wäsche wurde damals gewaschen. Es hieß, dass Nightwish-Leader Tuomas Holopainen unglücklich in sie verliebt gewesen sei, er dementierte. Es gab viel Streit und üble Nachrede. Inzwischen sind die Wogen geglättet.
© Jens Boldt / UniversalWegbereiterin der Metal-Oper
Tarja, inzwischen 47 Jahre alt, kann mit Stolz auf eine großartige Solokarriere blicken. Sie ging einen Weg, den ihr nach dem Nightwish-Aus wohl nicht so viele zugetraut hätten. Die Wegbereiterin der "Metal Opera" steht längst auch außerhalb der schwarzen Szene hoch im Kurs. Wer mal nachhören will: Mit "Best-of: Living The Dream" veröffentlichte Tarja 2022 eine umfangreiche Hit-Sammlung.
© Jo Hale / Getty ImagesEin Star für die große Bühne
Der enorme Erfolg von Tarja Turunen hat womöglich auch damit zu tun, dass sie kaum Berührungsängste zum Mainstream kennt. Ein Auftritt bei "Wetten, dass ...?" nebst Duett mit Scorpions-Frontmann Klaus Meine? Wieso nicht? 2010 in Salzburg wurde das Wirklichkeit.
© Miguel Villagran/Getty ImagesFleißige Finnin
Die finnische Sopranistin und Songwriterin gründete Nightwish 1996 zusammen mit Tuomas Holopainen und Emppu Vuorinen. Als Solokünstlerin hat die Ausnahmesängerin bereits sechs Studioalben veröffentlicht - darunter sogar drei Weihnachtsalben (zuletzt "Dark Christmas", 2023).
© Tim TronckoeVerheiratet mit dem Manager
Tarja Turunen ist verheiratet mit Marcelo Cabuli, ihrem Manager. Die beiden haben eine Tochter. Mit der heutigen Nightwish-Sängerin Floor Jansen verträgt sie sich bestens - die beiden standen schon oft zusammen auf der Bühne. Jedoch folgte ihr Floor Jansen nicht direkt. Bei Nightwish stand nach der Trennung von Tarja zunächst eine andere Frau ganz vorne auf der Bühne ...
© UniversalWar auch mal Teil der Bande: Anette Olzon
Nach der Trennung von Turunen engagierten Nightwish mit einer Verzögerung von zwei Jahren die schwedische Sängerin Anette Olzon (Bild). 2007 stand sie erstmals mit der Band auf der Bühne. Die heute 53-Jährige sang zuvor bei Alyson Avenue. Sie hatte schon als Kind ihre Liebe für Gesang entdeckt und studierte Musik.
© Ville Akseli Juurikkala / Nuclear BlastUnd plötzlich war's wieder vorbei
2012 verließ Anette Olzon Nightwish - auch dieser Split verlief dem Vernehmen nach nicht geräuschlos. Bei den Fans war sie als "die Neue" nie ganz unumstritten, doch mit "Dark Passion Play" hat Olzon immerhin eines der besten und erfolgreichsten Nightwish-Alben geprägt. 2014 erschien ihr erstes Soloalbum "Shine". Zuletzt sang sie bei zwei Bands: Alyson Avenue und The Dark Element.
© Nuclear BlastFachfrau fürs Romantische: Sharon den Adel
Eine engelsgleiche Stimme und düstere Soundwände: Sharon den Adel (50) von Within Temptation gehört unter den weiblichen Metal-Sängerinnen zu den großen Stars. Symphonic- und Gothic-Metal - so nennt die Band selbst ihren brachialen, aber eben auch extrem eingängigen und gerne auch mal romantischen Sound. Der letzte große Wurf: "Bleed Out" kam 2023 auf den Markt (Platz fünf in Deutschland).
© Patric Ullaeus / BRMSelbst ist die Frau
Sharon den Adel ist eigentlich gelernte Modedesignerin. Die Bühnenkostüme der Band entwirft sie deshalb selbst. Nach dem Erfolg der Single "Ice Queen" (2000) gab sie den Mode-Job auf und konzentrierte sich ganz auf die Musik. Mit Within Temptation verkaufte sie bereits über drei Millionen Tonträger, außerdem veröffentlichte den Adel 2018 ihr Solodebüt "My Indigo".
© Semuel SouhuwatKlein, aber überaus oho: Alissa White-Gluz
Sie ist nur 1,63 Meter klein und 47 Kilogramm leicht, gehört aber längst zu den ganz Großen der Szene: Alissa White-Gluz heißt dieses Energiebündel aus Kanada - ein Name, den sich Metal-Fans inzwischen weltweit ehrfurchtsvoll zuraunen.
© Century Media Records/Katja KuhlMarkenzeichen: blaue Haare, Wahnsinnsstimme
Seit Alissa 2014 das Mikro bei der Band Arch Enemy übernahm, führte die Kanadierin die Melodic-Death-Combo in ungeahnte Charts-Höhen. Alissa White-Gluz ist der beste Beweis dafür, dass auch harter Metal keine reine Männersache mehr ist. Wer den Sound von Arch Enemy nicht kennt, sollte sich nicht vom zarten Äußeren der Sängerin täuschen lassen ...
© Century Media / Katja KuhlSchönes Gegrunze
Arch Enemy (aktuelles Album "Deceivers", 2022) wuchten ihren Zuhörern einen brachialen Endzeitsound um die Ohren, der durch das Gebrüll und Gegrunze der umtriebigen Frontfrau eine einzigartige Note bekommt. Alissa White-Gluz ist zum Star avanciert, ohne die Klischees zu erfüllen.
© Century Media Records/Katja KuhlKein Fleisch, kein Alkohol, keine Skandale
Die 39-jährige Alissa White-Gluz ist Veganerin und rührt weder Alkohol noch sonstige Drogen an, außerdem engagiert sie sich für Menschenrechte sowie Tier- und Umweltschutz. Sie ist die unangefochtene Regentin der Kategorie Zart & Heavy. Aber was macht eigentlich ihre Freundin und Vorgängerin bei Arch Enemy?
© Century Media / Katja KuhlDie Wegbereiterin: Angela Gossow
Sie war die erste Frontfrau von Arch Enemy und hat die Rolle im Death-Metal-Genre überhaupt erst definiert: Angela Gossow aus Köln und Arch Enemy - diese Liaison galt lange, von 2001 bis 2014, als unzertrennlich. Man ging im Guten auseinander, wirklich getrennt haben sich die Wege von Arch Enemy und Angela Gossow auch gar nicht.
© Jo Hale/Getty ImagesZurück zu den Wurzeln?
Angela Gossow, die Wegbereiterin für Metal-Leadsängerinnen, war nach ihrem Ausstieg als Sängerin im Management von Arch Enemy tätig. 2018 übernahm Gossow dann das Management von Amaranthe, wenig später erschien auch eine gemeinsame Single. Vor einiger Zeit kündigte Gossow ein neues eigenes Projekt an. Die vielen Fans, die nach wie vor am älteren Arch-Enemy-Sound hängen, sind gespannt ...
© 2006 Jo Hale/Jo HaleElfe aus dem Metalland: Simone Simons
Eine unglaubliche Mischung aus Talent und Attraktivität vereint auch Simone Simons auf sich. Die 40-jährige Holländerin gibt bei der Symphonic-Metal-Band Epica den Ton an. Seit 2002 mit Epica unterwegs, wird Simons auf der Bühne schon mal frontal von einem gewaltigen Ventilator angeblasen, auf dass ihre rote Mähne weithin sichtbar weht.
© Tim Tronckoe / Nuclear Blast RecordsSchön am Strand und auf der Bühne: Elize Ryd
Die schwedische Sopranistin Elize Ryd singt bei der Metal-Band Amaranthe - und ist, man mag's kaum glauben, großer ABBA-Fan. Wenn es um die attraktivsten Ladys im Rockbusiness geht, ist meist auch ihr Name vorne dabei. Aber allzu interessierte Männer sollten sich hüten: Die 40-Jährige ist mit einem knüppelhaften Kerl liiert - dem früheren schwedischen Eishockeyprofi Joel Gistedt.
© Lars Johnson / Spinefarm RecordsVon Roxette bis Children of Bodom
"Wer Children Of Bodom, Within Temptation, In Flames und Roxette mag, der wird Amaranthe lieben", hat man mal augenzwinkernd über Ryd und ihre Powermetal-Truppe geschrieben. Wer sich selbst überzeugen möchte: Im Februar 2024 erschien ihr aktuelles Album "The Catalyst".
© Spinefarm RecordsDie nächste fliegende Holländerin: Charlotte Wessels
Warum sind eigentlich so viele Holländerinnen unter den besten Metal-Sängerinnen der Welt zu finden? Wir wissen es nicht. Aber was wir sagen können, ist, dass an Charlotte Wessels (37) aus Zwolle in einer solchen Auflistung kein Weg vorbeiführt. Sie sang zuletzt bei der Symphonic-Metal-Band Delain und hat wie so viele ihrer Kolleginnen eine klassische Ausbildung.
© Sandra Ludewig(Ehemals) heißer Live-Tipp
Delain galten lange als eine der besten Metal-Livebands. Umso größer war die Irritation der Fans, als die Gruppe 2021 aufgelöst und dann mit überarbeiteter Besetzung neu formiert wurde - ohne Wessels. Charlotte Wessels, die von 2005 bis 2021 am Delain-Mikrofon stand, ist aber weiterhin musikalisch aktiv: 2021 veröffentlichte sie ihr Solo-Debüt "Tales From Six Feet Under".
© Sebastian Reuter/Getty ImagesSängerin, Songwriterin ... Romanautorin!
Charlotte Wessels ist bei diversen Projekten als Gastsängerin gefragt. Gemeinsam mit Georg Neuhauser (Serenity) und Oliver Philipps (Everon) hob sie "Phantasma" aus der Taufe - ein Projekt, für das sie selbst einen Roman verfasst hat. Das Konzeptalbum "The Deviant Hearts" (2015) versteht sich als musikalische Umsetzung des 100-seitigen Werkes.
© Charlotte WesselsAuch ohne i-Tüpfelchen dabei: Lzzy Hale
Die 41-jährige Lzzy Hale (wirklich ohne "i"!) hat gut lachen: Die Sängerin und Gitarristin ist nicht nur mit ihrer Band Halestorm auf einer Woge des Erfolgs unterwegs, sie ist auch stolze Betreiberin eines eigenen Modelabels. Die Frau, die eigentlich Elizabeth Hale heißt, gewann mit Halestorm im Jahr 2013 einen Grammy in der Kategorie Best Hard Rock/Metal Performance für den Song "Love Bites (So Do I)".
© Tim Whitby/Getty ImagesKönige des Cover-Rock
Man sieht es auf dem ersten Blick: Halestorm (hier bei den Kerrang! Awards 2012 in London) haben einen Hang zur Mode. Berühmt ist die Band auch für ihre vorzüglichen Coverversionen von bekannten Künstlern, die in regelmäßigen Abständen als EPs auf den Markt gebracht werden.
© Tim Whitby/Getty ImagesStarke Frau
Es gibt viele starke Frauen in der Rock- und Metal-Musik, Lzzy Hale ist eine der stärksten. Aber in Sachen Berühmtheit wird auch sie von unserer nächsten Powerfrau in den Schatten gestellt ...
© Jimmy FontaineFür immer: Doro Pesch
Doro Pesch ist ein Phänomen: Die Sängerin, die schon in den Zeiten ihrer ersten Band Warlock, also in den 80er-Jahren, zur Legende wurde, "zeitlos" zu nennen, scheint noch untertrieben. Die ewig röhrende Doro ist mit 60 immer noch umtriebig wie eh und je. 2023 veröffentlichte sie ihr aktuelles Album "Conqueres - Forever Strong And Proud". Zuletzt sang sie auch bei Stefan Raabs Comeback-Kampf gegen Regina Halmich (RTL) - also wieder mal auf der ganz großen Bühne.
© David Havlena / Nuclear BlastDie Queen of Metal
Doro erlebt momentan ihren dritten oder vierten Karrierefrühling. Weltweit geschätzt und bestens vernetzt in den erlauchtesten Heavy-Metal-Kreisen, steht Doro, die eng mit Motörheads Lemmy Kilmister befreundet war, heute wieder in der ersten Reihe. Als Duettpartnerin ist sie besonders gefragt.
© Alexandre Loureiro/Getty ImagesUns Doro: Königin aller Duettpartnerinnen
Zusammen mit Twisted-Sister-Boss Dee Snider trat Doro Pesch 2015 beim "Rock in Rio"-Festival auf (Foto). Mit Johan Hegg von Amon Amarth intonierte sie in Wacken den gemeinsamen Song "A Dream That Cannot Be", genau wie mit Udo Dirkschneider natürlich "Balls To The Wall" oder "Princes Of The Dawn". Und und und ... Einen haben wir aber noch!
© Alexandre Loureiro/Getty ImagesLegenden unter sich
Die musikalischste Wasserstoffblondine der Welt kann's auch eine Spur softer. Mit Scorpions-Frontmann Klaus Meine stand Doro Pesch schon des Öfteren auf der Bühne. Immer schön, wenn sich deutsche Rocklegenden so gut vertragen wie die beiden (hier beim Live Entertainment Award 2011 in Frankfurt). Auch mit der nächsten großen weiblichen Metalstimme ist Doro schon aufgetreten ...
© Andreas Rentz/Getty ImagesBlondes Gift im schwarzen Lager: Liv Kristine
Die Rede ist von Liv Kristine. Mit ihren 48 Jahren gehört auch die Norwegerin zu den Grande Dames in dieser Reihe. Auch sie wurde vor vielen Jahren mit einer bekannten Band zur Szene-Legende: Theatre of Tragedy (ein Foto aus vergangenen Tagen) bildeten noch lange vor Acts wie HIM oder The 69 Eyes die Speerspitze des skandinavischen Gothic-Rock.
© Siv Sivertsen / Torbjorn HeggheimDer steile Weg nach oben
Sängerin Liv Kristine (rechts, bei den Metal Hammer Awards 2015) und Theatre of Tragedy trennten sich nach zehn gemeinsamen Jahren. Das war 2003. Seither ging es mit ihrer Karriere weiter bergauf - egal ob auf Solopfaden oder als Gastsängerin von diversen Bands wie 18 Summers oder Atrocity (mit Alex Krull, Bildmitte) ...
© 2015 Getty Images/Sebastian ReuterIn Metal vereint
Mit Atrocity-Boss Alex Krull (Mitte, mit Kate Kaputto, links) verbindet Liv Kristine (rechts) schließlich viel mehr als nur das gemeinsame Musizieren und Headbangen. Die beiden waren verheiratet, haben einen Sohn. Inzwischen hat sich das Paar aber getrennt. Bis 2016 sang Liv Kristine dann auch noch bei der Band Leaves' Eyes, die sie 2003 selbst mitbegründet hatte.
© Sebastian Reuter/Getty ImagesKönigstransfer: Elina Siirala
Das ist Kristines Nachfolgerin bei Leaves' Eyes: Die Sopranistin Elina Siirala (41) hat die britische Symphonic-Metal-Band Angel Nation gegründet und sich erfolgreich als Gesangslehrerin verdingt, ehe sie von Leaves' Eyes als Kristines Nachfolgerin abgeworben wurde. Die Band hat mit der neuen Frontfrau direkt die Schlagzahl erhöht und trat nach einer Tour mit Sabaton auch schon in Wacken auf.
© AFM RecordsDie kommt uns Spanisch vor: Ailyn Giménez García
Das rechte Auge braun, das linke grün: Lange war Ailyn Giménez García "Die Sirene von Sirenia". Doch von der norwegischen Symphonic-Metal-Band trennte sie sich 2016 nach fast einem Jahrzehnt. 2020 wurde García, die als "Ailyn" einige Soloerfolge feierte, als neue Sängerin der Metalband Trail of Tears vorgestellt.
© Nuclear BlastStimme aus der Provence: Emmanuelle Zoldan
Bei Sirenia macht indes die Nachfolgerin auf sich aufmerksam. Emmanuelle Zoldan, als aus der Provence stammende Französin eine absolute Ausnahmeerscheinung in dieser Galerie und in der Metalszene, ist ausgebildete Mezzo-Sopranistin. Sie wechselte 2016 zu den Gothic-Rockern von Sirenia. Im Mai 2023 erschien das aktuelle Album "1977".
© Nuclear BlastNicht nur "das nette Mäuschen": Sandra Nasic
"Wenn ich nur das nette Mäuschen wär, könnte ich keinen Rock'n'Roll machen", sagte Sandra Nasic einmal sehr schön. Die mittlerweile 48-jährige Frontfrau der Guano Apes ("Lords Of The Boards") ist auch dank diverser TV-Shows eine Berühmtheit.
© Detlef KempkeVoll auf die Zwölf
Sandra Nasic saß 2012 mit Sarah Connor, H.P. Baxxter und Moses Pelham in der Jury der dritten Staffel von "X Factor" und nahm 2014 an der Sendung "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert" bei VOX teil. Außerdem trat sie 2014 mit den Guano Apes bei "Das große ProSieben Promi-Boxen" (Bild) auf.
© 2014 Getty Images/Sascha SteinbachJugend forsch: Alexia Rodriguez
Alexia Rodriguez (dritte von links) schrieb an der Highschool Gedichte. Eines davon inspirierte sie, mit ihrer Schwester Anissa (zweite von links) eine Band zu gründen und diese Eyes Set to Kill zu nennen - das war 2003. Alexia, heute 37, war damals ein Backfisch, und die Truppe aus Phoenix, Arizona, klingt mit ihrem Mix aus Metalcore und Alternative-Rock noch heute (inzwischen ohne Anissa) entsprechend unbekümmert und wild.
© Century MediaDer unbekannte Star: Amanda Somerville
Amanda Somerville (zweite von links) gehört zu den großen weiblichen Stimmen der Hardrock-Szene. Die US-Musikerin hat mit unzähligen Acts zusammengearbeitet und 2017 ihr eigenes "Female Voices"-Projekt ins Leben gerufen. Mit Exit Eden (Foto) coverte sie sich im Hardrock-Style durch die Popmusikgeschichte - von Rihanna bis Depeche Mode. 2023 verließ Somerville die Band jedoch aus familiären Gründen. Exit Eden machten ohne sie weiter, das aktuelle Album heißt "Femmes Fatales" (2024).
© Napalm RecordsSchweinerock aus Schweden
Ja, auch das gibt es: richtig heftigen, skandinavischen "Schweinerock" weiblicher Prägung. Die Band Thundermother um Sängerin Guernica Mancini feierte 2018 ihre Wacken-Premiere, im darauffolgenden Winter rockten die - laut Plattenfirma - "loudest Girls on Earth" auch ausgewählte Clubs in Deutschland.
© Thundermother / TorbjörnWer ist hier der Boss?
Fast am Ende ein Tipp aus Deutschland: Die Band Beyond The Black hat sich seit der Gründung 2014 mit Fleiß, Können und gutem Songmaterial Stück für Stück nach oben gespielt. 2016 wurde beinahe das gesamte Bandpersonal ausgetauscht - vom Original-Line-up blieb am Ende nur Jennifer Haben übrig.
© Stefan HeilemannVom KiKA auf die Metalbühne
Jennifer Haben hat auch schon einen Filmauftritt hinter sich. Der Song "Night Will Fade" war 2017 Titeltrack des SAT.1-Dramas "Die Ketzerbraut" - Jennifer bescherte er eine Gastrolle. Eine Castingshow-Vergangenheit hat sie übrigens auch: Jennifer wurde 2007 mit elf Jahren Siegerin des KiKA-Talentwettbewerbs "KiKA Live Beste Stimme" - im Finale bezauberte sie mit dem Whitney-Houston-Song "I Will Always Love You" ...
© Stefan HeilemannUnd das Kuriosum zum Schluss: Babymetal
Nein, wir haben nicht zu viel Sake zum Sushi gesoffen. Wir wissen: In einer Galerie wie dieser sind die Damen, die wir ganz zum Schluss vorstellen, eher eine Randerscheinung. Dennoch muss man sagen: Babymetal aus Japan werden immer erfolgreicher. Die 2010 zusammengecastete Truppe mischte hierzulande auch schon bei Rock im Park/Rock am Ring mit.
© Ken Ishii/Getty ImagesHeavy-Metal auf Japanisch
Babymetal sind in ihrer Heimat Superstars. Die Liveshow der Manga-Style-Combo ist durchaus ein Ereignis: knüppelharter Metal, glockenheller Mädchengesang, gepaart mit einer exakten Choreografie und skurrilen J-Pop-Elementen. Definitiv sind Babymetal mehr als reiner Klamauk.
© Getty Images/Leon NealHeute Japan, morgen das ganze Universum!
Gitarren, zuckersüße Melodien und Songs über Kaugummi - nein, Heavy Metal ist das wohl nicht mehr ... Obwohl: Wahrscheinlich sind Babymetal (aktuelles Album "The Other One", 2023) der lebende Beweis dafür, dass das harte Rock-Genre bei Weitem nicht so engstirnig ist, wie Außenstehende behaupten. Alles ist möglich - auch für die Heavy Mädels dieser Welt.
© Earmusic / Amuse Inc.