Neustarts

Deadpool und Wolverine bündeln ihre Kräfte: Das sind die Kino-Highlights der Woche

24.07.2024 von SWYRL/Jonas Decker

"Die Ermittlung", "Zwei zu Eins" und "Deadpool & Wolverine", das mit Spannung erwartete Aufeinandertreffen von Marvels Nummer-eins-Antiheld und der großen "X-Men"-Legende, die eigentlich ja längst tot ist ... Das sind die Kino-Neustarts am 24. und 25. Juli.

Deadpool ist kein Vorbild für kleine Kinder. Kein Ritter in der strahlenden Rüstung. Kein perfekter Schwiegersohn. Und definitiv kein klassischer Posterboy, vor allem nicht ohne seine Maske. Und doch, oder vielleicht auch gerade aufgrund seiner Makel, ist er eine der populärsten Figuren, die das Marvel Cinematic Universe (MCU) zu bieten hat. Sechs Jahre nach "Deadpool 2" (2018) kehrt der MCU-Anarcho mit dem verunstalteten Gesicht und den frechen Sprüchen nun endlich auf die große Leinwand zurück, und er ist nicht allein: "Deadpool & Wolverine" läuft ab sofort im Kino.

Was das Publikum in dieser Woche außerdem erwartet: "Die Ermittlung" basiert auf einem Theaterstück von 1965 über die ersten Frankfurter Auschwitzprozesse, und "Zwei zu Eins" erzählt unter anderem mit Sandra Hüller von einer wahnwitzigen Nachwende-Gaunerei.

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Deadpool & Wolverine

Dass er nicht zum klassischen Superhelden taugt, weiß Deadpool (Ryan Reynolds) selbst. "Ich mache aus allem einen Witz", hadert er mit sich selbst. "Aber ich habe Mitgefühl, und ich würde dieses Gefühl gerne für etwas Wichtiges nutzen." Was diese wichtige Sache sein soll, wurde vor dem Start des dritten "Deadpool"-Films lange geheim gehalten, aber das immerhin war schon seit einiger Zeit bekannt: Es hat irgendwas mit Wolverine (Hugh Jackman) zu tun.

Jackmans Wolverine wurde schon vor vielen Jahren zum Aushängeschild des Superhelden-Kinos, nach mehreren "X-Men"-Filmen ist er dann in "Logan" gestorben. Aber wenn eine Figur in einer Comic-Verfilmung stirbt, muss das heutzutage ja nicht mehr viel heißen. Auch in "Deadpool & Wolverine", so deuteten es vorab bereits die Trailer an, wird mit verschiedenen Welten und Zeitlinien gespielt.

Deadpool erklärt Wolverine, dass dieser in seiner Welt ein Held sei. "Ja, aber er ist ein Sch...dreck in meiner", entgegnet sein ziemlich grantiges und abgewracktes Gegenüber. Der legendäre X-Man Wolverine muss sich also irgendwie mit sich selbst versöhnen und dann, mutmaßlich, gemeinsam mit Deadpool für "etwas Wichtiges" kämpfen.

Neben Jackman und Reynolds, der auch diesmal wieder am Drehbuch (von Rhett Reese und Paul Wernick) mitschrieb, tauchen weitere bekannte Darstellerinnen und Darsteller aus den ersten beiden "Deadpool"-Filmen auf - unter anderem Karan Soni (Dopinder), Leslie Uggams (Blind Al), Morena Baccarin (Vanessa Carlysle) und Stefan Kapičić (Colossus). Regie führte Shawn Levy. "Deadpool & Wolverine", freigegeben ab 16 Jahren, startet bereits am Mittwoch, 24. Juli, in den Kinos.

Die Ermittlung

Mag sein, dass manche bei diesem Film nicht bis zum Ende durchhalten. Und das liegt nicht an der Spielzeit von insgesamt vier Stunden (gekürzte Fassung: drei Stunden). Von 1963 bis 1965 fanden die ersten Frankfurter Auschwitzprozesse statt, bereits im Jahr 1965 brachte Peter Weiss im Rahmen einer breit angelegten Ring-Aufführung (unter anderem in London) sein berühmtes Theaterstück "Die Ermittlung" auf die Bühne, das auf Protokollen der Prozesse basierte. Knapp 70 Jahre später hat Regisseur RP Kahl einen Film daraus gemacht.

Ein dunkler Raum, eine Frau berichtet: "Der Offizier, der uns einteilte, war sehr freundlich. Ich fragte ihn, wohin denn die anderen gingen. Und er antwortete: 'Die gehen jetzt nur baden." Alleine diese zehn Sekunden lassen schaudern, und doch ist es nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was RP Kahl da mit seinen Kameras eingefangen hat. Ein Richter, ein Staatsanwalt, ein Verteidiger, 18 Angeklagte, insgesamt 39 Zeugenaussagen, und immer wieder geht es um das eigentlich unbeschreibliche Grauen von Auschwitz.

"Dokumentarisches Theater", so nennt sich der Stil, mit dem Peter Weiss seinerzeit arbeitete. RP Kahl blieb bei seiner Inszenierung dicht dran an diesem Konzept und bricht so auch klar mit den Konventionen des modernen Kinos. Seine "Ermittlung", umgesetzt mit Promi-Schauspielern wie Tom Wlaschiha und Christiane Paul, setzt auf eine minimalistisch-reduzierte Ausstattung und wirkt in vielen Momenten eher wie ein Theaterstück als wie ein Film. Zur besonderen Wirkung trägt auch der bewusst nüchterne und doch immer wieder erschütternde Vortrag der Darstellerinnen und Darsteller bei, wenn sie als Zeugen ihre Erfahrungen und Erlebnisse schildern. "Am Ende der Rampe war der Himmel rot gefärbt. Der Rauch roch süßlich und versengt." Am Set soll es im Rahmen der fünftägigen Dreharbeiten immer wieder kleine Zusammenbrüche gegeben haben.

Zwei zu Eins

"Ist das legal, was wir da vorhaben?", fragt Maren (Sandra Hüller) ganz unschuldig und ein bisschen naiv. Naja, was legal ist und was illegal, das sei Ansichtssache, druckst Volker (Ronald Zehrfeld) herum. Ganz klar: Nein, was Maren, Volker und Robert (Max Riemelt) da vorhaben, ist nicht legal, sondern ziemlich kriminell. Aber eine gute Geschichte ist es in jedem Fall auch. Natja Brunckhorst (Regie, Drehbuch) griff sie aus dem wahren Leben und hat sie mit "Zwei zu Eins" fürs Kino aufbereitet.

Gelegenheit macht Diebe: Nur selten passte das Sprichwort so gut wie bei Maren, Volker und Robert. Die drei sind seit ihrer Kindheit befreundet und führen an sich ein ziemlich normales und langweiliges Leben in Halberstadt. Aber dann, im Juli 1990, ändert sich schlagartig alles. In einem alten Schacht entdecken sie Unmengen von DDR-Geld. Ausgemustert, aber nicht wertlos. Zumindest noch nicht. Erst werfen die Freunde nur mit den Scheinen um sich, baden im Geld wie Dagobert Duck. Aber bald kommen sie auf den Trichter, dass sie das Ost-Geld noch für kurze Zeit gegen D-Mark eintauschen können ...

In einem heiteren Mix aus Ostalgie-Film, Heist-Movie und Buddy-Komödie machen sich Maren, Volker und Robert daran, möglichst viel von ihrer Beute zu verjubeln, bevor es zu spät ist. Doch die Sache spricht sich herum und zieht bald immer weitere Kreise. Eine wahnwitzige Nachwende-Gaunerei mit erstklassiger Besetzung (unter anderem auch Olli Dittrich, Peter Kurth, Martin Brambach), die auf wahren Begebenheiten beruht.

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