Harry - Schicksalsjahre eines Prinzen - Mo. 16.09. - ARD: 20.15 Uhr

Der verlorene Sohn wird 40

13.09.2024 von SWYRL/Elisa Eberle

Seit seinem Rückzug aus dem britischen Königshaus scheint es, als sei im Palast niemand mehr gut auf Prinz Harry zu sprechen. Wie es soweit kam und wie er gemeinsam mit seiner Frau Meghan nun gegen die Boulevardpresse kämpft, beleuchtet eine Doku, die das Erste am Tag nach Harrys 40. Geburtstag zeigt.

Er gilt als das schwarze Schaf der britischen Königsfamilie: Als Prinz Harry Anfang 2020 seinen Rücktritt von den royalen Pflichten verkündete, stieß er damit nicht nur überzeugte Royalistinnen und Royalisten auf den britischen Inseln, sondern vor allem auch seine eigene Familie vor den Kopf. Am 15. September feiert Prinz Henry Charles Albert David, Herzog von Sussex, seinen 40. Geburtstag. Der Film "Harry - Schicksalsjahre eines Prinzen" wirft zu diesem Anlass einen Blick zurück auf das bewegte Leben des jüngeren Bruders von Thronfolger Prinz William. Die dreiteilige Dokumentation von Claire Walding ist bereits seit 8. September in der ARD Mediathek abrufbar. Das Erste zeigt nun eine einstündige Fassung zur besten Sendezeit.

Die im Titel angekündigten "Schicksalsjahre" reichen bis in Harrys Kindheit zurück: Er ist noch nicht einmal acht Jahre alt, als sich seine Eltern, Prinz Charles und Prinzessin Diana, trennen. Fünf Jahre später muss der inzwischen Zwölfjährige seine geliebte "Mummy" zu Grabe tragen. Ein tragischer Verlust, den er nie ganz verkraftet.

Die Trauer kompensiert der Teenager, indem er zum Klassenclown am Elite-Internat Eton mutiert. Er feiert wilde Partys auf dem Landsitz seines Vaters und wird 2005 in einer Nazi-Uniform auf einer Kostümparty abgelichtet, wie die in der Doku gezeigten Archivaufnahmen belegen.

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"Die Presse braucht immer einen Helden und einen Schurken"

"Die Presse braucht immer einen Helden und einen Schurken", heißt es in der Doku: "Prinz William ist der Erbe, er wird eines Tages König sein. Also kann er nicht der Bösewicht des Stücks sein." Somit sei es die Aufgabe von Harry als "the spare" ("Reserve") die Negativität aufzusaugen. Schlicht "Spare" (deutscher Titel: "Reserve") lautet schließlich auch der Titel der skandalösen Memoiren, die Prinz Harry Anfang 2023 veröffentlicht. Das Buch folgt auf die sechsteilige Netflix-Doku "Harry & Meghan" (Dezember 2022) sowie das große Interview, das der Prinz und seine Gattin, Herzogin Meghan, 2021 Oprah Winfrey gaben.

Viele der in "Harry - Schicksalsjahre eines Prinzen" aufgegriffenen Kapitel aus Harrys Vergangenheit wurden also bereits ausführlich behandelt. Die neue Doku sollte ausdrücklich Harrys eigene Sicht auf die Ereignisse der vergangenen Jahre zum Ausdruck bringen: "Als ich anfing, mich Harry anzunähern, musste ich einen Weg finden, seine Stimme hörbar zu machen, aber zugleich so objektiv wie möglich zu bleiben", erklärt die Autorin und Regisseurin Claire Walding: "Ich habe versucht, die um ihn herum gesponnenen Lügen zu lichten, dem Wahrheitsgehalt seiner eigenen Behauptungen nachzugehen und die Konsequenzen seiner Entscheidungen für die britische Monarchie zu analysieren."

Harrys Kampf gegen die Boulevard-Presse

All diejenigen, die die Liebesgeschichte von Prinz Harry und der Schauspielerin Meghan Markle und ihren Kampf gegen die britische Boulevardpresse bereits kennen, schöpfen den Mehrwert aus der zusätzlichen Einschätzung der im Film interviewten Expertinnen und Experten, darunter die Königshaus-Expertin Leontine von Schmettow, der Historiker Ed Owens und die Royal-Expertin Tessa Dunlop.

Annette Dittert, die langjährige ARD-Korrespondentin in London, ist es schließlich, die den Rechtsstreit von Harry gegen die britische Boulevard-Presse auf den Punkt bringt: "Er ist einer der wenigen Prominenten, die sich das wirklich leisten können, diese Prozesse zu führen. Denn die sind oft sehr, sehr teuer, wenn man gegen Murdoch oder die 'Sun' oder die Mirror-Gruppe antritt. Und das macht er mit großer Leidenschaft, weil er davon eben auch überzeugt ist." Mit der erfolgreichen Klage gegen das Telefon-Hacking der Mirror-Gruppe hat er bereits einen Teilsieg errungen.

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