Deutschland sucht den Superstar

DSDS: Loredana kurz vor dem Eklat, Dieter Bohlen kurz vor der Notaufnahme

21.09.2024 von SWYRL/Jürgen Winzer

Gute Talente, schlechte Talente: Die Jury von "Deutschland sucht den Superstar" (RTL) hatte in Show zwei einiges auszuhalten. Nervlich geriet Loredana an ihre Grenzen. Und plötzlich blutete Dieter Bohlen.

Bei DSDS wird in der Regel an alles gedacht - nur nicht daran, dass Rapperin und Karim-Adeyemi-Freundin Loredana einen eigenen Kopf hat. "Ich glaube, ich mach' nicht mehr mit. Ich lass mich hier nicht verar...en", sagte sie ganz früh in der Sendung und machte Anstalten, Jury-Pult und das Set zu verlassen. Aber ein Eklat à la Katja Krasavice wurde doch abgewendet. Ebenso wie das Verbluten von Dieter Bohlen ...

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Loredana ist sauer: "Ich bin nicht zu bestechen"

Der Verantwortliche für Loredanas Wutausbruch hieß Tarkan Simek. Der will als DSDS-Wiederholungstäter auf den Spuren von Menderes wandeln. Auf die Nerven geht er jetzt schon allen. Im Vorjahr musste ihn die Security mit sanftem Druck aus dem Studio geleiten, weil er sein grandioses Scheitern nicht wahrhaben wollte. Diesmal ging nicht die Security, sondern beinahe Loredana.

Nach einer bodenlosen Darbietung mit "Poker Face" und (einem vom Textblatt abgelesenen) "Midnight Lady" schien alles klar. "Das wird nie was", sagte Dieter Bohlen. Pietro Lombardi griff ganz hoch ins Regal der Unnettigkeiten: "Das hätte Menderes besser gesungen." Dann aber machte Bohlen das Fass auf: "Wenn du weiterkommen würdest, versprichst du mir dann, dass du niemals wiederkommst?" Da sagten erst Tarkan und dann Dieter "Ja" und Bohlen bequatschte auch seinen "ewigen Assistenten" (Original-Ton Pietro über sich selbst!). Beatrice gab dennoch ein Nein, Loredana sogar ein "geisteskrankes Nein". Aber es stand 2:2. "Ich bin nicht zu bestechen", meinte Loredana und drohte mit Abflug.

Aber der Eklat blieb aus. Tarkan hatte nämlich ausgerechnet Loredana als Joker gewählt und kegelte sich somit selbst ins Aus. Bohlen: "Tja, Schei..e gebaut!"

Blutiger Unfall: Dieter Bohlen muss verarztet werden

Dass nette Gesten nicht immer gut ausgehen, musste der selbst ernannte Poptitan später am eigenen Leib erfahren. Als er mit einigen Fans Selfies machen wollte, quetschte er sich an einem Rosenstrauch vorbei und zog sich am Oberarm einen Cut zu. Blut floss, im Freiburger Kilinikum machte sich die Notaufnahme bereit. Bohlen ließ sich aber vor Ort im Europa-Park verarzten. "Ich hatte vor Kurzem eine Blutvergiftung, ich brauche das nicht nochmal!", meinte er und konsultierte den Sani. Der hatte wenig zu tun. Der Arm blieb dran. Aber der Juror war bedient: "Da will man mal was Nettes machen und kriegt sofort die Quittung." Seine Lehre: "Ich bleib' böse."

Aber eigentlich hatte er mehr Grund zur Freude. Gleich der zweite Kandidat hätte eine goldene CD verdient gehabt. Manfred Burkhard ist 81 und ein "Profi alter Schule", wie ihm Bohlen attestierte. Der Rentner singt seit Jahrzehnten und nach dem Motto "Ich bin ne Wildsau, ich bin vorne, je oller, je doller." Sein "Can you feel the Love tonight" (Elton John) begeisterte Bohlen ("Du hast intoniert wie kein anderer vor dir") und rührte Beatrice Egli zu Tränen. Nicht zum einzigen Mal. Die Schweizerin ist in dieser DSDS-Staffel sehr nah am Wasser gebaut. Auch beim 19-jährigen Stimmwunder Nico D'Anno ("Ich glaube nicht, dass ich gewinnen kann. Ich weiß, dass ich gewinne!") und seinem gefühlvollen "Another Love" blitzte es in ihren Augen. Bei Anne Heinz (34) musste sie dann wieder zum Taschentuch greifen.

Bei Beatrice Egli fließen die Tränen

Bei Kinderzahnärztin Anne gab es dann - verständlicherweise - kein Halten mehr. Erst vor wenigen Monaten hatte sie ihren Lebensgefährten verloren. Eigentlich wollten sie bei DSDS gemeinsam auftreten. So aber verpackte sie Trauer, Schmerz und Liebe in das selbst komponierten Stück "Illumina" - und fegte alle vom Jury-Pult. Beatrice Egli weinte, Pietro Lombardi war tief gerührt: "Das war ein intimer Moment, du hast uns alle mitgerissen. Dein Mann hat dich gesehen, und er ist stolz auf dich!"

Weiter kamen auch Innenarchitektin Elizabeth Saunders (25), bei der Loredana Gänsehaut bekam, Food-Influencerin Maike Schmidt (28), der ausgerechnet ihr Jury-Liebling Pietro ("Den find ich cute") kein Ja gab, und die pädagogische Hilfskraft Lea Rammel (23), die viel mehr sein will: "Ich will Fame, ja", gestand sie. Die Jury bescheinigte ihr "das Gesamtpaket" (Aussehen, Ausstrahlung, Stimme), wobei sie am meisten wohl noch am Gesang arbeiten muss. Das muss die 18-jährige Maria Jourdain nicht. Der Teenie mit den lila Haaren wirkte "supersupersupersüß" (Loredana), lieferte am Mikro aber "Power ohne Ende" (Bohlen).

Beatrice Egli entsetzt: "Ich hab Angst vor dieser Frau"

Im Recall wird auch Abdelssalem Zouaghi (54) dabei sein. Der ist hyperenergetischer Vielsprecher und hatte vor zwei Jahren mit "Ananas" einen Mini-Hit auf TikTok. Er zeigte bei seiner hibbelig-verstahlten Performance einen schönen Michel-Jackson-Gedächtnisgriff in den Schritt. Und viel mehr Positives ließ sich auch nicht sagen - wenn man nicht Dieter Bohlen heißt. Der fand den Mann und seine Songs witzig und belaberte auch seinen "Adoptivsohn" Pietro zum Ja. Und dann ließ sich sogar die "unbestechliche" Loredana erweichen. Nur Beatrice zeigte Kante: "Nein, einfach nein!"

Schlimmes war auch von Roelle Cokcanal zu erwarten. Die 19-Jährige sieht ihr ganzes Leben als Performance und hat sich der Rolle der eiskalt-arroganten Goth-Göre verschrieben. Mit riesigem Selbstbewusstsein: "Ich weiß, dass ich besser bin, als das, was es gibt. Ich bin hier, um aufzusteigen." Aber singen kann sie, und wie. Bei ihrem "Back to black" wollte man's nicht glauben. Loredana ("Bleib so und mach nix anders") war begeistert, Pietro ("Tolle, arrogant-dreckige Stimme") und Bohlen ("Clever, auffälliger Auftritt") waren angetan. Nur Beatrice hätte fast wieder geweint, diesmal vor Leid: "Ich hab Angst vor dieser Frau."

Ein Kandidat bricht einfach den Vortrag ab und geht

Auch Christian Jährig, der 30-Jährige mit der Stimme eines Kindes (weil der Stimmbruch ausblieb), kam weiter, völlig verdient.

Und ebenso verdient gerieten Antonia Rotter ("Aussehen top, Stimme Flop"), Tön Staubli ("Deine Leidenschaft schafft Leiden"), Ian Jules ("Du bist ein bunter Vogel, singst aber wie ein Beamter"), Maria Hennig und ihre Schwester Katrin Ghosh (achtmal Nein!), Monika Schröder ("Du bist ein Unikat, aber kein gutes") und Xinye Tan (Du hast alles, aber kannst nicht singen") ans Ende der Fahnenstange. Berni Wertler auch. Als er merkte, dass er die Jury nicht überzeugte, brach er mittendrin ab und ging. "Kann nicht immer klappen. Es gibt vieles im Leben."

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