Kathryn Bigelow
Man muss sich den unglaublichen Fakt noch einmal ins Gedächtnis rufen: In fast 100 Jahren erhielten nur drei Filmemacherinnen den Oscar für die beste Regie - Kathryn Bigelow war 2010 die erste Gewinnerin. Nicht nur wegen der Auszeichnung ist sie für uns eine der größten Filmemacherinnen aller Zeiten ...
© Jason Merritt/Getty ImagesKathryn Bigelow
Sie war die erste Gewinnerin: Erst im Jahr 2010 erhielt mit Kathryn Bigelow erstmals eine Frau den Regie-Oscar. Die Filmemacherin bekam die Auszeichnung für das Irak-Drama "Tödliches Kommando - The Hurt Locker", das auch als bester Film ausgezeichnet wurde. Am Sonntag, den 13.10., zeigt ARTE um 22.15 Uhr die Doku "Kathryn Bigelow - Hollywood unter Adrenalin".
© C Flanigan/Getty ImagesJane Campion
Jane Campion schrieb Filmgeschichte: Die Neuseeländerin war die erste Frau, die als Regisseurin für ihr Drama "Das Piano" die Goldene Palme in Cannes gewann. Bei den Academy Awards 1994 reichte es dann für sie "nur" zum Oscar für das beste Originaldrehbuch, in Sachen Regie musste sie sich trotz Nominierung Steven Spielberg ("Schindlers Liste") geschlagen geben. 2022 gewann sie dann für "The Power of the Dog".
© Mike Coppola/Getty ImagesChloé Zhao
Bislang ging der Regie-Oscar erst an drei Frauen: 2021 gewann die in Peking geborene Chloé Zhao, die für "Nomadland" außerdem für den besten Film geehrt wurde. Der Film, der auch Hauptdarstellerin Frances McDormand den Academy Award einbrachte, war der Abräumer des Abends.
© Matt Petit/A.M.P.A.S. via Getty ImagesJustine Triet
Sie war 2024 zumindest nominiert, das Bild jedoch täuscht: Für ihren Film "Anatomie eines Falls" mit Sandra Hüller in der Hauptrolle erhielt Justine Triet "nur" den Oscar für das beste Drehbuch, die französische Filmemacherin ging aber in der Kategorie "Beste Regie" leer aus.
© Amy Sussman/Getty ImagesGreta Gerwig
Dass Greta Gerwig für "Barbie" 2024 nicht zu den Nominierten zählte, konnte nicht nur Ryan Gosling nicht nachvollziehen. Dabei hatte sie es zuvor aus dem Stand auf die Nominiertenliste geschafft: Mit "Lady Bird" legte Schauspielerin Greta Gerwig ihr Regiedebüt vor und wurde dafür 2017 sofort für einen Oscar nominiert. Damals gewann Guillermo del Toro für "Shape of Water - Das Flüstern des Wassers" den Preis.
© Amy Sussman/Getty ImagesSarah Polley
Sie wurde im Vorjahr bei den Oscars übersehen - zumindest in Sachen Regie": Bei den "Writers Guild Awards" 2023 sahnte Sarah Polley ab und wurde das beste adaptierte Drehbuch ("Die Aussprache") ausgezeichnet. Auch bei den Oscars gewann sie die Trophäe, Polley führte allerdings auch Regie und hätte auch dort auf der Vorschlagsliste stehen sollen, fanden viele Kritiker.
© Rodin Eckenroth/Getty ImagesLina Wertmüller
Sie ist die erste Frau, die je für den Regie-Oscar vorgeschlagen wurde: Die Italienerin Lina Wertmüller erhielt die Nominierung 1977 für ihr Weltkriegsdrama "Sieben Schönheiten", das von einem Deserteur handelt, der in deutsche Gefangenschaft gerät und dort alles für sein Überleben tut. Der Oscar ging in jenem Jahr an John G. Avildsen für "Rocky".
© Vittorio Zunino Celotto/Getty ImagesPatty Jenkins
Ihre düstere Mörder-Story "Monster" brachte der auf hässlich geschminkten Hauptdarstellerin Charlize Theron den Oscar ein, Patty Jenkins aber ging leer aus. Der Regisseurin aus Kalifornien gelang es dafür, 2017 mit "Wonder Woman" einen der besten Superheldenfilme überhaupt zu drehen - zuletzt erschien die umstrittene Fortsetzung.
© Getty Images/Jeff SpicerSofia Coppola
Der Goldene Löwe in Venedig (2010 für "Somewhere") und die Goldene Palme in Cannes (2017 für "Die Verführten"): Bei zwei der wichtigsten Filmfestivals der Welt konnte Sofia Coppola schon den Preis für die beste Regie einheimsen. Bereits 2003 stand sie für "Lost In Translation" auch auf der Vorschlagsliste für den Oscar. Es gewann Peter Jackson für "Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs".
© Pascal Le Segretain/Getty ImagesLulu Wang
Ein Oscar für einen Film, der von und mit einem fast ausschließlich asiatischstämmigem Ensemble gedreht wurde - das wäre eine Sensation gewesen. Letztendlich erhielt "The Farewell", ein berührendes Drama über eine chinesisch-amerikanische Familie, 2020 allerdings keine einzige Oscar-Nominierung, auch Regisseurin Lulu Wang ging leer aus.
© Getty Images/Thomas NiedermuellerMarielle Heller
Biopics - das ist die Spezialität von Marielle Heller. 2018 drehte die Regisseurin aus Kalifornien "Can You Ever Forgive Me?" über die Fälscherin Lee Israel; 2020 lief "Der wunderbare Mr. Rogers" in den Kinos, Hellers Film über einen in den USA beliebten Moderator einer Kindersendung. Für beide Filme wurde Heller gefeiert - nicht aber von der Oscar-Academy.
© Getty Images/Nick England Andrea Arnold
"Red Road", "Fish Tank", "American Honey": Dreimal war die Britin Andrea Arnold mit ihren Filmen schon zu Gast in Cannes. Vor allem "American Honey" (2016) mit Shia LaBeouf in der Hauptrolle begeisterte Kritiker und Publikum - und war eigentlich ein Stoff, der wie gemacht ist für den Oscar. Denn in dem Coming-of-Age-Film geht es um nicht weniger als um das amerikanische Versprechen von Freiheit.
© Getty Images/Pascal Le SegretainAva DuVernay
Ava DuVernay war die erste schwarze Filmemacherin, die auf dem Sundance Festival ausgezeichnet wurde (für "Middle of Nowhere"). Ihr bekanntester Film, das Bürgerrechtsdrama "Selma" (2014), war dann gar der erste Film einer schwarzen Regisseurin, der für einen Oscar nominiert wurde. DuVernay selbst aber blieb diese Ehre bislang verwehrt.
© Arturo Holmes/Getty ImagesSusanne Bier
"In einer besseren Welt" der Dänin Susanne Bier war der Abräumer des Jahres 2011: Europäischer Filmpreis, Golden Globe, Auslandsoscar - nur für die beste Regie wurde Bier nicht ausgezeichnet.
© 2018 Getty Images/Vittorio Zunino CelottoDebra Granik
Ihr Film "Winter's Bone" machte Jennifer Lawrence zum Superstar - der Name Debra Granik aber sagt wohl nur den Wenigsten etwas. Kein Wunder: "Winter's Bone" erhielt zwar zwei Oscarnominierungen (bester Film, bestes adaptiertes Drehbuch), die Regisseurin aber wurde von der Oscar-Academy ignoriert.
© Getty Images/Jeff SpicerNiki Caro
Ob ihre Realverfilmung des Disney-Klassikers "Mulan" eine Oscar-Nominierung verdient gehabt hätte, darüber kann man streiten. Für "Whale Rider" (2002), Niki Caros gefeierten Film über ein junges Maori-Mädchen, wäre jede Auszeichnung gerechtfertigt gewesen.
© Getty Images/Fiona GoodallClaire Denis
Zuletzt schickte Claire Denis in "High Life" Robert Pattinson und Juliette Binoche für bizarre Experimente ins Weltall. Ihren Ruf als Regie-Ikone begründete aber ein anderer Film: "Der Fremdenlegionär" von 1999 gilt vielen Kritikern als einer der besten Filme überhaupt. Auf den Oscar wartet Denis trotzdem noch immer.
© Getty Images/Pascal Le SegretainPenny Marshall
Whoopi Goldberg, Tom Hanks, Geena Davis - seit Penny Marshall (1943-2018) begann, nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera zu arbeiten, drehte sie mit vielen Hollywood-Größen. Mit "Zeit des Erwachens" gelang ihr 1990 ihr wohl bester Film. Für den Oscar nominiert wurde allerdings nicht Marshall - sondern ihr Hauptdarsteller Robin William sowie die Produzenten des Films.
© Albert Ortega/Online USA Inc./Gerry ImagesAgnieszka Holland
Schon ihr Kriegsdrama "Bittere Ernte" (1985) brachte der polnischen Filmemacherin Agnieszka Holland eine Nominierung für den Auslands-Oscar ein; noch bessere Chancen wurden ihr für "Hitlerjunge Salomon" (1990) eingeräumt - doch eine Nominierung gab's nur für das beste Drehbuch, nicht aber für Hollands Leistung als Regisseurin.
© Getty Images/Thomas NiedermuellerBarbra Streisand
Zwei Oscars hat Barbra Streisand im Regal stehen - einen für ihre Hauptrolle in "Funny Girl" (1968) und einen für den Song "Evergreen", den sie 1977 zu "A Star Is Born" beisteuerte. Als Regisseurin wurde Streisand aber bislang übergangen - dabei hätte sie für "Yentl" (1983) einen Goldjungen verdient gehabt.
© Harry Benson/Getty ImagesChantal Akerman
1975 drehte Chantal Akerman ihren Film "Jeanne Dielman" über eine Witwe, die sich mit Prostitution über Wasser hält. Das Drama gilt heute als Meisterwerk - die Mitglieder der Oscar-Academy waren von Akermans experimenteller Herangehensweise aber offenbar überfordert. 2015 verstarb die belgische Regisseurin.
© Getty Images/Pascal Le SegretainAgnès Varda
Agnès Varda (1928-2019) kann auf eine lange Karriere und entsprechend viele Auszeichnungen zurückblicken. So wurde die "Großmutter der Nouvelle Vague" zwei Jahre vor ihrem Tod mit einem Ehrenoscar ausgezeichnet. Der Goldjunge für die beste Regie aber blieb ihr verwehrt. Ein möglicher Kandidat: "Cleo - Mittwoch zwischen 5 und 7", Vardas Meisterwerk von 1961.
© Getty Images/Thomas NiedermuellerIda Lupino
In den 50er-Jahren war Ida Lupino (1918-1995) eine der wenigen Frauen, die in Hollywood Filme drehten. "The Hitch-Hiker" war 1953 sogar der erste Film Noir, für den eine Frau hinter der Kamera stand. Bei den Oscars aber wurden stets ihre männlichen Kollegen bedacht.
© Hulton Archive/Getty ImagesDorothy Arzner
Dorothy Arzner (1897-1979) war das erste weibliche Mitglied der amerikanischen Regie-Gewerkschaft und viele Jahre lang die einzige Frau, die in Hollywood Filme machte. Auch wenn ihre Werke heute zumeist in Vergessenheit geraten sind - den Oscar hätte Filmpionierin Arzner mehr als verdient gehabt.
© Hulton Archive/Getty Images