Die größten (Kino-)Dramen schreibt der Sport
Shake-Hands nach dem Jahrhundert-Match! Doch nein, die Szene ist nicht aus dem Wimbledon-Finale von 1980 gegriffen, sondern aus der Verfilmung des legendären Endspiels "Borg/McEnroe" (Mittwoch, 24.07., 20.15 Uhr, ARTE). Die besten Dramen schreibt halt mitunter der Sport. In der Galerie stellen wir die größten Duelle auf Asphalt, Rasen und Eis vor - wie sie sich zutrugen und in der filmischen Adaption.
© 2017 Universum FilmBjörn Borg vs. John McEnroe
1-6, 7-5, 6-3, 6-7, 8-6, hieß es am Ende eines der packendsten Tennis-Finals aller Zeiten. Björn Borgs (links) Fünfsatzsieg gegen den aufstrebenden US-Amerikaner John McEnroe am 5. Juli 1980 auf dem "heiligen Rasen" von Wimbledon hatte alle Zutaten einer griechischen Tragödie. 2017 lief im Kino eine brillante Verfilmung an ...
© Steve Powell/Allsport/Getty Images"Borg/McEnroe" (2017)
Shia LaBeouf (links) als aufbrausender John McEnroe und Sverrir Gudnason als stoischer schwedischer Titelverteidiger Björn Borg hauen sich im Film des Dänen Janus Metz die Bälle derart umwerfend um die Ohren, dass man glaubt, man wäre Balljunge auf dem Centre Court. "Borg/McEnroe" ist auch das mitreißende Porträt zweier getriebener Sportler-Seelen.
© 2017 Universum FilmNiki Lauda vs. James Hunt
Auch dies ist die Geschichte zweier Rivalen mit konträrer Persönlichkeit, die sich dennoch respektierten: Niki Lauda und James Hunt lieferten sich in der Formel-1-Saison 1976 einen legendären Fight um die Weltmeisterschaft. Hunt gewann den Titel, Lauda kämpfte sich trotz seines schweren Feuer-Unfalls auf dem Nürburgring ins Leben und in die Saison zurück.
© Hulton Archive/Getty Images"Rush" (2013)
Starregisseur Ron Howard inszenierte den Zweikampf der Rennsport-Heroen in "Rush" (2013) als mitreißendes Duell zweier Antipoden. Chris Hemsworth (links) verkörpert überzeugend den britischen Playboy Hunt, Daniel Brühl gibt eine glänzende Charakterdarstellung des ehrgeizigen Perfektionisten Lauda.
© Jaap Buitendijk / UniversumFerrari vs. Ford
Wir bleiben auf der Rennstrecke, auf einer der berühmtesten überhaupt: Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans war weniger Schauplatz von Fahrer- als vielmehr von Hersteller-Duellen. Eines der legendärsten: Ferrari gegen Ford ...
© Don Morley/Getty Images)"Le Mans" (1970)
"Le Mans" mit Steve McQueen in einer Paraderolle als fiktiver US-Rennfahrer Michael Delaney sollte ursprünglich 1966 erscheinen, auf dem Höhepunkt der Rivalität zwischen Ferrari und Ford. Nach Verzögerungen wurde der Film erst 1970 fertiggestellt und erzählt von einem Duell der Gulf-Porsche gegen Ferrari, das es in der Wirklichkeit so nicht gab. Dennoch ist der wortkarge Klassiker von Lee H. Katzin eines der authentischsten Rennsport-Erlebnisse, die das Kino je möglich machte.
© ZDF / CBSLance Armstrong vs. Floyd Landis
Bei der Tour de France lieferte sich Lance Armstrong (links) packende Duelle mit seinem deutschen Widersacher Jan Ullrich. Einen weit unerbittlicheren Gegner fand der langjährige Dominator später abseits der Rennstrecke: Sein ehemaliger Teamkollege Floyd Landis (rechts) sagte als Kronzeuge über Armstrongs Doping-Praktiken aus und brachte so einen Heldenmythos zu Fall ...
© Bryn Lennon / Dennis Doyle / Getty Images"The Program" (2015)
"The Program - Um jeden Preis" von Regisseur Stephen Frears ist ein unterhaltsames und spannendes Drama über Lance Armstrong, der die Tour de France siebenmal gewann und seine Titel im Dopingsumpf verlor. Ben Foster (links) spielt den texanischen Topathleten, Jesse Plemons den je nach Perspektive Aufklärer oder Verräter Floyd Landis.
© Studiocanal / Dean Rogers / Larry HorricksNancy Kerrigan vs. Tonya Harding
Noch mehr Hass gab es nur zwischen diesen beiden Eisprinzessinnen: Tony Harding (links) erlangte traurige Berühmtheit, nachdem bekannt wurde, dass ihr damaliger Ehemann einen Attentäter auf ihre Rivalin Nancy Kerrigan angesetzt hatte. Der Angreifer verletzte Kerrigan mit einer Eisenstange beim Training zu den US-Meisterschaften 1994. Bei Olympia im selben Jahr traten beide Sportlerinnen für die USA aufs Eis, da die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen waren ...
© Pascal Rondeau/ ALLSPORT / Getty Images"I, Tonya" (2017)
Ein wahnwitziger Thriller-Stoff, der nach einer Verfilmung schreit. Jetzt gibt es sie: In "I, Tonya" (Regie: Craig Gillespie) spielt Margot Robbie (links) die böse "Eishexe", deren Karriere nach dem Skandal vorbei war. Caitlin Carver ist als Nancy Kerrigan zu sehen. Ein überraschend vergnüglicher Film ...
© DCM / Walter McBride/FilmMagic/Getty Images"I, Tonya" (2017)
"I, Tonya" ist eine gewitzte Mockumentary mit fiktiven Interviews, fiktiven Spielszenen und einer einordnenden Reflexion aus dem Off. Natürlich von Harding. War sie wirklich eine Eishexe? Das alles ist nicht der Wahrheit verpflichtet, sondern tieferer Erkenntnisse über die Absurdität des Seins. Man darf lachen und am Ende sogar gerührt sein.
© DCMUSA vs. UdSSR
Eine ungleich rühmlichere amerikanische Episode auf olympischem Eis trug sich 1980 in Lake Placid zu (Spielszene): Der Sieg der amerikanischen College-Mannschaft gegen die als unschlagbar geltende Eishockey-Auswahl der UdSSR ging als "Miracle on Ice" in die Sportannalen ein ...
© Disney Enterprises"Miracle" (2004)
Verfilmt wurde der zum Nationalmythos taugende Sensations-Triumph 2004 von Regisseur Gabin O'Connor. Kurt Russell (vorne) spielt den legendären Trainer Herb Brooks, der eine zusammengewürfelte amerikanische Eishockey-Truppe zu strahlenden Olympiasiegern machte.
© Disney EnterprisesDeutschland vs. Ungarn
Was den Amerikanern das "Miracle on Ice" ist, ist den Deutschen das "Wunder von Bern": ein Gemeinschaft stiftender Heldenmythos. Der 3:2-Sieg der DFB-Auswahl im WM-Finale von 1954 gegen die favorisierten Ungarn wurde allerdings erst knapp 50 Jahre später für die Leinwand nachgestellt ...
© Keystone/Getty Images"Das Wunder von Bern" (2003)
Sönke Wortmann bettete die sporthistorischen Ereignisse aus dem Berner Wankdorf-Stadion (Szene mit Knut Hartwig als Mannschaftskapitän Fritz Walter) in eine melodramatische Geschichte um einen Kriegsheimkehrer aus dem Ruhrgebiet und seinen fußballverrückten Sohn ein. 3,68 Millionen Menschen lösten für "Das Wunder von Bern" ein Kinoticket.
© SenatorMax Schmeling vs. Joe Louis
Sie denken beim Stichwort "Sport-Duelle" vor allem an den Boxring? Wir auch! Etwa an den legendären Fight zwischen Max Schmeling und dem als unschlagbar geltenden "Braunen Bomber" Joe Louis 1936 in New York. Am Ende stand der größte Sieg in der Karriere des deutschen Schwergewichtlers, obwohl es nicht um einen WM-Gürtel ging ...
© Allsport Hulton / Getty Images"Max Schmeling" (2010)
Im Biopic "Max Schmeling" von Regisseur Uwe Boll, das halb ein Historiendrama aus finsterer Zeit ist, steht der deutsche Jahrhundertfight natürlich im Zentrum. "Gentlemanboxer" Henry Maske verkörpert die deutsche Sportlegende. Auch Joe Louis wird von einem Profiboxer gespielt: Yoan Pablo Hernández.
© Central FilmMuhammad Ali vs. Joe Frazier & George Foreman
Zwei bis dato ungeschlagene (Ex-)Weltmeister lieferten sich am 8. März 1971 im New Yorker Madison Square Garden den "Fight of the Century". Insgesamt trafen Muhammad Ali (links) und Joe Frazier (rechts) dreimal aufeinander, Frazier gewann den ersten Schlagabtausch, Ali die beiden anderen. Ebenso legendär: Alis Kampf gegen George Foreman am 30. Oktober 1974 in Kinshasa. Im Kino fanden diese unsterblichen Sportmomente Widerhall ...
© Keystone/Getty Images"Ali" (2001)
Unter der Regie von Michael Mann spielte 2001 Will Smith den Ausnahmesportler und Bürgerrechtler Ali. Dramatischer Höhepunkt des Biopics ist der "Rumble in the Jungle" in Zaire. Charles Shufford verkörpert den unterlegenen George Foreman.
© Fox