Der Tag des Falken (1985)
Rutger Hauer (Bild), Michelle Pfeiffer und Matthew Broderick spielen die Hauptrollen und Regie führte Richard Donner ("Superman"), trotzdem ist "Der Tag des Falken" heute (fast) vergessen. Zum 40-jährigen Jubiläum der Fantasy-Romanze am 12. April präsentiert die Galerie weitere Kultfilme aus den 1980er-Jahren, die es verdienen, wieder ins Gedächtnis gerufen zu werden.
© 20th Century StudiosDer Tag des Falken (1985)
Es ist eine der ungewöhnlichsten Liebesfilme überhaupt: Rutger Hauer und Michelle Pfeiffer spielen in Richard Donners "Der Tag des Falken" das Liebespaar Isabeau und Etienne, die sich nicht sehen und nicht berühren können. Jedenfalls nicht als Menschen. Durch die Intrige eines Geistlichen lastet auf ihnen ein Fluch: Bei Tage ist sie ein Falke und er in den Nächten ein Wolf.
© 20th Century StudiosDer Tag des Falken (1985)
Die Erlösung naht in Gestalt eines Gauners (Matthew Broderick, rechts), dem Hauers tragischer Liebende bei der Flucht aus dem Kerker hilft. Dafür wird sich Philippe Gaston revanchieren. Dank seines Zutuns dürfen sich Etienne und Isabeau am Ende glücklich in den Armen liegen. "Der Tag des Falken" - ein Hoch auf diese krude und doch funktionierende Mischung aus Fantasy, Liebesfilm, Melodram und Mittelalter-Epos.
© 20th Century StudiosExcalibur (1981)
Ein Film so wuchtig wie ein Schwerthieb: Meisterregisseur John Boorman ("Beim Sterben ist jeder der Erste") findet für den legendenumwobenen Artus-Stoff die entsprechenden Bilder. "Excalibur", das bildgewaltige Epos um König Arthur, versammelt manch künftigen Hollywoodstar - von Helen Mirren (links) über Liam Neeson bis hin zu Gabriel Byrne.
© Orion PicturesAm Anfang war das Feuer (1981)
In Stanley Kubricks Meisterwerk "2001: Odyssee im Weltraum" (1968) braucht die menschliche Spezies kaum länger als einen Wimpernschlag für einen intellektuellen und technologischen Quantensprung. Realistischer zeigt die Evolution des Menschen der Franzose Jean-Jacques Annaud. Sein Epos "Am Anfang war das Feuer" (1981) handelt von der Entdeckung des Feuers und davon, wie schwer es ist, sie durch die Zeit zu retten.
© ConcordeAmerican Werewolf (1981)
Zwei US-Studenten werden auf ihrer Reise durch Europa in einer englischen Moorlandschaft von einem Werwolf angegriffen. Einer der Männer stirbt, der andere wird selbst zum Werwolf, als der er Jagd auf Menschen macht. Mit "American Werewolf" qualifizierte sich Kultregisseur John Landis seinerzeit für die Regie zu Michael Jacksons "Thriller"-Video. Ein gelungener Versuch, Horroreffekte mit Humor in Einklang zu bringen.
© ZDF / American Werewolf INC.Splash - Eine Jungfrau am Haken (1982)
Eine Meerjungfrau (Daryl Hannah) verliebt sich in einen Mann (Tom Hanks), den sie vor dem Ertrinken gerettet hat, und folgt ihm in seine Welt New York. Nach einer Reihe von Turbulenzen in der Großstadt geht sie zurück ins Meer - mit ihm im Schlepptau. Lose auf Hans Christian Andersens Märchen "Die kleine Meerjungfrau" basierend, besticht "Splash - Eine Jungfrau am Haken" durch die Mischung aus Romantik, Humor und Sozialkritik.
© ARTETote tragen keine Karos (1982)
Eine Parodie und wie jede Parodie gleichzeitig eine Hommage an das Vorbild: Mit "Tote tragen keine Karos" (1982) nimmt Regisseur Carl Reiner die Detektiv-Filme der 1940er-Jahre aufs Korn, deren Ästhetik er gleichzeitig huldigt, indem er sie täuschend echt imitiert. Der Clou der aberwitzigen Komödie: In die Handlung um einen trotteligen Privatdetektiv (großartig Steve Martin) werden Passagen der parodierten Originalfilme hineinmontiert.
© Universal PicturesDer Mann mit zwei Gehirnen (1983)
Carl Reiner und Steve Martin zum Zweiten. In den 1980er-Jahren kamen Komödien-Liebhaber an dieses kongeniale Kreativteam nicht vorbei. Ihre Spezialität: Parodien auf Genres und Filmklassiker. Mit "Der Mann mit zwei Gehirnen" spießten sie 1983 das Horrorgenre auf. Martin spielt einen Gehirnchirurgen namens Dr. Hfuhruhurr, der sich in ein sprechendes Gehirn verliebt, das er schließlich in einen hübschen Frauenkörper (Kathleen Turner, Bild) verpflanzt.
© Warner Bros.Straßen in Flammen (1984)
Eine Sängerin wird von einer Bande entführt, woraufhin ein Mann beauftragt wird, die Frau aus den Fängen der Kriminellen zu befreien. Walter Hill verband in "Straßen in Flammen" (1984) Versatzstücke aus Western, Action- und Musikfilm zu einem düsteren Abgesang auf die US-Gesellschaft. Seinerzeit ein Flop genießt der Film mit Willem Dafoe als brutaler Bandenführer heute Kultstatus.
© Universal PicturesAbwärts (1985)
Drei Männer und eine Frau werden in einem Fahrstuhl gefangen und kämpfen fortan ums Überleben. Aus der spärlichen Handlung holte Regisseur und Co-Drebuchautor Carl Schenkel viel heraus. "Abwärts" (1985) ist ein spannender Psycho-Thriller über menschliches Verhalten in Extremsituationen. Auch die vier Hauptdarsteller, Götz George, Renée Soutendijk (beide Bild), Hannes Jaenicke und Wolfgang Kieling, tragen zum Gelingen des Films bei.
© Laser ParadiseL.I.S.A. - Der helle Wahnsinn (1985)
Er war der Lieblingsschauspieler von John Hughes: Anthony Michael Hall feierte sein Kinodebüt in seiner Komödie "Die schrillen Vier auf Achse". Danach war der Jungstar in fast allen Filmen des Regisseurs zu sehen, von "Das darf man nur als Erwachsener" über "The Breakfast Club" bis "L.I.S.A. - Der helle Wahnsinn" (Bild), in dem zwei Freunde mit Hilfe ihres Heimcomputers ihre Traumfrau (Kelly LeBrock) erschaffen, die ihrem Liebesleben auf die Sprünge hilft.
© Universal PicturesFerris macht blau (1986)
Womöglich traf kein Film das Lebensgefühl von Teenagern in den 80er-Jahren besser als "Ferris macht blau" (1986): John Hughes' spritzige Komödie um den notorischen Schulschwänzer Ferris Bueller machte Hauptdarsteller Matthew Broderick (links) zum Teenie-Star. So schön war es, in den 1980ern jung zu sein.
© ParamountNummer 5 lebt (1986)
So etwas wie "E.T. - Der Außerirdische" - nur mit einem Roboter statt eines Aliens. So ein Roboter, genauer ein Kampfroboter des US-Militärs, gerät in "Nummer 5 lebt" nach einem missglückten Experiment außer Kontrolle und findet bei einer Frau (Ally Sheedy) Unterschlupf. Bald entwickelt Nummer 5 Gefühle und verliebt sich schließlich in Stephanie. Doch das Militär ist der zum Leben erwachten Maschine dicht auf den Fersen.
© Columbia TriStar PicturesDie Fliege, (1986)
"Die Fliege" (1986) machte David Cronenberg (links) endgültig zum Meister des "Body Horror"-Genres: Sein Horrorfilm um einen Wissenschaftler (Jeff Goldblum, Mitte), der nach einem misslungenen Experiment zur Fliege mutiert, ließ nicht nur das Publikum, sondern auch die Kritiker schockiert ("krankhafte Fantasie") oder begeistert ("cineastischer Leckerbissen") zurück.
© FoxPeggy Sue hat geheiratet (1986)
In den 1980-ern reiste man gerne durch die Zeit. Mal ging es in die Vergangenheit, dann wieder zurück in die Zukunft, Immer war die Reise turbulent, manchmal aber auch ziemlich verrückt. Anders als die Abenteuer von Marty McFly oder die von Bill und Ted sind die Erlebnisse von Peggy Sue (Kathleen Turner) im Gedächtnis der Zuschauer ins Hintertreffen geraten. Das hat die wunderbar leichtfüßige Komödie von Francis Ford Coppola nicht verdient.
© IMAGO / Everett CollectionDer große Leichtsinn - The Big Easy (1986)
Zu Unrecht ein fast vergessener Filmemacher: Jim McBride, so etwas wie der Nouvelle-Vague-Regisseur Hollywoods. Seine zwei bekanntesten Filme sind Erinnerungen an das europäische und US-amerikanische Autorenkino: "Atemlos" (1983) mit Richard Gere und Valérie Kaprisky, ein Remake von Godards "Außer Atem", und der atmosphärisch dichte Thriller "The Big Easy" (1986), dessen ästhetische Spur zum Film Noir der 40-er zurückreicht.
© e-m-s New MediaOut of Rosenheim (1987)
Percy Adlons "Out of Rosenheim" (1987) war auch in den USA ein voller Erfolg - auch weil er in Englisch dort gedreht wurde. In der Komödie spielt Marianne Sägebrecht eine Touristin aus dem bayerischen Rosenheim, die sich während einer Reise durch die Vereinigten Staaten von ihrem Mann trennt. Sie kommt in einem heruntergekommenen Motel in einem Ort namens Bagdad unter, wo sie mit ihrer warmherzigen Art wieder Leben in die Bude bringt.
© ARTEWillow (1988)
Kleiner Mann ganz groß: In "Willow" (1988) spielt der kleinwüchsiger Schauspieler Warwick Davis einen Bauern, der ein Findelkind vor einer bösen Königin beschützt. Ron Howards aufwändig inszeniertes Fantasy-Spektakel verdient auch heute noch Beachtung - und nicht nur, weil der kürzlich verstorbene Val Kilmer in einer weiteren Hauptrolle zu sehen ist.
© FoxEin Fisch namens Wanda (1988)
Nach einem Juwelenraub entbrennt zwischen den Ganoven ein Kampf um die Beute. Dabei erweist sich Wanda (Jamie Lee Curtis) als besonders durchtrieben. Um ihr Ziel zu erreichen, führt sie ihre Rivalen hinters Licht und verführt einen biederen Anwalt (John Cleese). In "Ein Fisch namens Wanda" (1988) prallen auch zwei Komödien-Traditionen zusammen: britischer Klamauk á la Monty Python und US-amerikanischer Tempo-Humor im Stil klassischer Screwball-Filme.
© MGM - Metro-Goldwyn-MayerVerfluchtes Amsterdam (1988)
Ein Film, der seinerzeit für reichlich Aufsehen sorgte: "Verfluchtes Amsterdam", einer der erfolgreichsten niederländischen Filme, schaffte 1988 sogar den Sprung in die US-Kinos. Ein Wunder ist das nicht, bedient sich Regisseur Dick Maas für die Geschichte über die Jagd nach einem Serienkiller doch aus Genres, die Hollywood perfektioniert hat: Thriller, Action, Horror.
© CannonZwei hinreißend verdorbene Schurken (1988)
In der aberwitzigen Komödie "Zwei hinreißend verdorbene Schurken" spielen Steve Martin (links) und Michael Caine hinreißend komisch zwei Hochstapler, die an der französischen Riviera reiche Damen ausnehmen. Die Konstellation grob geschnitzter Amerikaner (Martin) und britischer Gentleman (Caine) funktionierte schon im Originalfilm aus den 1960ern prächtig: "Zwei erfolgreicher Verführer" mit Marlon Brando und David Niven.
© ARD / DegetoMidnight Run (1988)
Ein bisschen Schuld darf man Robert De Niro in die Schuhe schieben dafür, dass an "Midnight Run" heute kaum noch jemand denkt. Seine großen Filme, die er in den 1980er-Jahren etwa mit Martin Scorsese drehte, haben die unterhaltsame Buddy-Komödie mit dem ebenfalls fast vergessenen Charles Grodin (1935-2021) in der zweiten Hauptrolle in den Schatten gestellt. Schade, sie verdient einen Platz in der Sonne.
© Universal PicturesDie fabelhaften Baker Boys (1989)
Zwei Barmusiker (Jeff und Beau Brdiges) engagieren eine Sängerin (Michelle Pfeiffer), in der Hoffnung, an ihre früheren Erfolge anzuknüpfen. Das Kalkül geht zunächst auf, doch dann treibt die attraktive Frau den Keil immer tiefer zwischen die Brüder. "Die fabelhaften Baker Boys" ist ein leiser, gemächlich erzählter Musikerfilm, der vielleicht deshalb in einem immer lauter und schneller werdenden Hollywood ins Hintertreffen geriet.
© Eurovideo