Invasive Arten
Bei invasiven Arten, sogenannten Neozoen, handelt es sich um Tier- oder Insektenarten, die gebietsfremd sind, also auf einem bestimmten Gebiet nicht natürlich vorkommen. Häufig werden sie vom Menschen aus unterschiedlichsten Gründen oder aus Versehen eingeschleppt. Sie können als Fressfeind oder als Futterkonkurrent eine Bedrohung für heimische Arten darstellen und diese sogar ganz verdrängen.
© iStock/raiNosferatu-Spinne
Die Nosferatu-Spinne gehört zu den größten Spinnen in Deutschland, ursprünglich stammt sie aus dem Mittelmeerraum. Ihr Biss soll angeblich menschliche Haut durchdringen können und wie ein Wespenstich wirken. Sie beißt aber nur bei Bedrohung. Laut Naturschutzbund (NABU) kommt die Nosferatu-Spinne seit 2022 in ganz Deutschland vor. Den Namen trägt sie, weil auf ihrem Rücken das Gesicht des Vampirs aus dem Film "Nosferatu" erkennbar sein soll.
© iStock/Gugu MannschatzNordafrikanische Ameise
Die Nordafrikanische Ameise (Tapinoma magnum) stammt aus Marokko, Spanien und Italien. Sie hat es über die Schweiz nun auch nach Kehl in Baden-Württemberg geschafft. Sie gilt als besonders aggressiv und soll Menschen schnell unangenehm beißen können. In einer Kolonie leben meist mehrere Millionen Tiere, was diese Insektenart schnell zur Plage machen kann. Heimische Ameisenarten werden durch sie verdrängt.
© iStock/Zinco79Asiatische Hornisse
Die asiatische Hornisse (Vespa Velutina) wurde zum ersten Mal 2014 in Deutschland gesichtet. Seitdem hat sie sich vor allem entlang des Rheins in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im Saarland ausgebreitet. Zu ihrer bevorzugten Nahrung gehören unter anderem Honigbienen und andere Insekten. Ein Stich ist nicht gefährlicher als ein Wespenstich. Welche Auswirkungen ihr Eindringen nach Deutschland hat, muss noch untersucht werden.
© iStock/WirestockViolinspinne
Die Violinspinne ist nur etwa sieben bis neun Millimeter groß, ihr Gift kann aber wohl unter Umständen für Menschen tödlich sein. So soll sie im Sommer 2024 für den Tod zweier Männer in Italien verantwortlich gewesen sein. In seltenen Fällen kann das Gift zu Gerinnungsstörungen und Organversagen führen. Bisher wurde das Tier noch nicht in Deutschland gesichtet, Experten gehen aber davon aus, dass sie sich hierzulande bald ansiedeln wird.
© iStock/Macrolife.itKalikokrebs
Der Kalikokrebs kann sich schnell vermehren. Ein Weibchen kann zwischen 150 und 500 Eier legen. Im Gegensatz zu ihrer Heimat Nordamerika haben die Tiere in deutschen Gewässern aber kaum Feinde, weshalb sie ganze Biotope bedrohen. Vor allem auf die Eier und Larven von Amphibien, Libellen und anderen Insekten haben es die Schalentiere abgesehen. Experten sehen in ihnen eine große Bedrohung für die Artenvielfalt in deutschen Gewässern.
© iStock/v_zaitsevQuagga-Muscheln
Am Bodensee breitet sich derzeit eine ganz andere Tierart aus. Dort hat sich die Quaggamuschel angesiedelt. Eigentlich kämpfte man am Bodensee eigentlich lange gegen die Zebramuschel, die aber inzwischen von der Quaggamuschel verdrängt wurde. Das Problem an der Quaggamuschel ist, dass sie die Leitungen der Wasserwerke verstopft, die Millionen Menschen mit Trinkwasser versorgen.
© iStock/IndiaUniformMarderhund
Der Marderhund sieht aus wie ein Marder, ist aber einer der kleinsten Vertreter aus der Familie der Hunde. Es wird unter anderem angenommen, dass er als sogenannten Reservoirwirt für Coronaviren dient. Zudem gilt er auch als Wirt von weiteren Krankheitserregern und Parasiten. Ursprünglich stammt der Marderhund aus Asien. Hierzulande wurde er vor allem im nordöstlichen Teil der Republik mehrfach gesichtet.
© iStock/sdubenAmerikanische Bisamratten
Die Bisam-Ratte stammt aus Nordamerika und hat sich schon seit längerer Zeit in Deutschland etabliert. Sie gehört nicht zu der Familie der Ratten, sondern zur Familie der Wühlmäuse. Durch ihre Wühltätigkeit wird sie zu einem Problem für den Menschen, denn sie unterhöhlt Deiche, Uferbefestigungen und Dämme.
© iStock/kangarooartsWaschbär
Der Waschbär soll bereits millionenfach in Deutschland vorkommen. Er bedroht heimische Amphibien- und Reptilienarten massiv, unter anderem auch ohnehin schon bedrohte Arten. Im Magen eines im Taunus lebenden Waschbären fand man eine Äskupalnatter, in dem eines im Spessart lebenden Exemplars ausschließlich Erdkröten.
© iStock/Ildiko LaskayChinesische Wollhandkrabbe
Die Chinesische Wollhandkrabbe gilt als eine der gefährlichsten invasiven Arten in Deutschland. Auf ihrer Wanderung vom Fluss zur Küste zur Eiablage legen tausende von Tieren mehr als 100 Kilometer zurück. Auf ihrem Weg vertilgen die Allesfresser alles, was ihnen in die Quere kommt. Mit ihren spitzen Extremitäten reißen sie dabei das Wurzelwerk von Pflanzen auf, welche eigentlich das Ufer stabilisieren sollen.
© iStock/MikeLane45Asiatischer Marienkäfer
Der asiatische Marienkäfer ist im Vergleich zum heimischen Marienkäfer etwas oranger. Er vertilgt am liebsten Blattläuse. Dadurch wird er zu einem Nahrungskonkurrenten für heimische Marienkäfer. Denn der asiatische Marienkäfer kann pro Tag das Fünffache an Blattläusen verputzen.
© iStock/JossKRegenbogenforelle
Die Regenbogenforelle wurde bereits 1882 nach Deutschland exportiert. Sie gilt als invasive Art, weil sie als gebietsfremde Art und als Futterkonkurrent heimische Fischarten wie die Bachforelle oder den Lachs verdrängt. Dass es sich bei ihr um eine äußerst robuste und schnellwüchsige Forellenart handelt, verstärkt diesen Umstand noch.
© iStock/christiannafzger