27.04.2025 von SWYRL/Simone Deckner
Zum Ende der vierten Staffel hat "Hundeprofi" Martin Rütter traurige Nachrichten von der ehemals verwahrlosten Hündin Jessi. Die geplante Vermittlung des Shar-Pei-Mischlings scheitert. Und dann wird bei der achtjährigen Hündin auch noch eine unheilbare Krankheit diagnostiziert.
Martin Rütter muss zum Staffelfinale von "Die Unvermittelbaren" eine traurige Nachricht überbringen: Das Treffen zwischen Interessentin Christina und Shar-Pei-Hündin Jessi läuft aus dem Ruder und die Vermittlung rückt in weite Ferne. Und dann erkrankt die achtjährige, einst verwahrloste Hündin auch noch schwer. Aber der Reihe nach ...
Shar-Pei-Mischling Jessi wurde völlig verwahrlost am Tierheimzaun in Butzbach angebunden: der ganze Körper entzündet, die Krallen eingerollt, das Fell ausgefallen. Ein Jahr und viele Tierarztbesuche später kann es Interessentin Christina kaum noch erwarten, die acht Jahre alte Hündin kennenzulernen. Sie hatte die "Unvermittelbare" bei einem Aufruf von Martin Rütter gesehen und sich sofort verliebt.
Doch während Christina direkt Tränen der Rührung in den Augen hat, als sie Jessi sieht, bleibt die Hündin skeptisch: Fremde Menschen müssen sich viel Zeit nehmen, das Vertrauen der vernachlässigten Hündin zu gewinnen. Christina streichelt Jessi dennoch und erkennt ihre körpersprachlichen Signale nicht, die Distanz einfordern. Dann passiert es: Jessi schnappt in Richtung von Christinas Gesicht und dann an ihren Arm - eine echte Schrecksekunde!
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Martin Rütter versteht Absage von Frauchen: "Hat auf ihr Bauchgefühl gehört"
Jessis Pfleger Mehmet versucht zu erklären: "Wenn es ihr zu eng wird, geht sie schon mal nach vorn", sagt er. "Nichts passiert, alles gut", gibt die zunächst Entwarnung, doch der Vorfall verunsichert die Interessentin ohne nennenswerte Erfahrung mit Hunden sehr. "Ich fahre jetzt mit ganz gemischten Gefühlen nach Hause, das wird mich noch Stunden oder Tage beschäftigen", seufzt sie nachdenklich.
Beim nächsten Besuch im Tierheim ist Trainerin Ellen Marques aus Martin Rütters Team dabei. Ihr gegenüber erklärt Christina, dass sie nicht wisse, ob sie mit einem Hund wie Jessi zu Haus klarkäme: "Was ist, wenn sie mir ins Gesicht springt, Sohnemann oder Enkeltochter oder irgendjemanden, der sie streicheln will?" Martin Rütter findet es positiv, dass sich die Interessentin so viele Gedanken macht vor der möglichen Adoption: "Sie geht sehr naiv in die Situation, dann passiert etwas Heftiges und sie reflektiert das, das gefällt mir", lobt er.
Kurze Zeit später dann die Entscheidung: Nach weiteren Tierheimbesuchen hat sich die Interessentin letztlich gegen eine Adoption entschieden. "Sie berührt nicht so mein Herz wie es eigentlich sein müsste. Sie kann nichts dafür, sie ist immer noch eine Knutschkugel", so Christina, "aber es ist besser so für uns beide." Der "Hundeprofi" zeigt dafür Verständnis: "Ich weiß, dass es jetzt Leute geben wird, die das skeptisch und kritisch sehen - ich überhaupt nicht. Sie hat auf ihr Bauchgefühl gehört, und das ist auch gut so."
"Es tut sehr weh": Tierpfleger trauert um verstorbene Hündin
Dann überschlagen sich die Ereignisse: Jessi wird aus der Vermittlung herausgenommen, denn ihr Gesundheitszustand hat sich dramatisch verschlechtert. Es werden zwei Tumore entdeckt, die Lunge entzündete sich und die Nierenfunktion ist stark eingeschränkt. Ihr Lieblingspfleger Mehmet nimmt Jessi jeden Tag mit zu sich nach Hause und kümmert sich rührend um sie.
Doch auch nach einer OP geht es Jessi nicht besser. Den Tierheimmitarbeitern wird klar, dass Jessi nicht mehr gesund werden wird. Vor allem Mehmet macht das schwer zu schaffen: "Sie hat ja auch schon so im Leben gelitten, und es tut sehr weh, dass sie jetzt so ein Ende hat." Als die Hündin immer schwächer wird, wird sie von ihrem Leid erlöst.
Martin Rütter ist dankbar, dass Jessi auch in ihren letzten Stunden nicht allein war - zum Glück gibt es viele Tierschützer wie Mehmet, die sich unermüdlich engagieren, gerade auch für die schwierigen Hunde so wie Jessi. "'Die Unvermittelbaren' ist ein ganz besonderes Projekt", sagt Martin Rütter. "Natürlich scheitern wir auch mal, und natürlich passiert es uns, dass wir mal nicht die richtigen Menschen finden - aber meistens haben wir ja doch ein Happy End. Es zeigt ein mal mehr, wie wichtig Tierschutz ist. Jeder Hund hat eine zweite und, im Zweifel, auch dritte Chance verdient."