24.02.2024 von SWYRL/Julian Weinberger
Eine Serie statt drei Kinofilmen: Nach langer Wartezeit kehren die "The Walking Dead"-Kultfiguren Rick (Andrew Lincoln) und Michonne (Danai Gurira) auf die Bildschirme zurück. Für den sechsten Serienableger seines Quotenhits griff AMC so tief in die Tasche wie nie zuvor.
Der erbarmungslose Überlebenskampf auf der einen, Klatsch und Tratsch am Adelshofe auf der anderen Seite. Schlurfende Untoten hier, fiese Intrigen und Liebesgewirr da: Nein, die Zombieserie "The Walking Dead" und Netflix-Kitsch-Superhit "Bridgerton" scheinen auf den ersten Blick nichts gemeinsam zu haben. Und doch nahm Andrew Lincoln während einer Promo-Veranstaltung des neuen TWD-Ablegers "The Ones Who Live" (ab 26. Februar, MagentaTV) die Netflix-Serie als Referenzgröße in den Mund. Lincoln kündigte vollmundig die "romantischste Walking Dead-Serie" bisher an.
Zu Beginn des Spin-offs ist jedoch noch ein gutes Stück zur romantischen Wiedervereinigung von Rick (Lincoln) und Michonne (Danai Gurira) zu gehen. "The Ones Who Live", eine Anspielung auf die Durchhalteparole des Paares in der Mutterserie, setzt fünf Jahre nach Ricks dramatischem Abgang ein. Zur Erinnerung: Bei der Sprengung einer Brücke wurde Rick schwer verwundet. Ein Helikopter der CRM transportierte ihn vor den Augen Michonnes ab. Die glaubte zwar trotz des leidlichen Zustandes ihres Liebsten noch an sein Überleben, konnte ihn aber trotz ärgster Bestrebungen nicht finden.
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13,8 Millionen US-Dollar pro Folge: "The Ones Who Live" ist die teuerste TWD-Serie bislang
Dass Rick und Michonne im Zentrum eines Spin-offs stehen würden, war schon lange groß angekündigt worden. Aus der zunächst anvisierten Kino-Trilogie ist nun eine sieben Episoden umfassende Mini-Serie geworden - eine enorm kostspielige obendrein: Kolportierte 83 Millionen US-Dollar steckte AMC in das neue Projekt von Showrunner Scott M. Gimple. Satte 13,8 Millionen US-Dollar verschlang die Produktion von nur einer Episode. Zum Vergleich: Bei "The Walking Dead" beliefen sich die Ausgaben pro Episode etwa auf drei Millionen.
Mit der Prestigeproduktion über die zwei wohl zugkräftigsten Figuren verspricht man sich wohl, dem zuletzt etwas totgelaufenen Untoten-Spektakel (nach dem TWD-Serienende 2022) noch einmal Leben einzuhauchen. Trotz prominent besetzter Ableger wie "The Walking Dead: Daryl Dixon" hatte man zuletzt das Gefühl, der Lack im Serienfranchise nach Vorlagen von Comic-Autor Robert Kirkman ist langsam aber sicher ab.
Mit der erheblichen Finanzkraft im Rücken fahren die Macher in "The Ones Who Live" große Geschütze auf, will heißen: noch mehr Beißer, noch epischer gestaltete apokalyptische Welten, noch effektvollere Explosionen. Um die konkrete Handlung macht AMC indes noch ein ziemlich großes Geheimnis. Wie und wann Rick und Michonne das heiß ersehnte Wiedersehen gelingt, wird unter Verschluss gehalten. Klar ist nur: Von dem einst charismatischen Anführer Rick ist nicht mehr viel übrig. Er ist ein psychisches Wrack, dem im streng bewachten Umfeld der CRM einzig die Erinnerungsfetzen an glückliche Tage mit Michonne am Leben halten. Die zieht derweil als Nomadin durch das Land, um Rick zu finden.