22.05.2025 von SWYRL
Schon im Vorfeld des Eurovision Song Contests war die Teilnahme Israels hitzig diskutiert worden. Nach seinem Sieg forderte nun auch der österreichische Sänger JJ einen Ausschluss des Landes vom Wettbewerb.
Mit 463 Punkten hat JJ am vergangenen Wochenende den Eurovision Song Contest gewonnen. Wenige Tage später stellte der Österreicher, der eigentlich Johannes Pietsch heißt, nun klar: "Ich würde mir wünschen, dass der Eurovision Song Contest nächstes Jahr in Wien stattfindet. Ohne Israel." Der Ball, erklärte der 24-Jährige im Gespräch mit der spanischen Zeitung "El País", liege nun jedoch bei der EBU. "Wir Künstler können uns nur dazu äußern."
Bei der EBU, kurz für European Broadcasting Union, handelt es sich um einen Zusammenschluss von Rundfunkanstalten aus verschiedenen europäischen Ländern. Die Europäische Rundfunkunion agiert seit dem ersten ESC im Jahr 1956 als Veranstalter des Musikwettbewerbs.
"Es ist sehr enttäuschend, dass Israel noch am Wettbewerb teilnimmt", befand der diesjährige Gewinner gegenüber "El País". Der ausgebildete Opernsänger landete im Gesamtranking vor der israelischen Künstlerin Yuval Raphael. Bei der Sängerin handelt es sich um eine Überlebende des Terroranschlags auf das Nova-Festival 2023.
Im Publikumsvoting schnitt die 23-Jährige mit 297 Punkten am besten ab, bekam von der Jury jedoch lediglich 60 Punkte für ihren Song "A New Day Will Rise". JJ wiederum erhielt vom Publikum 178 Punkte für seinen Titel "Wasted Love", ging mit einer starken Jurywertung von 258 Punkten jedoch als klarer Sieger aus dem Wettbewerb.
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Auch Schweizer Sieger-Act Nemo fordert Ausschluss Israels
Bereits im Vorfeld des Finales war die Teilnahme Israels kritisiert worden. Immer wieder wurden Forderungen laut, Israel wegen des Vorgehens in Gaza vom Song Contest auszuschließen. Auch Vorjahressieger Nemo sprach sich wiederholt für einen Ausschluss aus - so auch 2024 gegenüber der "Huffington Post": "Israels Vorgehen verstößt grundlegend gegen die Werte, die Eurovision hochzuhalten vorgibt - Frieden, Einheit und Achtung der Menschenrechte."
Auf einen offenen Brief von über 70 ehemaligen ESC-Teilnehmern, der den Ausschluss Israels vom ESC fordert, antwortete EBU-Direktor Martin Green jedoch: "Wir verstehen die Sorgen und tief verwurzelten Ansichten rund um den aktuellen Konflikt im Nahen Osten. Die EBU ist nicht immun gegen globale Ereignisse, aber gemeinsam mit unseren Mitgliedern ist es unsere Aufgabe, sicherzustellen, dass der Wettbewerb - im Kern - ein universelles Ereignis bleibt, das durch Musik Verbindungen, Vielfalt und Inklusion fördert."
Die EBU stehe "weiterhin im Einklang mit anderen internationalen Organisationen, die ihre inklusive Haltung gegenüber israelischen Teilnehmern an großen Wettbewerben ebenfalls beibehalten haben".