02.10.2025 von SWYRL
Talkshow-Auftritte von deutschen Regierungschefs waren bislang eher dosiert zu sehen. Nun aber wird Friedrich Merz innerhalb von zwei Tagen zwei TV-Studios aufsuchen. Ärgern dürften sich über die Dopplung die Macher eines neuen ntv-Talks.
Beim Festakt zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober steht unter anderem der Bundeskanzler auf der Liste der Redner. Friedrich Merz dürfte die Gelegenheit nutzen wollen, der Bevölkerung in einer Phase multipler Krisenherde Mut und Zuversicht zuzusprechen. Auf ein gesteigertes Mitteilungsbedürfnis des Regierungschefs deuten auch zwei unmittelbar anstehende TV-Auftritte hin.
Wie bereits seit rund zwei Wochen bekannt ist, wird Merz am Montag, 6. Oktober, 20.15 Uhr, einziger Premierengast der neuen Talkshow "Pinar Atalay" beim Nachrichtensender ntv sein. "Ich freue mich, den Kanzler zu begrüßen und bin gespannt auf das Gespräch in anhaltend schwierigen Zeiten", ließ sich Moderatorin Atalay zitieren, die Merz Anfang des Jahres im Kanzler-"Quadrell" vor der Bundestagswahl bei RTL befragt hatte.
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"Politbarometer": Deutsche zweifeln an Problemlösungsfähigkeit der Regierung
Was Pinar Atalay und die ntv-Verantwortlichen weniger freuen dürfte: Exklusiv hat sie den CDU-Chef dieser Tage nicht - und auch nicht als Erste. Bereits am Vortag wird Friedrich Merz ebenfalls als Solo-Gast in der ARD-Talkshow "Caren Miosga" auftreten. Die am Sonntag, 5. Oktober, 21.45 Uhr, ausgestrahlte Ausgabe steht unter der Überschrift: "Deutschland im Herbst: Wo bleibt der Ruck für Reformen, Herr Bundeskanzler?" Unter anderem soll die Frage geklärt werden, wie der gesellschaftliche Zusammenhalt im Land gestärkt werden kann.
Die Talkshow-Auftritte fallen in eine Zeit, da Friedrich Merz und die Bundesregierung mit schlechten Umfragewerten konfrontiert sind. Im aktuellen "ZDF-Politbarometer" vom 2. Oktober lässt eine Mehrheit der Befragten Zweifel an Problemlösungsfähigkeit der Regierung erkennen. Der Aussage "Die Bundesregierung leistet einen wichtigen Beitrag zur Ankurbelung der Wirtschaft" stimmen jetzt nur von 46 Prozent der Umfrageteilnehmer zu - 50 Prozent stimmen nicht zu. Im Mai dieses Jahres hatten noch 62 Prozent den Satz bejaht.
In der Rangliste der beliebtesten deutschen Politikerinnen und Politiker (Skala von 5 bis -5) liegt Friedrich Merz auf Rang fünf bei einem Wert von -0.1 (0,2 Punkte schlechter als bei der letzten Befragung).