27.04.2025 von SWYRL/Hans Czerny
Istanbul ist zweifellos eine der schönsten Städte der Welt. 14 Millionen Touristen besuchen jährlich die Metropole am Bosporus. Doch immer wieder wird die Stadt von Demonstrationen und Aufständen geschüttelt. Keine leichte Aufgabe für die ZDF-Korrespondentin Phoebe Gaa, da ein illustres Porträt zu entwerfen.
Meist sieht man die ZDF-Korrespondentin Phoebe Gaa in diesen Zeiten vor blinkendem Blaulicht, Wasserwerfern und Polizisten mit Pfefferspray. Nach der Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters Imamoglu durch den türkischen Präsidenten Erdogan kommt Istanbul nicht zur Ruhe. Kein guter Zeitpunkt also für ein illustres Porträt der 20 Millionen-Stadt am Bosporus in der "Megacity"-Reihe über die Metropolen dieser Welt? - Andererseits beginnt dort gerade jetzt eine neue Kultur zu erblühen. Ehemalige Werkshallen wurden nach aufwändiger Restaurierung zu Ausstellungs- und Kulturzentren umgewandelt, Nachtschwärmer lassen sich ihre Lebenslust nicht durch gestrenge Islamisierungsversuche Erdogans vermiesen. Noch scheint auch der Tourismus mit seinen jährlich 14 Millionen Besuchern nicht gefährdet. Allerdings werden Vorsichtsmaßnahmen empfohlen, vor Verkehrsbeschränkungen wird ausdrücklich gewarnt.
Wie zuvor die Korrespondenten und Korrespondentinnen in Mexiko City, Lagos und London zeigt die ZDF-Reporterin Istanbul auf einer "Reise durch die Nacht". Hier wie dort steht allerdings keineswegs das Nachtleben im Vordergrund, sondern ganz einfach die Stadt und ihre Menschen. Der Vorteil einer solchen Nachtpartie sei jedoch, dass sich nachts die großen Veränderungen zeigten, die die Megacity gerade durchmacht. "Die Wirtschaftskrise schlägt den Menschen aufs Gemüt, die Armut steigt stetig, und die Partyszene spürt die politisch verordnete Islamisierung deutlich", lautet das Fazit der Korrespondentin. Dennoch findet sie Menschen, "die ihr Glück trotzdem in der Stadt suchen, die sie lieben und deren einstige Weltoffenheit sie bewahren wollen".