Gwen Stefani stimmt auf Olympia ein: Das sind die Musik-Highlights der Woche

Es ist das Highlight des ohnehin schon umfangreichen Sportsommers 2024: Bei den Olympischen Sommerspielen in Paris treten bis Sonntag, 11. August, rund 10.500 Athletinnen und Athleten aus 206 Nationen in 32 Sportarten gegeneinander an. Pünktlich zur Eröffnung (26. Juli) wurde nun auch der offizielle Olympia-2024-Song veröffentlicht: Gwen Stefani und Anderson .Paak feiern in "Hello World" die Vielfalt des sportlichen Zusammentreffens. Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von Powerwolf und Blur.

Es war eines der überraschendsten Comebacks des Musik-Jahres 2024: Rund neun Jahre nach ihrem letzten gemeinsamen Live-Auftritt standen No Doubt beim Coachella Festival im April in Kalifornien erstmals wieder gemeinsam auf der Bühne. Eine erneute Zusammenarbeit mit den Musikern Tony Kanal, Tom Dumont und Adrian Young dürfen Fans laut der Band-Sängerin Gwen Stefani allerdings nicht erwarten. Dafür meldet sich die inzwischen 54-jährige US-Amerikanerin nun selbst mit neuer Musik zurück: "Hello World" ist der offizielle Olympia-2024-Song. Stefani singt gemeinsam mit dem amerikanischen Rapper und Sänger Anderson .Paak, der auch einen Teil des Textes beisteuerte. Geschrieben und produziert wurde die Nummer von OneRepublic-Star Ryan Tedder.

"Es kommt nicht jeden Tag vor, dass man die Gelegenheit bekommt, einen Song zur Feier der Olympischen Spiele zu schreiben, und ich bin dankbar, Teil einer solch unglaublichen Zusammenarbeit zu sein", freut sich Tedder im Interview mit dem US-Magazin "Billboard": "Die Spiele sind eine wichtige Möglichkeit für uns alle, zusammenzukommen und uns weltweit zu feiern, und wir haben diesen Song mit diesem Gedanken geschrieben." Entsprechend fröhlich klingt das Ergebnis: "Hallo Welt, wo warst du? Ich habe auf dich und deine Freunde gewartet", singt Paak zu einem schwungvollen Popmusik-Beat. Die Lyrics handeln von Liebe und von "etwas Magie", die man gemeinsam erschaffen könne. Der Chorus wiederum ist so einfach, dass man ihn schon beim ersten Hören mitsingen kann: "Lеt me hear you say: Yeah, yeah, yeah, yeah, yeah, yeah". Im Grunde also genau das, was eine gute Fan-Hymne benötigt.

Wesentlich weniger freudvoll geht es naturgemäß in der Heavy-Metal-Szene zu: "Wake Up The Wicked" ("Weckt das Böse auf") lautet der Titel des neuen Studioalbums von Powerwolf. Elf Songs umfasst das Album, zwei davon bekamen Fans schon im Vorfeld zu hören: "1589" erzählt die tragische Geschichte des Bauern Peter Stump, der im titelgebenden Jahr als "Werwolf von Bedburg" verurteilt und aufgrund seiner unter Folter gestandenen "Vergehen" hingerichtet wurde. Das dazugehörige Musikvideo wurde in Südengland gedreht. Das Video zur zweiten Vorab-Single "Sinners Of The Seven Seas" wiederum spielt auf dem historischen Nachbau eines berühmten Dreimasters aus der Flotte der ersten Weltumsegelung von Magellan. Pünktlich zur Albumveröffentlichung erscheint mit "We Don't Wanna Be No Saints" ein weiterer Song des neuen Albums - samt dazugehörigem Video.

In dem rund dreiminütigen Song ist erstmals in der Bandgeschichte von Powerwolf ein Kinderchor zu hören, der die titelgebende Zeile singt. Überhaupt will die Band mit "Wake Up The Wicked" ein neues Kapitel in ihrer nun 20 Jahre währenden Geschichte aufschlagen. Der Eröffnungssong "Bless 'em With The Blade" hält sich gar nicht erst mit einem Intro auf, sondern prescht sofort los. Ähnlich rasant (aber mit Intros) präsentieren sich "Thunderpriest" und der Titeltrack "Wake Up The Wicked", während "Heretic Hunters", "Joan Of Arc" und "Vargamor" zumindest am Anfang an Mittelalterrock oder Folk erinnern. Balladen sucht man auf dem neuen Album der fünf Saarländer hingegen vergeblich. Textlich fällt nicht zuletzt der dritte Track des Albums auf: "Kyrie Klitorem" kann als "thematisches Gegenstück zu 'Resurrection By Erection' und 'Coleus Sanctus' gesehen werden, auch wenn sich die Lieder musikalisch deutlich unterscheiden", wie Powerwolf bereits im April bei X schrieben.

Mitte August begeben sich die fünf Wölfe um Sänger Attila Dorn auf US-Tour. Die europäischen "Wolfsnächte" beginnen am 4. Oktober in Hamburg und führen über Stuttgart (11. Oktober), Frankfurt (12. Oktober), Berlin (19. Oktober) und München (25. Oktober), ehe sie am 26. Oktober in Prag enden.

Wenn es um lange Schaffenspausen der Lieblingsband geht, sind die Fans der britischen Rockband Blur einiges gewohnt: Zwölf Jahre lagen zwischen der Veröffentlichung der Studioalben "Think Tank" (2003) und "The Magic Whip" (2015). Weitere acht Jahre vergingen, bis Blur im Sommer 2023 "The Ballad Of Darran" veröffentlichten. Im selben Jahr begaben sich die vier Musiker um Sänger Damon Albarn auf Tournee durch Europa, Südamerika und Japan. Als Höhepunkt der Reise gelten die beiden Abende am 8. und 9. Juli 2023 im berühmten Wembley-Stadion in London vor insgesamt 150.000 Menschen. Ein Mitschnitt erscheint nun unter dem Titel "Live At Wembley Stadium" zum Nachhören für zu Hause.

26 Songs aus ihrer mehr als 30 Jahre dauernden Karriere spielten Blur in Wembley, darunter Hits wie "Beetlebum", "Girls & Boys" und natürlich "Song 2". Bei der Streaming-Version des Albums kommen vier weitere Live-Aufnahmen von anderen Orten hinzu: "Trouble In the Message Centre" (Colchester Arts Centre), "Young & Lovely (Eastbourne Winter Garden), "Intermission" (Wolverhampton Civic Hall) und "Bank Holiday" (Newcastle City Hall). Vom aktuellen Album "The Ballad Of Darran" sind mit dem Opener "St. Charles Square" und "The Narcissist" nur zwei Titel dabei.

In physischer Form erscheint das Album auf einer Doppel-CD, welche die gesamte Sonntagsshow enthält, als 3-LP-Vinyl-Edition mit allen Songs vom Sonntag mit Ausnahme des Titels "Lot 105", als Kassette mit allen 26 Songs sowie als 2-LP-"Highlights"-Option mit den besten Auftritten aus beiden Shows. Am 30. September soll das Konzert als Film auf DVD erscheinen. Es wird wohl das vorerst letzte Lebenszeichen der Band sein: Schon im Dezember 2023 kündigten Blur die nächste Bandpause auf unbestimmte Zeit an, beim Coachella Festival sprachen sie gar vom "vermutlich letzten Auftritt".