"Bares für Rares"
Horst Lichter staunte in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" nicht schlecht, als er das Autogramm auf dem Rennrad entdeckte. Verkäufer Jakob aus Düsseldorf wollte sich für den Erlös einen "lang überfälligen Friseurbesuch" gönnen. Doch im Händlerraum änderte er plötzlich seine Meinung.
© ZDF"Bares für Rares"
Der Verkäufer hatte ein Rennrad dabei, das sein Vater vor rund 15 Jahren bei einer Charity-Gala ersteigert hatte. Seither hing es in der Garage an der Wand, und "niemand ist damit gefahren", erzählte Jakob. Detlev Kümmel erkannte aber sehr wohl Gebrauchsspuren und erklärte: "Das war kein Show-Fahrrad, das wurde wirklich gefahren."
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Das Rad stammte von der bekannten Marke Bianchi, die bereits 1885 in Mailand gegründet worden war. "Bianchi hat sogar eigene Radsportteams geführt, so auch 2003 das Team Coast, das später Team Bianchi hieß", führte Kümmel auf. Das Team hatte damals auch Jan Ullrich unter Vertrag. "Hui", pfiff Lichter bei dem großen Namen.
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2003 war für den deutschen Radrennfahrer ein wichtiges Jahr, erinnerte sich Kümmel: "Da war sein Comeback nachdem er 1997 als erster und einziger deutscher Fahrer die Tour de France gewonnen hat." Das Fahrrad aus der Sendung hatte er 2003 nicht nur gefahren, sondern auch noch signiert. "Also was ganz Besonderes", schlussfolgerte Lichter.
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Für das Rad mit Alu-Rahmen, Stütze und Gabel aus Carbon sowie einer Campagnolo-Schaltung wünschte sich der Verkäufer stolze 5.000 Euro, fügte aber hinzu: "Vom Radsport habe ich wenig Ahnung." Kümmel taxierte nur 2.000 bis 2.500 Euro, obwohl "ein Liebhaber vielleicht noch etwas mehr zahlen würde".
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Der Verkäufer nahm die Händlerkarte dennoch an und wollte sein Glück im Händlerraum versuchen. Vielleicht saß ja gerade dort ein Fan von Jan Ullrich. Händler Jos van Katwijk nahm das Rad als Erster unter die Lupe und bemerkte: "Wow, ist das leicht!"
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Erst als Julian Schmitz-Avila ihm half, das Rad wieder auf die Stütze zu hieven, erkannte er den Namen der Signatur: Jan Ullrich. Händler Benjamin Leo Leo gab gleich zu: "Ich habe mit Radsport nichts am Hut." Genau das erklärte auch der Verkäufer, als er schließlich den Händlerraum betrat.
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"Tja, Jungs", schnaufte van Katwijk, der den Preis nicht wirklich einschätzen konnte. Und so fragte er nach der Expertise. Danach startete Julian Schmitz-Avila mit 500 Euro. In 100-Euro-Schritten kletterte der Preis mithilfe von van Katwijk und Anaisio Guedes auf 1.300 Euro. Doch damit war der Verkäufer nicht zufrieden.
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Seine neue Schmerzgrenze lag bei 2.000 Euro, sagte Jakob. Danach boten Schmitz-Avila 1.700 Euro und van Katwijk 1.800 Euro. "Ich muss leider passen", etgegnete der Kandidat. "Jetzt bewegen sie sich doch ein Stück in unsere Richtung!", forderte Schmitz-Avila. Doch der Verkäufer zierte sich. "Ich mach' die 2.000", gab sich van Katwijk einen Ruck.
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Aber Jakob bekam weiche Knie: "Ich weiß, ich wollte 2.000, aber mein Bauchgefühl sagt, ich soll es wieder mitnehmen." Jos van Katwijk war enttäuscht. "Ich habe gedacht, ich muss das Rad kaufen. Denn ich komme aus einer Fahrrad-Familie mit zwei Onkeln, die sogar bei der Tour de France mitgefahren sind", ließ der Händler seinem Frust freien Lauf.
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Als weiteres Objekt der Sendung wurde ein Porzellan-Elch dem deutschen Künstler August Göhring zugeschrieben. Laut Colmar Schulte-Goltz war der Entwurf aus den 1920er/30er Jahren, die Produktion der Manufaktur Nymphenburg zwischen 1949 und 1975. Gewünscht wurden 80 Euro, geschätzt 280 bis 320 Euro und Elke Velten zahlte 160 Euro.
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Ein Hausorden von Hohenzollern war laut Punzierung aus vergoldetem Silber (938). Heide Rezepa-Zabel datierte das Stück nach 1916. Der Wunschpreis lag nur bei 50 bis 100 Euro. Doch die Expertin schätzte den Wert sogar auf 500 bis 600 Euro. Julian Schmitz-Avila zahlte 400 Euro.
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Eine Schmuckgarnitur aus 585er-Gold, Brillanten und Mondstein datierte Heide Rezepa-Zabel in die 1960er- oder frühen 1970er-Jahre. Für Kette, Armband und Ring wünschte sich die Verkäuferin 2.200 Euro. Die Expertin schätzte auf 3.000 bis 3.200 Euro. Elke Velten zahlte 3.000 Euro.
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Bei vier Malbriefen des Grafikers HAP Grieshaber handelte es sich laut Colmar Schulte-Goltz nur um Offset-Drucke vom Original. Für die Blätter aus den 1960er-Jahren wünschte sich die Verkäuferin 120 Euro. Der Experte schätzte den Wert aber nur auf 20 Euro ein. Anaisio Guedes zahlte letztlich doch 120 Euro.
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Detlev Kümmel datierte einen Globus von Heinrich Kiepert aus dem Geographischen Institut in Weimar um 1850. Der Wunschpreis lag bei 800 bis 1.000 Euro. Doch der Experte schätzte den Preis auf 1.400 bis 1.800 Euro. Benjamin Leo Leo zahlte letztlich 900 Euro für "die Welt in Pulheim".
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