"Bares für Rares"
Als Horst Lichter (Mitte) in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" den Begriff "Designerschmuck" hörte, ahnte er, dass der Familienschatz "vielleicht nicht aus den edelsten Metallen gefertigt wurde". Spätestens nach dem fünfstelligen Wunschpreis legten sich seine Zweifel. Im Händlerraum kam es schließlich anderweitig zu einer Überraschung.
© ZDF"Bares für Rares"
Urs aus Therwil in der Schweiz wollte Familienschmuck verkaufen, denn Armband und Ring "zieht keiner mehr an", erklärte der Verkäufer. Die Stücke stammten von seiner Mutter und der Verkäufer wusste bereits "sehr viel" über den Schmuck. Denn auch der Designer war Teil der Familie gewesen: Günter Wyss war der Cousin seiner Mutter.
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"Irre, wir haben einen Zeitzeugen", staunte Lichter nicht schlecht über die lückenlose Provenienz der beiden Schmuckstücke. Laut Patrick Lessmann hatte Günter Wyss in der Schweiz sowie in Deutschland gearbeitet und war europaweit bekannt. "Er hatte zudem großen Einfluss auf die damalige Zeit in Bezug auf Mode und Design", so der Experte.
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Leider war der renommierte Künstler 1971 bereits im Alter von 37 Jahren gestorben, wusste der Experte. Der Verkäufer nickte still. Danach würdigte Lessmann die handwerkliche Leistung, die sich auch in den beiden Stücken am Pult zeigte. Denn vor allem das Armband war mit ineinander gehängten, ovalen Scharnieren sehr kunstvoll verarbeitet.
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"Man erkennt sofort, dass es sich um Designerschmuck handelt", betonte Lessmann die Individualität der Stücke. Auch der Ring mit seinen raffinierten, organisch geschwungenen Formen war "handwerklich hervorragend und in einer guten Qualität gearbeitet". Doch Lichter hatte Bedenken ...
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"Wahnsinn", ehrte der Moderator das besondere Design. Doch beim Schlagwort "Designerschmuck" dachte Horst Lichter im ersten Moment an mindere Metalle. Dagegen sprach, dass es sich bei dem Designer auch um einen Goldschmied gehandelt hatte und Armband und Ring speziell für die Familie gefertigt worden waren.
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Der Schmuck sei tatsächlich aus 750er Gold gefertigt, zudem handle es sich bei den Objekten um Einzelstücke aus den 1960er-Jahren, verriet Lessmann. Da blieb Lichter nur noch die Frage nach dem Wunschpreis. Und die Antwort hatte es in sich: Urs wollte 8.000 bis 10.000 Euro für seinen Familienschatz aus hochwertigem Gold.
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Lessmann schätzte den Wert aber nur auf 6.500 bis 7.000 Euro. Doch auch dafür würde Urs verkaufen. "Damit habe ich jetzt nicht gerechnet", wunderte sich Lichter, dass der Verkäufer seinen Wunschpreis so weit runtersetzen würde. Urs schien auf eine Überraschung im Händlerraum zu hoffen.
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Überraschend war auf jeden Fall die Renovierung und Neugestaltung des Händlerraums. Doch auch der Schmuck von Urs sorgte für hochgezogene Augenbrauen. Daniel Meyer (Dritter von links) hatte bei dem Design zwar auch Modeschmuck im Sinn, erkannte aber gleich bei der entsprechenden Punze: 750er Gold.
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Jan Cizek (links) würdigte sogleich die Verarbeitung: "Das ist ein Traum." Das verschlungene Design "reflektiert das Gold noch mehr", fand Sarah Schreiber. Das erste Gebot kam von David Suppes, der mit dem Goldwert startete: "Ich würde Ihnen 5.000 Euro bieten." Händler Meyer überbot mit 5.300 Euro.
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Und auch Elke Velten wollte den Schmuck kaufen und ließ den Preis im Gespann mit Meyer und Suppes (rechts) steigen. "Das macht richtig Wind, wenn man das anhat", säuselte Suppes und bot 5.700 Euro. Das letzte Gebot aber gab Elke Velten mit 6.200 Euro ab. "Will niemand mehr bieten?", fragte Urs noch einmal in die Runde.
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Aus Mangel an Alternativen gab er Händlerin Velten den Zuschlag für seinen Familienschmuck. Danach hagelte es Glückwünsche für den guten und "ganz, ganz besonderen" Kauf. Und Elke Velten gab zu: "Manchmal habe ich Lust darauf, den Schmuck selbst zu tragen."
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Als weiteres Objekt der Sendung erkannte Sven Deutschmanek Mercedes-Benz-Modelle in der Originalverpackung der Firma Wiking (1961/62) als "sehr beliebte Sammlerobjekte". Der Wunschpeis lag bei 400 Euro, geschätzt wurden 400 bis 600 Euro für den Mini-Fuhrpark. Elke Velten zahlte letztlich 480 Euro.
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Zwei Dromedar-Reiter aus Biskuitporzellan datierte Bianca Berding auf das Jahr 1905. Sie schätzte den Wert der Figuren aus der bekannten Porzellanmanufaktur Amphora-Werke (Turn-Teplitz) auf 400 bis 500 Euro. Der Wunschpreis lag bei 500 Euro. Händlerin Sarah Schreiber zahlte 350 Euro.
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Eine Brosche vom Trödelmarkt (Einkaufspreis: 50 Euro) verortete Patrick Lessmann in der Belle Époque um das Jahr 1900. Er schätzte den Wert des Schmucks aus 585er Gold samt Altschliff-Diamanten (1,5 Karat) auf 1.100 bis 1.200 Euro. Der Verkäufer wünschte sich nur seinen Einsatz zurück, erhielt aber 1.100 Euro von Sarah Schreiber.
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Eine alte Kamera "Rolleiflex" mit Zeiss-Tessar-Objektiv von Franke & Heidecke datierte Experte Sven Deutschmanek auf den Anfang der 1930er-Jahre. Gewünscht wurden 500 Euro für die Spiegelreflexkamera. Deutschmanek schätzte den Wert auf 500 bis 800 Euro. Daniel Meyer zahlte 400 Euro.
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